Astralprojektion 4 Don DeGracia |
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Der Text wurde aus dem Amerikanischen von mir (Werner Zurfluh) übersetzt, bearbeitet, gegebenenfalls gekürzt oder mit Kommentaren ergänzt (WZ.). Dabei habe ich jedoch stets versucht, den von DeGracia geäußerten Gedanken gerecht zu werden und diese keinesfalls zu verändern.
5. Die Technik der Astralprojektion
Nach der theoretischen Einführung werden
nunmehr die beiden wichtigsten Techniken bzw. Methoden zur Sprache kommen,
welche es ermöglichen, eine Astralprojektion selbst zu bewerkstelligen, nämlich:
1.
das Luzidwerden innerhalb eines Traumgeschehens und
2. die Trance-Methode
Diese beiden Techniken verwende ich immer wieder erfolgreich. Auch
eine dritte - von mir nicht benutzte -, welche mit Visualisierungen arbeitet,
wird erwähnt, ebenso die Verwendung von Tonband-Kasetten und anderen Geräten,
die dazu benutzt werden, eine OOBE einzuleiten.
Egal, welche Technik
letztendlich verwendet wird, AUSSERORDENTLICH wichtig ist das genaue
Protokollieren der Erfahrungen. Details werden nämlich schnell einmal
vergessen - man darf sich hier keine Illusionen machen. Nur mittels der
Aufzeichnungen lässt sich das vermeiden. Dabei spielt es überhaupt
keine Rolle, wie eindrücklich eine Projektion gewesen sein mag, die
Erinnerung daran wird mit der Zeit verblassen. Es ist mir schon öfter
passiert, dass ich eine frühere Astralprojektion erzählt habe und
dabei fest davon überzeugt war, alles würde stimmen. Erst später
beim Nachlesen der Aufzeichnungen wurde mir klar, dass ich wichtige Teile
ausgelassen oder zwei Projektionserfahrungen miteinander vermengt hatte.
Ein
weiterer Grund für das Notieren der Erfahrungen ist der, dass sich mit der
Zeit eine Menge Erfahrungen ansammeln. Weil die Aufzeichnungen periodisch
durchgelesen werden können, lassen sich Ähnlichkeiten und Regelmässigkeiten
entdecken, die ohne Protokollierung niemals aufgefallen wären.
Beispielsweise entdeckte ich nach einigen Monaten ein sich wiederholendes Muster
in meinen Astralprojektionen.
Dieses Muster bestand darin, dass beim
Versuch, nach einer Projektion in die Höhe zu fliegen, das Aufsteigen durch
Baumäste verhindert bzw. blockiert wurde. Dies geschah keineswegs immer,
sondern bloss ab und zu. Ohne die Möglichkeit, die Protokolle von etwa
sechs Monaten durchzuchecken, wäre mir nicht aufgefallen, dass dies von
Bedeutung sein könnte. Bei genauerem Bedenken dieses - sich in unregelmässigen
Abständen wiederholenden Musters - merkte ich, dass die blockierenden Äste
mich seitens des Unbewussten symbolisch darauf aufmerksam machten, dass ein
schwerwiegender Mangel in meiner Persönlichkeitsstruktur bestand. Es
dauerte zwar eine Weile, bis ich dies verstehen konnte, aber schliesslich wurde
mir das Problem bewusst und ich beschäftigte mich damit. Schliesslich
konnte ich es lösen, worauf die Behinderung durch die Äste verschwand.
Dieses
Beispiel zeigt deutlich, wozu Aufzeichnungen gut sind und wie die eigene Persönlichkeit
bei einer Projektion sozusagen "objektiviert" wird. Dies ermöglicht
eine Art Selbst-Therapie.
Neben meinem Bett liegt stets ein Notizblock,
und ich schreibe nach einer Projektionserfahrung bzw. der Rückkehr in die
physische Welt als erstes und sofort alles auf, was erinnert werden kann.
Gewisse Einträge umfassen mehr als zehn Seiten, andere sind eher
stichwortartig. Das hängt ganz vom Erinnerungsvermögen ab. Noch am
selben Tag (meistens) werden die Kurznotizen ins Reine geschrieben. Manchmal
vergehen ein oder zwei Tage, bis ich mich dazu aufraffen kann, eine Erfahrung
aufzuschreiben. Aber das ist nicht zu empfehlen, denn manches geht dabei
verloren. Mittlerweile sind alle Protokolle - auch die Kurznotizen - auf den
Computer übertragen.
Die ersten Eindrücke nach einer
Projektionserfahrung schreibe ich natürlich immer noch auf ein Blatt
Papier, das neben meinem Bett liegt. Im Grunde aber ist das Vorgehen egal,
Hauptsache ist, die Erfahrungen werden aufgeschrieben.
Das
Protokollieren erfordert Disziplin. Ebenso die Astralprojektion als solche.
Darin unterscheidet sie sich nicht von irgend einer anderen Fähigkeit. Und
genaue Notizen sind nun mal eine wesentliche Bedingung für ein
erfolgreiches Vorgehen.
Astralprojektion ist eine FÄHIGKEIT und
deshalb - wie alle anderen Fähigkeiten des Menschen - für die einen
leicht zu erlernen und für die anderen nur schwer zu erlangen. Es ist wie
bei einem Musikinstrument. Die einen sind von Natur aus begabt, nur wenige sind
genial, der grosse Rest muss üben und nochmals üben. Das wiederum fällt
den einen leichter als den anderen. Manchmal braucht es viel Mühe - aber
immer ist ein hoher Einsatz gefordert. Exakt dasselbe gilt für die
Astralprojektion. DA IST NICHTS MAGISCHES ODER GEHEIMNISVOLLES, WAS DAS ERLERNEN
DER ASTRALPROJEKTION BETRIFFT. Wie bei allen anderen Fertigkeiten braucht es
eine passende Theorie und eine Technik, die PRAKTIKABEL ist. Es ist wie bei
allen anderen Dingen im Leben, man holt das aus einer Sache raus, was man in sie
hineinsteckt - und wird in dem Masse besser, je mehr man übt und lernt.
Im
Unterschied zu den physischen Fertigkeiten wie beispielsweise dem Spielen eines
Musikinstrumentes, sind die Faktoren, die der Astralprojektion zugrunde liegen,
vor allem "psychischer" Natur. Dazu gehören sowohl kognitive wie
auch emotionale Funktionen wie Intelligenz, Persönlichkeitsstruktur,
sozialer Status und Glaubenssystem. All diese Faktoren sind entscheidend für
Erfolg oder Nichterfolg und Leichtigkeit oder Schwierigkeit im Zusammenhang mit
einer Astralprojektion.
Niemand braucht z.B. Glaubensinhalte
anzuzweifeln, wenn es darum geht, zu lernen, wie ein Musikinstrument oder wie
Fussball zu spielen ist. Ganz anders bei der Astralprojektion. Beim Erlernen
dieser Fähigkeit erweisen sich Glaubensinhalte als kritische Faktoren. Für
einen zynischen Materialisten ist es beinahe unmöglich, eine
Astralprojektion durchzuführen und geschehen zu lassen. Andere
Glaubensinhalte sind unter Umständen sogar gefährlich, Wenn z.B.
jemand fest an die Hölle und den Teufel glaubt, kann dieser Glaube dazu führen,
dass die Astralprojektion mitten in höllische Gefilde führt und damit
zu einem fürchterlichen Horror und überaus grässlichen Alptraum
wird.
Wer lernt, eine Astralprojektion durchzuführen, lässt
sich stets auf eine Reise ein, die mit Selbsterkenntnis, Selbstverwirklichung
und Verwandlung zu tun hat.
5.1. Der Traum als Ausgangspunkt
Es ist anzunehmen, dass die Astralprojektion etliches am
Nimbus des Geheimnisvollen und Aufregenden verliert, wenn erst einmal erkannt
wird, dass sich dieses Ereignis instinktiv und *unbewusst* immer wieder ereignet
- nämlich in Form eines "Traumes". TRAUM UND ASTRALPROJEKTION
SIND SEHR ENG MITEINANDER VERWANDT. Kurz gesagt ist es so, dass der Traum
UNBEWUSST und sozusagen automatisch und instinktiv abläuft, während
die Astralprojektion ein BEWUSSTES (luzides) Traumgeschehen ist.
Jeder
Mensch träumt jede Nacht mehrere Male. Dabei spielt es überhaupt keine
Rolle, ob ein Traum erinnert wird oder nicht, er ereignet sich so oder so.
Wie
bereits erwähnt, bietet die Psychologie keine befriedigende Erklärung
für das Träumen an. Der Okkultismus hingegen behauptet, der Traum sei
Ausdruck der Übertragung des Bewusstseins von der physischen auf die
astrale Ebene. Wie dem auch sei, grundsätzlich ist es so, dass NIEMAND MIT
LETZTER SICHERHEIT WEISS, WAS TRÄUME SIND. Letzten Endes ist das auch egal,
denn jeder einzelne Mensch ist selbst in der Lage, Träume zu ERLEBEN, zu
ergründen und zu sichten. Und aus diesen Forschungen lassen sich dann
Schlussfolgerungen ziehen, die auf den eigenen, persönlichen
Erfahrungsgewissheiten beruhen und nicht von "äusseren"
Fachinstanzen vorgegeben werden.
Ein wesentlicher Teil des Problems
besteht darin, dass in unserer Gesellschaft das Traumleben im allgemeinen nicht
sonderlich beachtet wird. Träume werden mit Phantasien gleichgesetzt und
als unrealistisch aufgefasst - und sie werden prinzipiell NICHT mit derselben
Ernsthaftigkeit bedacht wie das physische Wachleben. Manchmal werden sie sogar
mit Hilfe von wohlfeilen Traumdeutungsbüchern nach Symbolen durchforstet
und stichwortartig abgehakt.
Auf der eher "intellektuellen"
Ebene der Freudianischen oder Jungianischen Ideenwelt mit all ihren
Deutungsversuchen geht es vor allem um ein Verstehen der Traumsymbolik und
weniger um die konkrete Wirklichkeit des Traumes. Dass Träume Erfahrungen
einer nichtalltäglichen WIRKLICHKEIT sind, die dem Bewusstsein zustossen,
wird ironischerweise nicht erkannt. Die Naturwissenschaft hat sehr grosse und
auch sehr fragwürdige Fortschritte gemacht, aber irgendwie gelingt es dem
praktischen Verstand und der bodenständigen Weltsicht dennoch nicht, die
Wirklichkeit ganzheitlich zu sehen. Träume sind immer NUR "symbolisch",
"subjektiv" und "psychologisch" - aber NIEMALS real. Dass Träume
Ereignisse sein könnten, die an Realität und Objektivität dem
Alltag gleichkommen, wird nicht ernsthaft als Möglichkeit gesehen.
Unsere
Gesellschaft bietet keine gute Grundlage in bezug auf die Erschliessung der
Traumwelt. Die Ausgangslage kann sogar als ausgesprochen schlecht bezeichnet
werden. Der Mensch ist demzufolge nicht auf die Erfahrung des Traumes
vorbereitet. Daraus folgt, dass jeder Versuch, eine Astralprojektion selbst zu
erleben, in erster Linie davon auszugehen hat, dass die EINSTELLUNG GEGENÜBER
DEM TRAUM sich ÄNDERT und dass die VORSTELLUNGEN IN BEZUG AUF DEN TRAUM
sich WANDELN.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ein *Ich*
in einem Traum *an irgend einem Ort* *irgend etwas* tut und somit effektiv als
ein Wesen EXISTIERT und AGIERT, sieht die Sache etwas anders aus. Im Traum
geschieht etwas Konkretes, das Ich tut etwas Bestimmtes und interagiert mit
eigenständig handelnden Personen, es ist in Situationen eingebunden usw.
Die Auffassung, Träume seien total irreale und letztlich belanglose
Ereignisse, widerspricht somit der Erfahrung, denn im Traum wird *etwas
Bestimmtes* erlebt. Es sollte deshalb zumindest eingesehen werden, dass TRÄUME
WIRKLICHE ERFAHRUNGEN DES BEWUSSTSEINS SIND.
Der Mensch führt ein
Doppelleben, das eine auf der physischen Alltagsebene, das andere im Reich der
Träume. Beide Welten sind REAL. Sie unterscheiden sich voneinander, aber
jede Welt ist in sich vollständig und besitzt eine eigenständige
Wirklichkeit MIT EIGENEN GESETZEN. Probleme ergeben sich vor allem aus der
Tatsache, dass andauernd versucht wird, die Welt des Traumes mit Hilfe der
Alltagsvorstellungen zu verstehen und zu interpretieren.
Die physische
Welt hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale. Und zu diesen gehört in
erster Linie einmal die Erfahrung von RAUM und ZEIT. Sowohl dem Raum als auch
der Zeit werden im normalen Wachzustand ganz bestimmte Eigenschaften
zugesprochen. Das Wissen von diesen Eigenschaften wird durch die Wahrnehmungsmöglichkeiten
des physischen Körpers auf der Alltagsebene begrenzt. Beispielsweise kann
man in der physischen Welt nicht um eine Ecke sehen oder in der Zeit rückwärts
gehen. Zeit ist ein dominierender Faktor in der Erfahrungswelt des Alltags. Der
Mensch wird geboren, er wächst heran, er wird älter und stirbt
schliesslich. Dies ist derart fundamental, dass es niemals angezweifelt,
sondern als feststehend betrachtet wird.
Unter der Voraussetzung einer
absolut geltenden und allein massgeblichen physischen Existenz in Raum und Zeit
werden die Träume interpretiert. Dies geschieht auch im Hinblick darauf,
dass DIE EIGENE ERFAHRUNG des Traumgeschehens dieser Auffassung widerspricht.
Die Träume sind vom Gesichtspunkt der Alltagserfahrung her betrachtet
bedeutungslos und machen überhaupt keinen Sinn. Der "gesunde
Menschenverstand" besagt, dass Träume NICHT wirklich sind und NICHT
real sein können, zumal doch die physische Existenz offensichtlich die
einzig reale IST.
Diese Haltung geht von derart vielen unkritisch übernommenen
Annahmen aus, dass die Eigenlogik der Traumwelt schlicht übersehen und
unter den Teppich gekehrt werden muss. Aber könnte denn der Traum nicht
eine ganz ANDERE Logik als die Alltagswelt haben? Könnte es nicht sein,
dass sich Raum und Zeit in der Welt des Traumes ganz ANDERS verhalten? Könnte
es nicht sein, dass der Traum in einer vollkommen natürlichen Welt
stattfindet, die eigenen Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen ist?
Die
entsprechende Art zu denken führt direkt zur Idee des Okkultismus, die
besagt, dass die Astralebene eine Welt jenseits der physischen Ebene sei. Und in
dieser Welt sind die Träume beheimatet. Im Traum kommen ANDERE Gesetze als
auf der Alltagsebene zum Ausdruck, auch wenn durchaus gewisse Beziehungen
bestehen. Darauf gehe ich hier nicht näher ein, denn es geht in erster
Linie darum, die als selbstverständlich betrachteten Vorstellungen kritisch
zu hinterfragen. Und diese besagen eben, dass der Traum IRREAL sei.
Es
IST jedoch - auch ohne Akzeptierung eines okkultistischen Standpunktes - möglich,
den Traum als ein objektives Ereignis zu betrachten, das an einem bestimmten Ort
stattfindet. Von zentraler Bedeutung ist in erster Linie, dass die eigenen Träume
wirklich ernst genommen werden und dass ihnen eine Wertschätzung
entgegengebracht wird, die davon ausgeht, dass es sich bei den Träumen um
ERFAHRUNGEN handelt, die EBENSO WIRKLICH WIE DIE ERFAHRUNGEN IN DER PHYSISCHEN
WELT sind.
Um eine enge Verbindung zwischen den Träumen und den
Astralprojektionen herzustellen und zu gewährleisten, sollte dieser Satz
zumindest als Arbeitshypothese verinnerlicht werden.
Wenn davon
ausgegangen wird, dass Träume ebenso reale und objektive Erfahrungen wie
die physischen Erfahrungen sind, muss jetzt die Beziehung zwischen den beiden
Erfahrungswelten zur Sprache kommen. Dabei sind zwei Erfahrungstatsachen zu berücksichtigen.
In beiden Fällen spielt das Gedächtnis bzw. das Erinnerungsvermögen
eine zentrale Schlüsselrolle.
1. Normalerweise können die Träume
nicht in demselben Masse erinnert werden wie Ereignisse, die tagsüber
geschehen.
2. Im Traum ist im allgemeinen keine Erinnerung an die Geschehnisse des
Alltags vorhanden. Zudem merkt das Ich im Traum nicht, dass es ein Leben im
Alltag führt.
Beides sind ganz normale Erfahrungstatsachen, die
allgemein bekannt sind. Was aber bedeuten sie?
In erster Linie sind
diese beiden Sachverhalte der Hauptgrund dafür, dass dem Traumleben nicht
derselbe Stellenwert wie dem Alltagsleben zugesprochen wird. Zwischen Traum und
Alltag besteht keine *Kontinuität". Für einen Normalmenschen'
haben Traum und Alltag nichts bzw. äusserst wenig miteinander zu tun. Man
mag zwar von Dingen träumen, die mit Alltagsbegebenheiten zu tun haben oder
- seltener - man kann sich an Traumereignisse erinnern, die eine Beziehung zum
Alltag haben (z.B. Déja-vu oder eine Vorahnung). Im allgemeinen ist es
jedoch so, dass KEIN Zusammenhang zwischen Traum und Wachleben im Alltag gesehen
wird. Diese Diskontinuität verhindert eine IDENTIFIZIERUNG der Alltagspersönlichkeit
mit der Traumpersönlichkeit.
WZ Da die beiden Erlebnisebenen nach allgemein geltenden Vorstellungen nichts miteinander zu tun haben, kann auf der Traumebene nach eigenem Gutdünken agiert werden. Das Ich ist für sein Handeln nicht verantwortlich, es kann tun, was immer es will. Niemand muss im Beichtstuhl sein sexuelles Tun im Traum bereuen und um Absolution bitten, niemand wird für sein Morden und Abschlachten im Traum zur Rechenschaft gezogen. Auch das Manipulieren muss nicht hinterfragt werden. Weil die Welten strikt voneinander getrennt bleiben, lassen sich moralische und ethische Fragen ausklammern.
Die Sache lässt sich auch vom Blickwinkel der Beziehung her betrachten, die das Ich im Traum zum Ich im Alltag einnimmt. Was ist das verbindende Glied zwischen den beiden Ebenen? Es ist das GEDÄCHTNIS, das Erinnerungsvermögen. DAS EINZIGE, WAS ZWISCHEN DEN VERSCHIEDENEN WELTEN VERMITTELT, SCHEINT DAS GEDÄCHTNIS ZU SEIN.
WZ Der Quarz ist bei vielen Schamanen etwas, dessen Eigenschaften als ebeneninvariant gelten. Wenn nun der Quarz mit dem Erinnerungsvermögen gleichgesetzt und ausserdem bedacht wird, dass das Kommunikationszeitalter, in dem wir heute leben, eigentlich das Kristallzeitalter genannt werden müßte und daß wir im Grunde erst ganz am Anfang dieser neuen Ära stehen, tun sich sehr interessante Perspektiven auf. «Es scheint tatsächlich so, dass hinter den elektronischen Eigenschaften der Kristalle und den Kristallschädeln wesentlich mehr steckt, als wir im Augenblick zu verstehen in der Lage sind.» Ein natürlicher Quarzkristall hat nach Meinung von Frank Dorland «die Fähigkeit, unseren eigenen Bewußtseinszustand zu beeinflussen und unser eigenes Unbewußtes oder unsere unbewußten Gedanken deutlich zu machen, undeutliche Intuitionen klarer herauszuarbeiten und uns in die Lage zu versetzen, vergessenes Wissen aus der fernen Vergangenheit wieder hervorzuholen.» (Hierzu vgl. Chris Morton und Ceri Louise Thomas, Tränen der Götter - die Prophezeiung der 13 Kristallschädel. München: Scherz, 1998:73)
Die Tatsache, dass das GEDÄCHTNIS bzw. das
Erinnerungsvermögen als einziges zwischen den verschiedenen Welten
vermittelt, ist von grösster praktischer Bedeutung - auch in bezug auf die
Astralprojektion!
Jetzt lässt es sich erstmals deutlich sagen, was
eine Astralprojektion auszeichnet: ASTRALPROJEKTION IST EIN LUZIDER TRAUM, IN
DEM SICH DAS ICH SEINES ALLTAGLEBENS VOLL BEWUSST IST.
WZ Dies nenne ich VERTIKALBEWUSSTSEIN. Die Bewusstheit umfasst sowohl den Alltag als auch die Traum- bzw. die Astralebene (und andere Ebenen). Dem Gedächtnis sind ALLE Erfahrungsinhalte des jetzigen Lebens (der "Gegenwart") zugänglich. Buddha hat diesen Zugang zum Erinnerungspool auch auf vergangene Leben ausgedehnt (Reinkarnationserinnerung). Gewisse Erfahrungen weisen zudem darauf hin, dass dem Gedächtnisfeld auch zukünftige Ereignisse zugänglich sind. Wenn ausserdem berücksichtigt wird, dass das Erinnerungsfeld sich manchmal HORIZONTAL auf andere Lebewesen ausgeweitet (Mediumismus, Empathie, Telepathie), weitet sich die einfache Frage nach dem Gedächtnis derart aus, dass die Dimensionen direkt "schwindelerregend" anmuten.
Das Wort "Klartraum" (luzider Traum)
bezeichnet normalerweise ein Traumereignis, in dem das Ich sich dessen bewusst
ist, dass es sich in einem Traumgeschehen befindet. Das heisst jedoch nicht
unbedingt, dass sich das Ich wirklich in demselben Ausmass wie im Alltag seiner
Identität bewusst ist. Eine Astralprojektion (OOBE, Klartraum, luzider
Traum) ist meiner Auffassung nach dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstidentität
des Ich DIESELBE bleibt wie die Selbstidentität tagsüber im Alltag.
(WZ = Bewusstseinskontinuität) Deswegen geht es mir hier auch prinzipiell
um das Erlernen der Fähigkeit, DIE SELBSTIDENTITÄT DES ICH BEIM
EINSCHLAFEN DES PHYSISCHEN KÖRPERS AUFRECHTZUERHALTEN UND IN DEN ZUSTAND
HINÜBERZUNEHMEN, IN DEM DIE TRÄUME GESCHEHEN.
Unter dieser
Voraussetzung wird klar, dass es ZWISCHEN TRÄUMEN UND ASTRALPROJEKTIONEN
EIN GANZES SPEKTRUM VON BEWUSSTSEIN GIBT. Die Astralprojektion ist nicht
prinzipiell etwas völlig anderes als der Traum, denn ein Traum kann
fliessend und beinahe unmerklich in eine Astralprojektion übergehen - und
umgekehrt. Das Kriterium, um zu bestimmen, ob es sich eher um einen Traum oder
eher um eine Astralprojektion handelt ist dies: In welchem Ausmass ist die
wachbewusste Selbstidentität in der Traumwelt vorhanden? Es ist möglich,
sich so zu konditionieren, dass man, nachdem man erkannt hat, DASS man sich mit
intakter Bewusstheit in einem Traum befindet und somit "luzid" ist,
dieses "Erwachen" erinnerungsmässig als "Übergang"
in das Stadium der Astralprojektion festhält. Manchmal kann ich mich dabei
nicht an meinen Namen erinnern, aber ich merke, dass ich "wieder bis zu
dieser Stelle gelangt" bin und somit projiziert habe.
WZ: Für mich gibt es zwei Kontrollmöglichkeiten, nämlich die Bewusstseins- und die Zustandskontrolle. Diese selbstreflexiven "Kontrollen" sind manchmal unabdingbar und entsprechen dem, was Castaneda "die Welt anhalten" nennt. In meinen Texten wird öfter darauf hingewiesen. Hierzu vgl. insbesondere das Kapitel "Welten des Lichts" in der Quader-Serie.
Während einer Astralprojektion erinnere ich
mich sehr genau an meine Identität auf der Alltagsebene in der PHYSISCHEN
WELT und erkenne mich in aller Deutlichkeit als diejenige Person, die ich
effektiv bin - als Don DeGracia. Und ich merke genau, dass meine Person als
solche nicht mehr länger auf der Alltagsebene, sondern in einer anderen
Welt weilt. Ehrlich gesagt bin ich vor allem und in erster Linie total verblüfft
über die Tatsache, eine Astralprojektion zu erleben. Und ich bin total
erstaunt, immer noch derselbe zu sein, d.h. dieselbe Identität zu besitzen.
Es erstaunt mich auch, in einer mir völlig fremden Welt zu sein, zu gehen,
zu schweben oder zu fliegen - und ich wundere mich ganz einfach oft über
alle Massen, dass so was überhaupt möglich ist. Meine Neugier ist
geweckt, und diese Neugier treibt mich während einer Astralprojektion auch
immer wieder "vorwärts". Ich marschiere los, wandere herum und
erforsche die Umgebung. Ich spreche mit Leuten und stelle ihnen Fragen. Sehe ich
ein Buch, schlage ich es auf und versuche darin zu lesen (das ist allerdings in
diesem Zustand extrem schwierig). Ich versuche, möglichst genau den Ort zu
bestimmen, an dem ich bin. Das alles ist ausserordentlich spannend und fesselt
mich ungemein.
Oft erinnere ich mich während einer
Astralprojektion an bestimmte Textstellen aus Büchern über die
Astralprojektion (die OOBE, den luziden Traum), die ich "tagsüber"
gelesen hatte. Dann versuche ich, die Dinge zu tun, von denen die Autoren
schrieben. Dies ist denn auch ein wichtiger Grund dafür, dass auch Sie als
Leser dieser Zeilen möglichst viel zum Thema lesen sollten. Die Lektüre
kann einem immer wieder Ideen für das eigene Tun im Verlaufe einer
Astralprojektion liefern - ich werde darauf zurückkommen.
Es geht
darum, die Wachheit des Bewusstseins in den Traum zu "verfrachten" und
so den Traum "luzid" werden zu lassen. Auf diese Weise werden Brücken
zwischen der Welt des Alltags und der Welt des Traumes geschaffen. Alles damit
im Zusammenhang stehende unterstützt die Astralprojektion als solche. Und
der Traum IST nun mal eine optimale Ausgangslage und geradezu ein "Sprungbrett
für die Astralprojektion".
Alle Bemühungen zur
Erschliessung der Astralprojektion beginnen bei der Persönlichkeit in der
physischen Alltagswelt. Das heisst, dass SIE als Leser dieser Zeilen sich selbst
dazu aufraffen müssen, jene Hindernisse zu beseitigen, die sich zwischen
dem bewussten Ich, das im Alltag lebt, und dem "schlafenden" Ich auf
der Seite in der Traum-Welt aufgetürmt haben. Es gibt nur ein einziges
Wesen, das in beiden Welten lebt. Und dieses Wesen ist das grössere "Ich",
das in seiner Bewusstheit sowohl die Alltags- als auch die Traumpersönlichkeit
umfasst.
5.1.1. WAS TUN?
5.1.1.a) Sich an die Träume erinnern
Dies ist ein wichtiger erster Schritt, denn
aufgrund der Steigerung des Traumerinnerungsvermögens lassen sich auch
Astralprojektionen besser erinnern.
Um einen Traum nicht gleich nach
dem Erwachen zu "verscheuchen", ist folgendes zu tun: Bleiben Sie
ruhig und entspannt liegen und versuchen Sie möglichst viel vom Traum zu
rekapitulieren. Dabei sollte vermieden werden, dass sich andere Gedanken vordrängen
und das Traumgeschehen wegschieben. Oft ist es so, das vor allem bei einem
abrupten Erwachen (Wecker) irgend welche Belange und Sorgen des Alltags sofort
in den Vordergrund treten. Dies sollte unbedingt verhindert werden, denn es
lassen sich immer gewisse Traumfetzen erinnern. Und diese genügen
erstaunlicherweise bereits, um weitere Traumteile der Vergessenheit zu
entreissen.
Dieses Vorgehen stärkt die erinnerungsmässige
Verbindung zwischen dem Wachzustand im Alltag und der Persönlichkeit im
Traum. Dies ist speziell im Zusammenhang mit den Projektionsversuchen
ausserordentlich wichtig, denn der kritische Punkt ist und bleibt das Gedächtnis.
Das Erinnerungsvermögen muss unbedingt entwickelt und geschult werden,
damit die Projektionserfahrung dem Alltag nicht verloren geht. Es macht wenig
Sinn, zu projizieren und anschliessend alles zu vergessen, wenn Sie wieder auf
der physischen Ebene zurück sind. Falls dies geschehen sollte, haben Sie
Zeit vergeudet und wertvolles Erfahrungsmaterial verloren. Eine Projektion wird
leider schnell einmal vergessen. Auch mir ist das schon öfter passiert.
Eine Astralprojektion findet ihren Abschluss mit der Rückkehr in
den physischen Körper. Dies lässt sich mit Leichtigkeit dadurch
feststellen, dass der im Bett liegende Leib wieder zu spüren ist. Ist dies
geschehen, gilt es auch hier, sich zu entspannen und möglichst viel zu
erinnern. Sie dürfen sich ruhig etwa fünf Minuten Zeit nehmen, bevor
Sie aufstehen und das Erinnerte aufschreiben. Das Aufstehen verhindert definitiv
ein Abgleiten in den Schlafzustand. Es ist hier wie mit dem Traum. Wenn Sie sich
entspannen und die Ereignisse Revue passieren lassen, ist es leicht, sich an
viele Details zu erinnern. Sie müssen den auftauchenden Erinnerungen
allerdings auch gestatten, dass sie einfliessen und dürfen nichts
abblocken. Wenn Sie erwachen und keinerlei Anstrengungen machen, sich zu
erinnern, sind die Chancen natürlich gross, dass vieles vergessen wird. Es
braucht schon etwas Disziplin, um dies zu verhindern.
Ich möchte unbedingt betonen, dass es SEHR leicht ist, eine
Projektion nach der Rückkehr in die physische Welt zu vergessen. Nachdem
ich gewisse Fortschritte in bezug auf das Projizieren gemacht hatte, musste ich
feststellen, dass die Erinnerung an etliche wirklich gute OOBEs gerade während
und nach dem Erwachen im Bett verloren geht. Deshalb begann ich mir anzugewöhnen,
die Erinnerung an die Ereignisse noch INNERHALB der Projektion zu stabilisieren.
Es gibt eine ganze Menge von OOBEs, in denen ich mich einfach ruhig hinsetzte
und mir innerlich Notizen von den Ereignissen bis zu diesem Zeitpunkt machte.
Mit dem festen Vorsatz, die Erinnerung an das Geschehen auf diese Weise
festzuhalten, lässt es sich später im physischen Körper mit grösserer
Wahrscheinlichkeit wieder erinnern. Bei anderen Projektionen notierte ich das
Geschehen direkt. Das ist kein Witz! Ich fand in der Traumwelt Papier und
Schreibzeugs, setzte mich hin und schrieb alles auf. All diese Vorgehensweisen
machen es selbstverständlich leichter, sich nach dem Erwachen im Bett an
eine Astralprojektion zu erinnern.
Diese Vorgehensweise ist etwas,
was Sie selbst einmal in einem luziden Traum ausprobieren können. Erinnern
Sie sich bereits IM luziden Traum bzw. INNERHALB einer OOBE klar an das
Geschehen mit dem festen Vorsatz, die Erinnerungen nach dem Erwachen im Bett auf
der physischen Ebene zu notieren.
5.1.1.b) Autosuggestion - sich selbst konditionieren
Es gibt noch eine weitere Übung, welche die
Verbindung zwischen dem Ich im Alltag und dem Ich im Traum festigt. Es handelt
sich um die Selbstkonditionierung. Dies ist eine grundlegende Technik, die dazu
führt, dass das Ich in einem Traumgeschehen LUZID wird. Auf diese Weise
wird ein normaler Traum zu einem Klartraum bzw. zu einer Astralprojektion. Diese
Techniken sind allgemeiner Natur und werden z.B. von Rogo, Ophiel oder Fox erläutert.
Selbstkonditionierung
bedeutet, sich selbst "im Geiste" gewisse Verhaltensweisen "einzuimpfen".
Wenn Sie sich nämlich oft und lange genug und mit aller Intensität all
diese Dinge vorsagen, werden die entsprechenden Vorstellungen verinnerlicht. Auf
diese Weise wird deren Verwirklichung geradezu "erzwungen". Zwei Merksätze
sind hier von Bedeutung:
1. Ich *will* in einem Traum luzid werden.
2. Ich werde im
Traum Dinge finden, welche die Luzidität auslösen.
Sie müssen
sich selbst fest davon überzeugen, dass sie projizieren (luzid träumen)
wollen, denn nur selten kommt es zu spontanen Astralprojektionen. Meist ist dafür
ein starker Wunsch vonnöten. Rogo nennt dies in seinem Buch "Leaving
the Body" die "Wunschmethode" und stützt sich dabei auf die
von Franzosen Yram angegebenen Ideen ab. Was diese Methode auszeichnet, ist der
unablässig gehegte Wunsch nach einer Astralprojektion. Praktisch bedeutet
dies, dass tagsüber wiederholt und möglichst oft an das Projizieren
gedacht wird, wobei Sie sich immer wieder sagen: "Ich will projizieren";
" Ich lerne zu projizieren"; "Ich werde im Traum luzid!" und
so weiter. Es genügt nicht, sich diese Suggestionen nur halbherzig
vorzusagen. Es ist notwendig, fest davon überzeugt zu sein, DASS ES
GELINGT. Unter Umständen ist das nicht leicht und erfordert viel Einsatz.
Bleiben Sie beharrlich und entwickeln Sie diesbezüglich eine fast schon
sture Haltung. Aber seien Sie stets und felsenfest davon überzeugt, dass
Ihnen eine Projektion gelingen wird.
Es geht hier vor allem um zwei Dinge. Als erstes sagen Sie sich, dass
Astralprojektion eine reale und wirkliche Angelegenheit ist. Dies ist sehr
wichtig, weil jede Art von Skeptizismus das Projizieren verhindert. Indem Sie
sich aber sagen, Astralprojektion *IST* möglich und wird auch von mir zu
*REALISIEREN* sein, öffnen Sie die Tür zu diesem Erfahrungsbereich.
Wie bei allem sonst ist es der feste Glaube an eine Möglichkeit, welche sie
zur Tatsache werden lässt.
Die andere Sache ist die, dass Sie mit der Kraft der Wunschvorstellung
die Projektion in die Tat umsetzen. Wird etwas mit vollstem Herzen angestrebt,
kann es viel eher realisiert werden.
Der Wunsch ist ein sehr starkes Mittel. Der Okkultismus lehrt, wie Wünsche
zu kontrollieren sind, damit bestimmte Ziele erreicht werden können (dies
ist auch ein wichtiger Teil der rituellen Magie). Allein schon beim Aufbau des
Wunsches, eine Astralprojektion herbeizuführen, entsteht ein
energiegeladenes Kraftfeld. Eine Kraft, die in gewissem Sinne wie ein
Raketenantrieb funktioniert. Wird er gezündet, kann die Erfahrung
geschehen. Die Kraft des Wunsches entscheidet über Erfolg und Nichterfolg
der Astralprojektion.
Ich weiss dies aus eigener Erfahrung. In der Zeit, als ich die
meisten Astralprojektionen erlebte, war ich beinahe ausschliesslich darauf
eingestellt und dachte sozusagen an nichts anderes als an Projektionen. Tagsüber
las ich so viel als möglich über dieses Thema und wünschte mir
nichts sehnlicher als projizieren zu können. Ging ich des Nachts schlafen
oder machte ich ein Mittagsschläfchen, dachte ich an nichts anderes als an
meinen Wunsch, den Körper zu verlassen. Auch wenn es schwer fallen mag,
dies einzusehen, es ist schon so, dass mit einer halbherzigen Haltung gar nichts
zu erreichen ist. Es braucht neben den passenden Übungen, der richtigen
Einstellung und dem richtigen Verständnis auch einen *starken" Willen.
Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass es desto eher zu einer
Projektion kommt, je stärker der Wille und je intensiver der Wunsch danach
ist.
Nun zu einer zweiten Suggestion, die Sie sich verinnerlichen können.
Es gibt in den Träumen diverse Anhaltspunkte, die darauf hinweisen, wie
Luzidität herbeigeführt werden kann.
Das Luzidwerden im Traum ist eine für die Benutzung des Traumes
als Mittel zur Auslösung einer Astralprojektion ganz wesentliche Sache.
Auch diese Idee wird oft als Technik angegeben.
Im Traum geschehen bekanntlich manchmal Dinge, deren Realisierung
oder deren Existenz im Alltag völlig unmöglich wäre: Im Traum
begegnet Ihnen jemand Unbekannter, jemand, den es auf der irdischen Welt nicht
zu geben scheint. Oder es kann sein, dass Ihnen die Umgebung im Traum total
vertraut ist und die Dinge doch nicht an dem Ort sind, wo sie sein sollten. Oder
es ist so, dass die Möblierung des eigenen Hauses nicht der
Alltagswirklichkeit entspricht. Es gibt natürlich auch spektakuläre
Ereignisse wie fliegende Menschen und sprechende Tiere, Abläufe wider den
gesunden Menschenverstand und Vorkommnisse, die allen bekannten physikalischen
Gesetzen widersprechen.
Der Trick ist folgender: KONTITIONIEREN SIE SICH - UND ZWAR z.B. SO:
MERWÜRDIGE DINGE (im Traum) LASSEN MICH LUZID WERDEN.
SELTSAME UMSTÄNDE SIND DER AUSLÖSER FÜR DIE
ERKENNTNIS, DASS ICH MICH IN DER TRAUMWELT BEFINDE.
WZ Weitere autosuggestive Konditionierungen: Dieser Gegenstand, diese Farbe, dieser Duft, diese Stimmung (z.B. Baum, Fluss, blau, türkis, kühl, unangenehm) lassen mich sogleich fragen, auf welcher Ebene ich mich befinde (Zustandskontrolle). Denn je nach Ebene können unterschiedliche Verhaltensweisen eingebracht werden. Das kann im Alltag eingeübt werden. Wer beispielsweise am Rande eines tiefen Abgrundes steht oder zu einem Fenster rausguckt, kann NACH (!) der Identifizierung der Ebene entsprechend der Situation handeln, d.h. situationsadäquat agieren. Im physischen Bereich kann mit dem Abseilen oder mit dem Treppensteigen begonnen werden, auf der Traumebene ist es problemlos möglich, über den Rand oder zum Fenster raus zu springen und loszufliegen. Für jene, die immer wieder von einem Alptraum heimgesucht werden, wäre es gut, einen einprägsamen Auslöser für die entscheidende Frage nach der Ereignisebene zu finden.
Paul Tholeys "Wach ich oder träum ich !?" eignet sich NICHT, weil es darum geht, wach (= luzid, bewusst) zu werden, aber nicht darum, wach zu werden (zu Erwachen im Bett), wie das Bedeutungsfeld umgangssprachlich suggeriert (eine "hübsche" Konditionierung, die keinesfalls übersehen und unterschätzt werden sollte).
In einem normalen Traum werden selbst die merkwürdigsten Umstände als selbstverständlich hingenommen und NICHT hinterfragt.
WZ Speziell dieses gilt auch für den Alltag. Dinge und Regeln werden tagsüber für selbstverständlich genommen, die durchaus skeptisch zu befragen wären und hinterfragt werden müssten. Dies wird bloss deswegen nicht getan, weil gewisse Sachverhalte als normal gelten und zur Gewohnheit geworden sind. Überzeugungen, Vorurteile und Stereotypen werden nicht in Frage gestellt, sondern sie werden dominant, und die Menschen beginnen sie als offensichtliche Wahrheiten zu akzeptieren (vgl. Filip David, "Die serbische Tragödie" in: Die Weltwoche Nr. 23, 10 Juni 1999: 11). Und nun kommt der entscheidende Punkt im Hinblick auf die Erschliessung des luziden Traumes und der Astralprojektion. Wenn mit dem Versuch begonnen wird, sich seines Zustandes IM Traum bewusst zu werden, erfordert dies automatisch, dass auch im Alltag mit dem Hinterfragen des scheinbar feststehenden Regelgefüges begonnen wird. Diese Tatsache ist von höchster Brisanz (und hat sogar eine politische Dimension) und lässt sofort verstehen, weshalb luzide Träumer wie Frederik van Eeden oder Popper-Lynkeus sich sozial stark engagiert haben. Die Verhaltensweisen, die im Traum luzid eingeübt werden bzw. zur Luzidität führen, schlagen IMMER auf die Alltagsebene durch - und umgekehrt. Dies hatte auch ein Sigmund Freud klar erkannt, wie sein Nachruf auf Popper-Lynkeus zeigt. (Hierzu vgl. Sigmund Freud, «Josef Popper-Lynkeus und die Theorie des Traumes.» (1923. In: GW XIII: 357-359) und ders. «Meine Berührung mit Josef Popper-Lynkeus.« (1932. In: GW XVI: 261-266.) Es erstaunt mich immer wieder, dass Psychiater und Analytiker bzw. Psychotherapeuten diese beiden Texte NICHT zur Kenntnis nehmen und geradezu einer "sozialen Amnesie" verfallen.
Als erstes gilt es, sich an Merkwürdigkeiten,
die einmal in einem Traum geschehen sind, jetzt im Alltag zu *erinnern*.
Bestimmt gibt es solche, weshalb es ein Leichtes ist, sich zu sagen: "Nächstes
Mal, wenn so was im Traum geschieht, wird mir das Anlass dafür sein, wach
und damit luzid zu werden und zu merken, das ich träume." Das ist ein
guter Vorsatz, der sich beliebig oft erneuern lässt - bis dann eines Nachts
wieder einmal etwas Abstruses geschieht. Aber das lässt Sie dann sofort
realisieren, dass Sie auf der Traumebene sind.
Wenn dies tatsächlich geschieht, ist es durchaus möglich, daß
Sie meinen, es würde Ihnen im Traum etwas zustossen. Etwas in der Art jener
Empfindungen, die entstehen, wenn Sie abrupt aus einem Stuhl hochschnellen, in
dem Sie lange Zeit regungslos und dösend gesessen sind. Der Kopf dröhnt,
die Haut prickelt, das Sehvermögen ist für einen Augenblick getrübt
und ein Sirren ist zu hören - oder ein Klicken und Rauschen. Mir ist das öfter
passiert, wenn ich in einem Traum luzid geworden bin, und ich habe keine Ahnung,
weshalb dem so ist.
WZ Diese Phänomene könnten z.B. mit dem achten Energiezentrum, dem Pai-Hui (Scheitel) zu tun haben.
«Der Pai-Hui, der Scheitelpunkt des Kopfes, ist das Energiezentrum der Zirbeldrüse und liegt über dem Mittelhirn. Nach taoistischer Auffassung sind Empfindungsfähigkeit und sexueller Zyklus von ihm abhängig. Man sagt, er regiere das Hinterhirn, das Hören, die Koordination der Körperbewegungen, das Gleichgewicht, die Wahrnehmung des Lichts durch die Augen und die Haut, und er sei das überlegene Gegengewicht zu Gehirn und Rückenmark. Auf chinesisch heißt er auch der Hundert-Punkte-Knoten oder der Kompass des Menschen, weil er auf dem obersten Punkt des Scheitels liegt.» (Mantak Chia, «Tao Yoga - praktisches Lehrbuch zur Erweckung der heilenden Urkraft Chi» (Interlaken: Ansata, 1985:84. Vgl auch Mantak Chia Healing Tao und Healing Tao Europe - deutschsprachige Seite mit Kursangeboten.)
Es ist zu vermuten, dass die Chi-Energie beim Luzidwerden gewisse "Knotenpunkte" nicht immer ungehindert durchfliesst, weshalb es beim Wechsel von der Unbewusstheit zur Bewusstheit zu derartigen Erscheinungen kommen kann. Es ist in diesen Fällen wohl so, dass gewisse Energiebahnen nicht offen bzw. verengt sind. Die damit verbundenen Stauphänomene sind jedoch nur vorübergehend und nicht besonders zu beachten.
Bei einer Projektion kann es zu optischen Erscheinungen kommen, z.B. zu Lichtblitzen, zu einem Aufleuchten eines wahren Regenbogens von Farben. Manche sehen eine (oder mehrere) Sonnen, den Mond oder funkelnde Sterne - oder ganze Filmsequenzen. Andere meinen, nun eine gewisse Hellsichtigkeit erlangt zu haben.
Es kann durchaus sein, dass «das Chi, das im Hirn vibriert und durch das Nervensystem hin- und herströmt, zu verschiedenen Sinnestäuschungen» führt. «Sie sehen und hören vielleicht viele ungewöhnliche Dinge, aber es sind alles Sinnestäuschungen, nichts anderes. Versuchen Sie also, sie zu ignorieren, und finden Sie Wege, Ihren Geist zu beruhigen» (ibid.) und einfach luzid zu werden bzw. bewusst zu bleiben.
Die von Mantak Chia beschriebenen Tao-Yoga-Meditationstechniken sind besonders im Hinblick auf die Astralprojektion von Interesse. Die bei der Erschliessung des Kleinen Energiekreislaufes auftretenden Phänomene entsprechen in vielem den Phänomenen, die bei einer Astralprojektion - vor allem bei den ersten Versuchen - zu beobachten sind, weshalb die Lektüre des erwähnten Buches sehr zu empfehlen ist.
Es kann bei einer Projektion auch zu geruchlichen Wahrnehmungen und sogar zu beinahe schmerzhaften Empfindungen, zu erschreckend lauten Geräuschen, starken Vibrationen, zur Bewegungsunfähigkeit des physischen Körpers (Katalepsie) und zu Angstzuständen kommen. Ein Wissen um diese Dinge im Zusammenhang mit dem energetischen Gefüge der Chi-Ströme ist deswegen hilfreich und beruhigend. Sogar das immer wieder im Zusammenhang mit der Astralprojektion erwähnte stark gesteigerte sexuelle Bedürfnis findet durch das Tao Yoga eine passende Erklärung.
Es kann noch etwas anderes in dem Moment
geschehen, wenn Sie erkennen, dass Sie in einem Traum luzid geworden sind - Sie
erwachen im Bett. Es besteht aber kein Grund zu verzweifeln, falls dies
geschehen sollte, denn dies geschieht meistens zu Beginn der Versuche. Immerhin
ist es ein Zeichen dafür, dass es gelungen ist, IM Traum WACH zu werden -
auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick gewesen sein mag. Es ist schon
ein schwieriger Balanceakt zwischen Wachheit und Wachheit - zwischen der
Wachheit des Ich und der Wachheit des Ich im Körper. Aufgrund der
sprachlichen Konditionierung dominiert mit dem Erwachen der wache Körperzustand.
Bei mir ist das genauso. Es macht eben wesentlich mehr Sinn (im konventionellen
Sonne des Wortes), wenn das Ich in einem Traum nicht wach und somit nicht luzid
ist - schliesslich entspricht dies exaktdem, was gelernt worden ist. Wenn
Wachheit in den Traum verbracht wird, ist dies ein ziemlich diffiziles
Unterfangen. Die geringste Ungereimtheit kann dazu führen, dass der
physische Körper aufgeweckt wird, Es braucht schon einiges an Erfahrung, um
dies zu verhindern. Aber auch hier geht es letzten Endes um eine Feinabstimmung,
welche es erlaubt, das wache Ich beliebig lange in der Traumwelt zu belassen.
Es
ist durchaus möglich, dass gleich beim ersten Mal alles klappt und die
Luzidität im Traum vollumfänglich und über längere Zeit
erhalten bleibt. In diesem Falle lässt sich sagen: SIE HABEN ES GESCHAFFT,
Sie sind mitten in einer Astralprojektion und können nun das nächste
Kapitel aufschlagen.
5.1.2. Zusammenfassung
I. Die Vorstellungen und Ideen bezüglich
des Traumes sind zu überdenken und vor allem zu verändern. Sie müssen
akzeptieren, dass Träume real sind und ein wertvoller Bestandteil Ihrer
Lebenserfahrung bilden.
II. Protokollieren Sie die Traumerfahrungen. Ob Sie nun ein
Traumjournal UND separat ein Journal für die Astralprojektionen führen
oder beide Erfahrungsbereiche in einem einzigen Heft beschreiben, ist völlig
egal. Hauptsache ist, DASS Sie die Erlebnisse sorgfältig notieren.
III. Träume und Astralprojektionen bilden ein kontinuierliches
Spektrum der Bewusstseinszustände. Es handelt sich dann um einen Traum,
wenn sich das Ich der Tatsache, eine physische Existenz in der physischen Welt
zu haben NICHT bewusst ist. Bei einer Astralprojektion WEISS das Ich mit aller
Klarheit IM Traum, dass es eine physische Existenz in der physischen Welt hat.
Das Bewusstsein kann jedoch auch irgendwo zwischen diesen beiden Extremen
angesiedelt sein.
IV. Das Erinnerungsvermögen in bezug auf das
Traumgeschehen muss gesteigert werden, denn das Gedächtnis ist die
VERBINDUNG zwischen den Alltags- und den Traumerfahrungen.
V. Je stärker der Wunsch zu projizieren ist, desto
wahrscheinlicher wird sich eine Astralprojektion ereignen.
VI, Ein Traumzustand als solcher lässt sich in dem Moment
erkennen, wenn Sie sich dahingehend konditionieren, auf befremdliche und
seltsame Traumereignisse zu achten. Damit gelingt es, diese als Auslöser für
die Luzidwerdung im Traum zu verwenden.
5.1.3. Übungen
- Versuchen Sie nach dem Erwachen im Bett möglichst
viel vom Traumgeschehen zu erinnern.
- Schreiben Sie alles auf, woran Sie sich erinnern können.
- Fassen Sie in einer Liste stichwortartig jene Traumereignisse
zusammen, die Sie befremden, die unwahrscheinlich anmuten oder total seltsam
sind. Ereignisse also, die dazu verwendet werden könnten, aufgrund ihrer
Seltsamkeit die Luzidität auszulösen.
- "Halten" Sie tagsüber möglichst oft "die
Welt an" und besinnen Sie sich auf sich selbst: Wer bin ich? Wo bin ich
jetzt gerade? Was tue ich eigentlich? Und wenn Sie das tun, nehmen Sie sich vor,
dasselbe in einem Traum zu machen.
- Wenn Sie schlafen gehen, nehmen Sie sich folgendes vor: "Ich
werde mir IM Traum meines Zustandes augenblicklich bewusst. Wenn etwas
geschieht, das seltsam und ungewöhnlich ist, werde ich sogleich luzid."
ENDE VON Datei 4
AP_04.TXT
FILE
4 of 15 - CompuServe Astral Projection Class by Don DeGracia, 1994
Astral Projection Class on CompuServe by Don DeGracia.
Amerikanischen Texte: © 1994 Don DeGracia
Ohne ausdrückliche
Erlaubnis des Autors und der Übersetzer und Kommentatoren darf von diesem
Material nichts veröffentlicht werden. - Don DeGracia hat sich
freundlicherweise damit einverstanden erklärt, daß seine Texte übersetzt
und kommentiert werden.
Konvertierung zu HTML Juni 1999
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e-mail: werner.zurfluh@surselva.ch
©Werner
Zurfluh