Glossar zum Thema Außerkörperlichkeit
Erläuterung von Stichworten
Werner Zurfluh
|
- Außerkörperlichkeit - Charakterisierung
Außerkörperlichkeit
meint einen Seinszustand, in dem das Ich das durch nichts zu erschütternde
Gefühl und die Gewißheit hat, außerhalb des eigenen
physischen Leibes zu sein. Dabei fühlt es sich in bezug auf seine Identität
genau gleich wie innerhalb des physischen Körpers. - Das Ich bleibt also
außerkörperlich als eine sich selbstbewußte Einheit
kontinuierlich bestehen und verfügt über die normale Stabilität
und Koordination - und über alle emotionalen und kognitiven Funktionen.
Normalerweise bildet das Ich auch im außerkörperlichen Zustand mit
einem Körper, einem sogenanntenm Zweitkörper, der die
unterschiedlichsten Bezeichnungen hat, eine Einheit. Dieser Zweitkörper
hat jedoch andere Eigenschaften als der physisch-materielle Leib. Auch das
Wahrnehmungsvemögen und andere kognitive Funktionen weichen unter Umständen
stark vom innerkörperlichen Zustand ab. - Im außerkörperlichen
Zustand ist das Ich als kontinuierliche Größe vorhanden und bleibt
als jenes kontinuierliche Bewußtheits- Zentrum, das seit den Tagen der
Kindheit existiert, bestehen. Wegen des voll intakten Erinnerungsvermögens
muß es von einem Traum-Ich, das keine Erinnerung an einen anderen Körperzustand
hat, unterschieden werden.
Paul Tholey hat die Erfahrungsdimension "Außerkörperlichkeit"
- wie er mir geschrieben hat - von der theoretischen Seite
(Gestalttheorie (Köhler)) her erschlossen. Hierzu vgl. z.B. Paul Tholey, "Die
Entfaltung des Bewußtseins als ein Weg zur schöpferischen Freiheit -
Vom Träumer zum Krieger"( in: Bewußt
Sein, Vol. 1 Nr. 1, 1989:25-56). Ich selber hingegen komme von der praktischen
Seite her, d.h. von der spontan geschehenden Erfahrung. Tholey nennt den
'luziden Traum' Klartraum und hat einige kritische und bedenkenswerte
Punkte in die Diskussion einzubringen. Mir geht es vor allem um die praktische
Seite, bei der die Anpassung des Verhaltens an eine relativ ungewohnte
Erfahrungssituation im Mittelpunkt steht. Ferner frage ich mich, welcher Wandel
in den theoretischen Denkmustern der Weltanschauung stattfinden muß,
damit die Erfahrung des Klartraums und der Außerkörperlichkeit
geschehen und andauern kann. Wahrscheinlich gibt es zwischen Tholey's und
meiner Auffassung viele Übereinstimmungen in praktischer Hinsicht, aber
mindestens ebenso viele Divergenzen in theoretischer. Es scheint mir letzten
Endes, daß eine Theorie zwar den Vorteil hat, gewisse Dinge erklären
zu können. Aber eine Theorie beruht ihrerseits wieder auf Axiomen
- dies läßt sich nie umgehen. Und diese können nicht hinterfragt
werden, so daß immer ein nicht erklärbarer 'Rest' an der
praktischen Verhaltensweise hängen bleibt, und es von ihr abhängt, ob
die Bewußtheit weiterbesteht oder nicht. (Inhalt)
- Außerkörperlichkeit - Fähigkeiten
Im außerkörperlichen Zustand verfügt das Ich über Fähigkeiten,
von denen vor allem die Märchen zu berichten wissen. In "Die sechs
Diener" (einem Grimmschen Märchen) ist eine ganze Sammlung solcher
Eigenschaften zusammengestellt, zu denen z.B. noch die Unsichtbarkeit mittels
Tarnmantel und -kappe oder mit Hilfe eines Wunschringes zu zählen wäre.
Ferner kennen die Märchen verschiedene Arten der hüpfenden und
fliegenden Fortbewegung z.B. mittels Siebenmeilenstiefeln, Teppichen und Tieren
- und sogar den blitzartigen Orts- und Ebenenwechsel. Märchen sind
also eine Fundgrube für alle Belange, die mit der Außerkörperlichkeit
in Verbindung stehen, und ganz besonders dafür geeignet, dem Ich
Verhaltensweisen aufzuzeigen, die in der außerkörperlichen
Seinswirklichkeit von ausschlaggebender Bedeutung sind. (Inhalt)
- Außerkörperlichkeit - Sigmund Freud
Das Thema des außerkörperlichen Erlebniszustandes wird von Sigmund
Freud nicht direkt angesprochen. Allerdings anerkennt der Begründer
der Psychoanalyse prinzipiell die Möglichkeit, daß der Mensch ohne
Traumentstellung, d.h. unzensuriert träumen kann! (Hierzu vgl. Außerkörperlich
durch die Löcher des Netzes fliegen 2. Kapitel Anm.6, wo Freuds
Artikel Meine Berührung mit Josef Popper-Lynkeus zu finden ist. -
Vgl. auch Sigmund Freud, Josef Popper-Lynkeus und der
luzide Traum)
Freud kannte außerdem das Buch des Marquis d'Hervey
de Saint-Denys Les rêves et les moyens de les diriger und sagt: "Der
Marquis d'Hervey behauptete, eine solche Macht über seine Träume
gewonnen zu haben, daß er ihren Ablauf nach Belieben beschleunigen und
ihnen eine ihm beliebige Richtung geben konnte. Es scheint, daß bei ihm
der Wunsch zu schlafen einem anderen vorbewußten Wunsch Raum gegönnt
hätte, dem, seine Träume zu beobachten und sich an ihnen zu ergötzen.
Mit einem solchen Wunschvorsatz ist der Schlaf ebensowohl verträglich wie
mit einem Vorbehalt als Bedingung des Erwachens (Ammenschlaf). Es ist auch
bekannt, daß das Interesse am Traum bei allen Menschen die Anzahl der
nach dem Erwachen erinnerten Träume erheblich steigert." (Die
Traumdeutung in: GW II/III. Frankfurt am Main: Fischer, (1900/01) 4.Aufl.
1968:578.)
Zum Traumerinnerungsvermögen ist noch anzumerken, daß
dieses in einem luziden Traum und der Außerkörperlichkeit erheblich
gesteigert sein kann. Dabei erinnert man sich nicht nur jener Träume, die
auch tagsüber erinnert werden, sondern auch an Träume, die sonst nicht
erinnert wurden! (Inhalt)
- Außerkörperlichkeit - Carl Gustav Jung
Im
Gegensatz zu Sigmund Freud hat C.G. Jung die Möglichkeit der Traumkontrolle
nicht gekannt. Er hat jedoch den außerkörperlichen Zustand
selbst erlebt und in seiner Autobiographie beschrieben.
Für den Begründer
der Analytischen Psychologie ist die Kontinuität des Ich-Bewußtseins
eine ethische Verpflichtung. Dieses Postulat wurde von Jung leider auf
den Alltag beschränkt und nicht auf die 24 Stunden des Tages, also auf den
Traumzustand, ausgeweitet. Vielleicht deswegen nicht, um der Möglichkeit
der Traumkontrolle auszuweichen, denn Träume sind für Jung ein unverfälschtes
Naturprodukt. Zur Hauptsache sind es also auch hier theoretische
Vorentscheidungen, die das Ich beim Einschlafen zu einem Bewußtseinsverlust
veranlassen. Die Kontinuität des Ich-Bewußtseins ist eine ethische
Verpflichtung, die in dem Moment, wenn die Möglichkeit des 'luziden Träumens'
und der 'außerkörperlichen Erfahrung' anerkannt wird, auf 24 Stunden
ausgeweitet werden muß. Das bedeutet keineswegs, daß der
Schlafzustand des Körpers nun zum Spielfeld der hemmungslosen Erfüllung
der eigenen Wünsche gemacht wird. Das ist zwar möglich, aber es führt
in eine Sackgasse! So wie die rücksichtslose Umsetzung der eigenen
Vorstellungen im Alltag zur Katastrophe führt. Viele Psychologen warnen
vor dem luziden Traum und beachten dabei nicht, daß es um die Bereitschaft
geht,
die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Dazu ist
nur ein Ich in der Lage, das sich seines Zustandes bewußt ist. Vgl. auch
aktive Imagination ... Die OOBE von C.G. Jung (Inhalt)
- Außerkörperlichkeit - Rudolf Steiner
Rudolf
Steiner hat eingehend über die Probleme im Zusammenhang mit dem außerkörperlichen
Seinszustand geschrieben. Umso erstaunlicher ist es, daß in
anthroposophischen Kreisen kaum darüber gesprochen wird. Auch in seinen
Vorträgen hat der Begründer der Anthroposophie auf die
Kontinuität des Ich-Bewußtseins, die Außerkörperlichkeit
und die soziale Relevanz dieser Erfahrungen hingewiesen - manchmal
vielleicht in einer Sprache, die nur denjenigen verständlich ist, die
derartiges selbst erlebt haben. Hierzu vgl. z.B. den ersten Vortrag des Zyklus
Die Apokalypse des Johannes ((1908) 1979:42-49), ferner Ein Weg zur
Selbsterkenntnis des Menschen (1912),
Die Schwelle der geistigen Welt (1913) und Exakte Erkenntnis der übersinnlichen
Welten (1922). Hier sind Themen angesprochen wie Erübung des
vollbesonnenen, willentlich leeren Bewußtseins, Kontinuität
der Erinnerung im Wachen und Schlafen und Einfluß des Weltbildes
auf das Erleben außerhalb des Sinnenleibes. (Inhalt)
- Austritt - Körperablösung
Der
Austritt ist die beim Wechsel in den außerkörperlichen Zustand
geschehende Ablösung des Zweitkörper vom physischen Leib (dies ist
eine Formulierung aufgrund des Erlebnisses und nicht eine Formulierung mit dem
Anspruch auf einen mit naturwissenschaftlichen Methoden beweisbaren Vorgang).
Dieser Vorgang geschieht spontan (was bei mir normalerweise der Fall ist) oder
willentlich und kann von den verschiedensten Phänomenen begleitet sein.
Genannt seien hier (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Geräusche
aller Art wie Rauschen, Klicken, Knallen oder Brummen. Optische
Erscheinungen wie Blitz, Leuchten oder Flackern. Auch geruchlich-geschmackliche
Sensationen können sich ereignen, und es gibt sogar Empfindungen,
die dem gesamten Körper umfassen wie Vibrationen, Taubheitsgefühle
und totale Erstarrung (Katalepsie).
Verwandte Bezeichnungen für den Austritt sind: Abrollen,
Astralprojektion, Ausklinken, Austreten, élévation astrale,
Hochfliegen, Levitation, petite mort, mystischer Tod, Oszillation und
Separatio.
"Das Gefühl, außerhalb seines Sinnenleibes zu
sein, hat man beim Erleben innerhalb des astralischen Leibes stärker als
beim Erleben im elementarischen Leibe. Bei diesem fühlt man sich außer
dem Gebiete, in welchem der Sinnenleib ist, aber man fühlt diesen mit. Im
astralischen Leibe aber fühlt man den Sinnenleib selbst als etwas Äußeres.
Beim Übergang in den elementarischen Leib empfindet man etwas wie eine
Erweiterung der eigenen Wesenheit, beim Einleben in den astralischen Leib
dagegen eine Art Überspringen in eine andre Wesenheit." (Rudolf
Steiner, Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen, Dornach: Rudolf
Steiner Nachlaßverwaltung, (1912) 1972:44.) (Inhalt)
- Axiom
Ein Axiom ist ein Grundsatz, der als
allgemeingültig anerkannt wird, und als Grundannahme nicht
bewiesen werden kann. Das Axiom der
Kontinuität des Ich-Bewußtseins ist Ausgangspunkt sämtlicher
Aussagen, die auf diesen Seiten gemacht werden. Eine der logischen Schlußfolgerungen
und praktischen Konsequenzen, die sich aus der axiomatischen Festsetzung der
Kontinuität des Ich-Bewußtseins ergeben, ist die der Möglichkeit
des luziden Träumens und der
Außerkörperlichkeit. Eine weitere die der Multidimensionalität
der Erfahrungsebenen (Alltag, Traumwelt, Anderwelt usw.). Diese Folgerungen
sind nur axiomatisch begründbar. Sie lassen sich innerhalb des von den
Naturwissenschaften vorgegebenen theoretischen Rahmens nicht beweisen,
sondern müssen vom Subjekt, d.h. von einem Menschen, bewußt erlebt
werden. Aus der persönlichen Erfahrung ergibt sich eine Erfahrungsgewißheit,
die als Ausgangspunkt für das weitere Vorgehen dienen kann. Außerkörperlichkeit
und Multidimensionalität sind Postulate, die sich aus der sachlich
und logisch begründeten Notwendigkeit der Kontinuität des Ich-Bewußtseins,
der Bewußtheit, ergeben. Beide Postulate sind experimentell
überprüfbar durch das eigene Erleben - wohlgemerkt: das eigene
Erleben. Dadurch ergibt sich deren Bestätigung (Verifikation) oder
deren Widerlegung (Falsifikation). - Es ist wie mit dem eigenen Tod. Es wird
einem niemand beweisen können, daß man oder frau gestorben
ist, d.h. daß der physische Körper nun tot ist. Das wird das
betreffende Ich selbst merken und sich spätestens in diesem
Augenblick fragen müssen, ob es als Ich mit dem Körperzustand
identisch sein will oder nicht - und das ist vielleicht die größte
Herausforderung für ein Ich: bewußt den Tod des physischen Körpers
akzeptieren im Moment des definitiven Absterbens desselben. Im Augenblick des
Todes hilft keine Theorie, da ist das Ich praktisch gefordert
und bedarf der Kontinuität des Ich-Bewußtseins und/oder
eines Glaubens (was wieder eine andere Form eines Axioms ist). (Inhalt)
- Bewußtseins-Kontinuität
Ein
kontinuierliches Ich-Bewußtsein ist sich des ununterbrochenen und gleichmäßigen
Fortganges seiner eigenen Ich-Identität gewiß. Das Ich reagiert
besonnen, ist in seinem Sein lückenlos und stetig.Es ist nicht
identisch mit einem bestimmten Bewußtseinsinhalt (to be
conscious). Das Ich verfügt über die gewohnte Stabilität und
Koordination. Sämtliche emotionalen und kognitiven Funktionen sind intakt
(to be aware). Eigentlich sollte zwischen Bewußtseinsinhalt
(consciousness) und "leerer" Bewußtheit (awareness)
unterschieden werden, doch ist das relativ schwierig und praktisch kaum zu
bewerkstelligen. Im Falle der 'altered states of consciousness' (ASC; veränderte
Bewußtseinszustände) wird zu wenig darauf geachtet, daß eine
Zustandsveränderung zwar von der Veränderung eines Bewußtseinsinhaltes
begleitet ist, aber nicht unbedingt eine Änderung der Bewußtheit
miteinschließt!
In vielen Märchen ist der Übergang von der
Alltags- zur Märchenebene (der Anderwelt) als Einschlafen und
Wiedererwachen beschrieben, etwa in "Der Trommler", in dem auch sonst
von verschiedenen Besonderheiten des außerkörperlichen Zustandes erzählt
wird. Oft wird das Gelingen einer zu erfüllenden Aufgabe oder das
Erlangen einer Erkenntnis vom Wachbleiben abhängig gemacht, und gefordert,
daß die Ich-Bewußtseinskontinuität erhalten bleibt. Z. B. in "Die
Wichtelmänner": Die Frau des Schusters "steckte ein Licht an:
darauf verbargen sie sich in den Stubenecken, hinter den Kleidern, die da
aufgehängt waren, und gaben acht." Oder in "Der goldene Vogel":
"Der Jüngling legte sich also unter den Baum, wachte und ließ
den Schlaf nicht Herr werden." (Inhalt)
- Bewußtseinskontrolle
Eine
Kontrolle des Ich-Bewußtseins umfaßt die Prüfung aller
emotionalen (wie fühle ich mich im Vergleich zu früher und zu meiner
normalen Stimmungslage) und kognitiven Funktionen. Während sich die
ersteren im außerkörperlichen Zustand kaum oder überhaupt nicht
vom innerkörperlichen unterscheiden, gibt es bei den letzteren zum Teil
erhebliche Unterschiede, die sich zur Bestimmung des Zustandes vorzüglich
eignen.
Das Wahrnehmungsvermögen: Kann ich sehen, hören,
tasten, riechen, schmecken, den Körper spüren? Ist alles wie gewohnt,
oder gibt es Unterschiede? Welche? Sehe ich z. B. schärfer, weiter,
farbiger usw.
Die Gedächtnisleistungen: Es können außerkörperlich
Datum, Wochentag, ungefähre Uhrzeit, das Geschehen des Vortages und die
Absichten für morgen vergegenwärtigt werden. Man kann auch seine Hände
oder sonst einen Körperteil betrachten, Experimente durchführen und
sich auf verschiedene Arten fortbewegen (Laufen, Schweben, Fliegen). Auch hier
sind Überschneidungen mit der Zustandskontrolle unvermeidlich und wünschbar.
Der Denkstil: Wenn die oben angegebenen Kontrollen durchgeführt
worden sind, hat sich der übliche Denkstil bereits ausgedrückt. Durch
das kritische Überprüfen der Ereignisse im außerkörperlichen
Zustand wird sich das Denken immer wieder selbst in seiner Kontinuität zu
bestätigen haben.
Die Vorstellungs- und Urteilsfähigkeit:
Auch diese kognitiven Funktionen sind fortlaufend an der Kontinuität des
Ich-Bewußtseins mitbeteiligt und können nicht einfach beiseite
geschoben werden. Sie machen sich sogar manchmal eher hindernd bemerkbar, weil
sie das Verhalten des Ichs wesentlich mitbestimmen.
Die Beherrschung
der Sprache: Läßt sich z. B. dadurch kontrollieren, daß
man (außerkörperlich und im luziden Traum!) laut und deutlich seinen
eigenen Namen ausspricht. (Inhalt)
- Ebenenüberlappung
Eine Vermischung
der Erfahrungsebenen geschieht manchmal beim Hinüberwechseln vom außer-
in den innerkörperlichen Zustand. Plötzlich sitzen Zwerge und Feen
neben dem Bett, die aufmerksam zuschauen, wie Notizen geschrieben werden.
Beunruhigend wirkt oft die raum-zeitliche berlappung zweier Welten, wobei
z. B. in die materielle Welt Geschehnisse einer anderen hineinspielen, die
eindeutig nicht-materiell sind. So etwas wird als "Spukerscheinungen"
bezeichnet.
Zusätzliche Probleme entstehen aufgrund einer starken Überlagerungstendenz
einander sehr nahestehender Wirklichkeitsebenen. Diese scheinen sich
gegenseitig anzupassen und ineinanderzufließen. Whiteman nennt diesen Effekt mergence (merging,
Verschmelzung) (1956:260). Der Einfluß
ideoplastischer Vorstellungen kompliziert die Angelegenheit um einen
weiteren Faktor. Einige Beispiele hierzu bringt Fischer (1975). Auch die Comic-Zeichner haben sich dieser
Fragen angenommen und Lesens- und Schauenswertes produziert, z. B.
Derib/Job (1978) 1979 und
Christoph Roos 1978 ff.
Der
von Guido Huber und seiner Frau in der Silvesternacht 19I8/19 erlebte Spuk
zeigt die typischen Merkmale eines lokal und zeitlich begrenzten Einbruches
einer "Parallelwelt" in die materielle. Dabei handelte es sich um
eine Prozession, die mit ununterbrochenem Trauergesang in Höhe des ersten
Stockes an jenem Tessinerhaus vorbeizog, in welchem das Ehepaar Huber aus einem
Fenster im zweiten Stockwerk hinuntersah (vgl. Huber 1957:206-208).
Die Engländerinnen Moberly
und Jourdain fanden sich bei einem Spaziergang in den Gärten des
Petit-Trianon völlig übergangslos mitten im Hofleben der
Marie-Antoinette. Dieses Erlebnis ist unter der Bezeichnung "Versailler-Fall"
in die Annalen der Parapsychologen eingegangen (vgl. ebenfalls Guido Huber
S.112-114,206).
Vgl. außerdem den Sidgwick-Fall in: Guido Huber
S.115 und C.G. Jungs Erlebnis im Vorfrühling des Jahres 1924 in:
Jung (196I) 1962:233. - Solche und
andere Berichte, die an die Erscheinungen des "Wilden Heeres"
erinnern, lassen die Festgefügtheit unserer Welt etwas lockerer
erscheinen. Vermutlich sind diese Erlebnisse durch eine Lockerung und teilweise
Abspaltung des Zweitkörpers möglich geworden. Das Ich sieht dann
gleichzeitig in zwei Welten hinein. Bei einer totalen Verlagerung des Bewußtseins
auf den Zweitkörper kommt es zu einem Ebenenwechsel. (Inhalt)
- Ebenenwechsel
Nicht nur beim Austritt
wird eine Erfahrungsebene mit einer anderen vertauscht, sondern auch im außerkörperlichen
Zustand können die Erlebniswelten gewechselt werden. Vor allem beim
Wechsel vom innerphysischen in den außerkörperlichen Zustand kommt
es zur Ausbildung von Tunnelvorstellungen, während die anderen Wechsel oft
wesentlich dramatischer ablaufen, denn das Ich passiert beim Übergang von
der einen zur anderen Welt Zwischenzonen, die ein Höchstmaß an
Ich-Stabilität verlangen.
Oft ist der Wechsel von einer Welt in eine
andere mit einem "Ineinandergreifen", einer "Ebenenüberlappung"
der verschiedenen Wirklichkeitsräume gekoppelt. Unter Umständen führt
dieser Effekt zu Schwierigkeiten bei der Identifizierung der Zustandsebene, in
der man sich befindet. Es ist dann kaum möglich, die betreffende Realität
zu erkennen, auf bzw. in der man sich bewegt - vor allem wenn die
charakteristischen Eigenschaften des Aufenthaltsbereiches zu wenig bekannt
sind. Gerade weil die Ich-Identität kontinuierlich bestehen bleibt, kommt
es zu Fehleinschätzungen - es sei denn, das Ich hat gelernt, auf subtile
Unterschiede zu achten. Und wenn ein Ich die Möglichkeit, andere Welten zu
betreten, nicht kennt oder sogar abstreitet, wird es sich selbst in
Schwierigkeiten bringen.
Simak (1977) 1979:84-128 hat diese
Probleme in Form zweier Science-Fiction Stories beschrieben.
Ebenenwechsel und Ebenenvermischung sind unerschöpfliche Themen, die in
den Märchen und in den Science-Fiction-Romanen immer wieder Verwendung
finden. Letztere stehen durch die Leugnung anderer Wirklichkeiten, durch
Rationalisierungsversuche und Pseudoerklärungen oft weit hinter den
Aussagen der Märchen zurück. Viele Science-Fiction Romane wirken
deshalb naiv, regressiv und banal, weil die erkenntnistheoretischen und
allgemeinmenschlichen Aspekte in einem actiongeladenen Handlungsverlauf
untergehen, obwohl zu Beginn der Geschichten manchmal vielversprechende Ansätze
entwickeltwerden. Vgl. z.B. Bradbury
(1951) 1962,
Norman (1966) 1973 und
Zelazny (1970). 1977. (Inhalt)
- Erkenntnistheorie
Eine
erkenntniskritische Betrachtungsweise befaßt sich mit den Bedingungen
und Voraussetzungen eines begründeten Wissens. (Inhalt)
- Funktionen emotionale
Aufgrund der
emotionalen Funktionen ist eine gefühlsmäßige Bewertung der
Erlebnisinhalte möglich. Die dabei bestehenden Gefühle lassen sich
nur umschreiben, nämlich als Erlebniszustände des Ichs, die nicht an
spezifische Reize und Sinnesorgane gebunden sind. In ihnen manifestiert sich
die persönliche Stellungnahme des Individuums zu den Inhalten des
Erlebens. Im außerkörperlichen Zustand bleibt die Ansprechbarkeit der
Gefühle erhalten, so daß der Leichtigkeitsgrad, mit dem die Gefühle
- unter Berücksichtigung des Anlasses - erregt werden können, als
Beurteilungskategorie verfügbar bleibt. Das kontinuierliche Ich erlebt
seine Gefühlslage bewußt und kann sie mit der Gesamtstimmung im
Alltag vergleichen. Zu Gefühl vgl.
Dorsch 1963:128-I30,
Eisler Bd. I 1927:466-477 (zu
Gemüt S. 501-502),
Hoffmeister 1955:
244-245. (Inhalt)
- Funktionen kognitive
Zu den kognitiven
Funktionen gehören das Wahrnehmungsvermögen, die Gedächtnisleistungen,
der Denkstil, die Vorstellungs- und Urteilsfähigkeit sowie die
Beherrschung der Sprache. (Inhalt)
- Fragestellung
Die Fragen, die
gestellt werden können, hängen vom Weltbild bzw. den Paradigmen ab,
denen man sich verpflichtet fühlt - und von der Situation, in der man sich
befindet. Weil es für die Erkenntnis keine vorgegebenen Ziele und keine
abschließenden Fragestellungen gibt, ist das Infragestellen der eigenen
Verhaltensweisen mit all ihren Abhängigkeiten von den kollektiven Normen
eine Notwendigkeit. Sonst kommt es niemals zu einem freiwilligen Opfer, bei dem
die alten Gewohnheiten abgelegt werden, um neuen Dimensionen des Erlebens Raum
zu geben.
Wird die "Beschreibung der Welt" in jedem Falle
aufrechterhalten, bleibt der Normcharakter des gewohnten Weltbildes bestehen,
und der Wächter vor dem Tor zur "Ewigkeit" behält seine
abweisende Macht. Die Frage nach dem, was jenseits des Tores liegt, läßt
sich aber nur mit einem mutigen Schritt in das Dunkle hinaus beantworten. Und
nach der Rückkehr wird man über die Erweiterung des bisherigen
Rahmens diskutieren müssen - vor allem, wenn es nicht gelingt, gewisse
Ereignisse in das allgemein anerkannte Theoriegefüge einzugliedern. - Wer
angesichts von Tod und Leben, Sinnfindung und Liebe nur jene Tatsachen gelten läßt,
die theoretisch konform und wirtschaftlich brauchbar sind, wird weder sich
selbst noch irgendeinem anderen Wesen begegnen. Menschen bauen gemeinsam an
einer Ummauerung, sie setzen sich selbst Grenzen. Fragt sich nur, ob es
sinnvoll ist, immer nur diesseits der Grenze, des Zaunes, zu bleiben.
Eine oft gestellte Frage ist die nach der Beweisbarkeit des Lebens nach dem
Tode. Gerade bei dieser Fragestellung zeigt es sich, daß sie von
Voraussetzungen ausgeht, die von einem naturwissenschaftlichen Rahmen bestimmt
sind. Wer nach einem derartigen Beweis fragt, steht innerhalb der Mauern und
sieht nicht, was auf der anderen Seite ist. Es sind drei Vorentscheidungen, die
ihn dazu zwingen, bei der Mauer stehenzubleiben, drei Meinungen, die ihn daran
hindern, die Mauer zu überfliegen oder zu durchdringen:
I . Zwischen
Tod und Leben besteht ein Gegensatz.
2. Es gibt eine lineare Zeit, ein "Vorher"
und ein "Nachher"
3. Gewißheit ist nur durch einen Beweis
zu erbringen, der den Anforderungen einer bestimmten Theorie im Rahmen der
Naturwissenschaft genügt. (Inhalt)
- Gelassenheit
Eine gelassene Haltung
des Ichs ist die Voraussetzung für jede Erkenntnis. Sie entspricht einer
Einstellung, die weder von elitärem Denken geprägt ist noch sich von
Emotionen überwältigen läßt. Unberechenbarkeit, Überspanntheit,
Egoismus, starre Meinungen und gewollte Unkonventionalität sind ihr fremd.
Gelassenheit geht einher mit Demut, Sanftmut, Geduld und Bescheidenheit, aber
auch mit Gerechtigkeit, Ausdauer, Furchtlosigkeit und Klugheit. Sie ist mit dem
chinesischen Wu-Wei (dem handelnden Nichthandeln) verwandt und eine der
wichtigsten Tugenden im inner- wie im außerkörperlichen Zustand. (Inhalt)
- Gewalt
Die strukturelle Gewalt besteht
aus einem Gewaltverbund, bei dem gesellschaftliche und individuelle Faktoren
nahtlos ineinandergreifen. Der Mensch wird in ein System von Sachzwängen
und Gewohnheiten eingebettet, aus dem es (scheinbar) kein Entrinnen gibt. Die
ökonomischen Realitäten, die wissenschaftlichen Meinungen und die
familiären und persönlichen Bedürfnisse lasten schwer auf dem
Individuum. Jeder Ausbruchversuch bedeutet Vernichtung und Tod, Verlust der
Geborgenheit und Agonie der Vereinzelung. Doch auch diese Befürchtungen
und realen Folgen sind nur wieder Bestandteile des strukturellen
Gewaltverbundes, letzte Bastionen eines Grenzsystemes, das dem Wandel
entgegensteht. (Inhalt)
- Gewißheit
Sich einer Sache gewiß
sein bedeutet, mit aller Entschiedenheit von ihr überzeugt sein. Gewißheit
wurzelt sowohl im Denken wie in der Anschauung bzw. Erfahrung und im Gefühl.
Dies sind die drei wichtigsten Quellen. Das unmittelbare Wissen des luziden
Ichs genügt, um sich seiner eigenen Existenz gewiß zu sein. Darüber
hinaus besteht aber kein absoluter Gewißheitsanspruch. Streng genommen muß
sogar die eigene Ich-Identität stets ein bißchen angezweifelt
werden, weil sonst die Kontinuität des Ichs verlorengehen könnte (Hua
t'ou). Gewißheit bedarf also des Zweifels, des ständigen
In-Frage-Stellens. Nur so läßt es sich vermeiden, daß
Meinungen und Ansichten vorherrschen.
Während Skepsis und Kritik den
Absolutheitsanspruch der Gewißheit brechen, wird durch das Staunen die
Vorherrschaft des einen über das andere verhindert. Staunen, Zweifel und
Gewißheit gehören ebenso zusammen wie Weisheit, Wissenschaftlichkeit
und Unvoreingenommenheit. Mit Staunen allein bleibt der Mensch unwissend, als
Zweifler tendenziös, und in seiner Gewißheit wirkt er elitär. (Inhalt)
- Hypnagogischer Zustand
Als hypnagogisch
wird derjenige Zustand bezeichnet, der zum Schlaf (hypnos) führt (gogein).
In dieser Phase wechselt der physische Körper beim Einschlafen vom Wach-
in den Schlafzustand und beim Aufwachen vom Schlaf- in den Wachzustand hinüber.
Vor allem in der Einschlafphase treten die verschiedensten optischen,
akustischen und taktilen Empfindungen auf - auch Schmerz und
geruchlich-geschmackliche Sensationen. Der hypnagogische Zustand eignet sich zu
Schulung der Aufrechterhaltung des kontinuierlichen Ich-Bewußtseins,
wobei ein natürlich gegebener Umstand genutzt wird, in dem keinerlei künstliche
Hilfsmittel benötigt werden. (Inhalt)
- Ich-Verlust
Bei einem Ich-Verlust
geht die Kontinuitat des Ich-Bewußtseins aus irgendeinem Grunde verloren.
Die eigentliche Bewußtlosigkeit (Koma} ist der extremste
Fall. Bei diesem Black-out erinnert sich das Ich nach dem Aufwachen an überhaupt
nichts mehr! - Bei allen anderen Formen des Ich-Verlustes verliert das Ich
seine Kontinuität und Identität nur teilweise.
Das Traum-lch
hat einen gewissen Teil der Erinnerungen an den Alltag verloren. Vor allem
kennt es seinen Zustand nicht und weiß nichts von seiner anderen Existenz
im Alltag. In diesem Falle liegt eine Ich-Spaltung, eine Dissoziation, vor. Es
bestehen keine assoziativen Verbindungen zum Alltag. Das Traum-Ich ist in einem
Verwirrtheits-, Dämmerund Trübungszustand, eventuell benommen,
somnolent - oder sogar im Torpor (Sopor), in dem nur noch stärkste Reize
eine Reaktion auslösen.
Das präluzide Ich hat eine vage
Ahnung von seinem Zustand, ohne sich aber vollständig darüber
klarzuwerden. Es hat eher das Gefühl, depersonalisiert und sich selbst
entfremdet zu sein. Das Persönlichkeitsbewußtsein ist stark beeinträchtigt.
Das eigene Ich und die Umwelt erscheinen traumhaft unwirklich.
Die Beurteilung
des Ich-Zustandes durch einen Beobachter ist nicht in allen Fällen
zutreffend. Ein Aussenstehender kann beispielsweise eine Ohnmacht
diagnostizieren, während das betreffende Ich durchaus das Gefühl hat,
bewußtseinskontinuierlich zu sein. Von einer Bewußtlosigkeit kann
also keine Rede sein, denn die Ohnmacht betrifft in diesem Falle nur den
physischen Körper. (Inhalt)
- Ideoplastie
Menschen sind Lebewesen,
die in extremem Masse die Fähigkeit haben, ihre Vorstellungen und Ideen zu
verwirklichen. Dazu bedienen sie sich der Umwelt, ihrer Körper und der
Kontinuität des Ich-Bewußtseins. Diese Kontinuität erlaubt es
dem Menschen zum Beispiel, Mittel und Wege für die Realisierung seiner Pläne
zu finden. Zur Verwirklichung der vorgegebenen Ziele braucht es insbesondere
die Möglichkeit, mit dem Bestehenden in Wechselwirkung zu treten. Dabei
wird das Vorhandene nach eigenem Gutdünken so lange umgestaltet und
umgeformt, bis es in genügendem Ausmasse den vorgefaßten Ideen
entspricht. Bei diesem Prozeß wird aber oft gerade dasjenige zerstört,
mißachtet und beiseite geschoben, was nicht in den vorgegebenen Rahmen
hineinpaßt. Ideen haben die Tendenz, das hochkomplizierte Gleichgewicht
der Lebensformen und Ereignisebenen zu verdrängen und sich selbst ein
Denkmal zu setzen. Sie lassen vom vorhergehenden Zustand nur gerade das
bestehen, was den Leitlinien nicht widerspricht. Beispiele hierfür sind
Autobahnen und Flugplätze, Gärten, Wohnungen und Städte,
Nachrichten und Lehrbücher, Hochleistungskühe und
interferonproduzierende Bakterienstämme.
Auf der irdischen Ebene
gibt es zwischen Idee und Verwirklichung einen unter Umständen ziemlich
großen raum-zeitlichen, Abstand. Die Trägheit der Materie erlaubt
keine sofortige Umsetzung eines Gedankens. In anderen Seinsbereichen ist oft
das Gegenteil der Fall. Hier verwirklichen sich Gedanken gleichzeitig mit ihrer
Entstehung. Die sich hierbei ausformenden Gebilde sind aber auch nicht so
stabil wie die materiellen Formen. Häuser aus Stein zerfallen nicht so
schnell wie Hütten aus Holz. Hütten aus Holz bestehen länger als
Luftschlösser. Unter Umständen kann es gerade umgekehrt sein! - Wie
dem auch sei, wichtig ist allein das Bewußtsein, daß sich die
eigenen Vorstellungen und Ideen überall irgendwie auswirken und die
Wirklichkeit mitbestimmen. Deshalb muß der eigene Standpunkt kritisch
bedacht werden.
Es sind diese ideoplastischen Eigenschaften des Menschen
und die Wechselwirkungsmöglichkeiten mit der Umwelt, welche die Mystiker
dazu veranlaßt haben, das Bewußtsein von allen Inhalten zu befreien
und das Ich leer werden zu lassen. Die ständige Beeinflussung und
Umwandlung der Wirklichkeit durch schöpferische Impulse des Menschen ist
ein spezieller Ausdruck der allgemeinen Wechselwirkung in allen Seinsbereichen.
Sämtliche Gestaltungen sind Wechselwirkungsprodukte. Verfügt der eine
Partner in einem Wechselwirkungsgeschehen über ein kontinuierliches
Ich-Bewußtsein, so ist er auch fähig, erkenntnistheoretische Überlegungen
anzustellen. Von dieser Möglichkeit sollte er in ausgiebigem Masse
Gebrauch machen. Ideoplastie wird nur dann zu einem prinzipiellen Hindernis,
wenn sie ausschließlich der Verwirklichung der eigenen Ideen und der
totalen Unterdrückung der anderen Wechselwirkungspartner dient. (Inhalt)
- Macht
Macht bedeutet Überlegenheit.
Sie ist die Fähigkeit, andere Wesen unter den eigenen Willen zu beugen und
zu diesem Zweck zu manipulieren. Dazu bedient sie sich oft der Gewalt. Macht
ist aber auch die Fähigkeit der Selbstbeherrschung, Zurückhaltung und
Demut. Diese Art der Macht handelt, indem sie nicht handelt, d. h., sie berücksichtigt
alle an einer Wechselwirkung Beteiligten! (Inhalt)
- Machtmißbrauch
Mißbrauch
der Macht ist - egal auf welcher Wirklichkeitsebene - die rücksichtslose
Durchsetzung der eigenen Vorstellungen. Anderslautende Äußerungen
der Umgebung werden nicht beachtet. Für ein Ich, das den theoretischen
Egoismus, den Solipsismus, vertritt, gibt es keine Wechselwirkungen, sondern
nur Auswirkungen, die im eigenen Ich begründet sind. Während im
Alltag dem Machtmißbrauch meistens gewisse äußere Beschränkungen
auferlegt sind, gibt es im luziden Traum und bei der Außerkörperlichkeit
meistens keine Behinderungen von außen, sondern nur die freiwillige
Selbstbeschränkung. (Inhalt)
- Paradigma
Paradigmata sind
modellhafte, verbindliche, theoretische Anschauungsmuster, denen man sich oft
unhinterfragt verschrieben hat. Paradigmen bestimmen nicht nur die Art der
Fragestellung, sondern auch die Arbeits- und Forschungsrichtung und die
verwendeten und erlaubten Methoden. Für eine gewisse Zeit umgrenzen sie
den allgemein anerkannten wissenschaftlichen Leistungsrahmen, innerhalb dessen
Probleme aufgeworfen und Lösungen geliefert werden dürfen. Setzungen
dieser Art haben die Tendenz, sich zu verabsolutieren und prinzipiell keine
Beobachtungen mehr zuzulassen, die nicht in das paradigmatische Konzept und das
ihm zugrundeliegende Weltbild hineinpassen. (Inhalt)
- Paradigmenwechsel
Ein Paradigmenwechsel
besteht z.B. darin, dass die Meinung aufgegeben wird, das Ich im Traum könne
sich der Tatsache, dass es träumt, nicht bewußt sein..
Bei einem Paradigmenwechsel ist es besonders wichtig, dass eine Absetzung
von der kollektiv geltenden Auffassung stattfindet, also die Identität mit
dem "kollektiven Meinungklüngel" aufgelöst wird, denn dieser
ist mit dem alten Paradigma identisch! Es darf jedoch keine Identifikation mit
dem neuen Paradigma geschehen, weil es sonst unweigerlich zu einem Machtkampf
mit dem alten Paradigma kommt. Eine Wandlungssituation kann nur menschenwürdig
bestanden werden, wenn der Mensch gewillt ist, jede Art von Wechselwirkung
einzugehen - wenn diese zu verantworten ist.
Bei der Auseinandersetzung mit
dem alten Paradigma ist stets daran zu denken, dass dessen Traumverständnis
davon ausgeht, das Ich könne während eines Traumes nicht luzid
sein und verfüge über keine Luzidität. Der Grund hierfür
ist die Identifizierung von Ich- und Körperzustand. (Inhalt)
- selektiver Subjektivismus
Mit
dem Ausdruck "selektiver Subjektivismus" bezeichnet A. S.
Eddington den unauflösbaren Zusammenhang zwischen
dem Subjektiven und dem Objektiven. Das physikalische Universum ist weder gänzlich
subjektiv noch gänzlich objektiv, aber auch keine einfache Mischung von
subjektiven und objektiven Wesenheiten oder Merkmalen. Dasselbe gilt meines
Erachtens für jeden Wirklichkeitsbereich! (Inhalt)
- Solipsismus
Der Solipsismus oder
theoretische Egoismus ist eine rein ich- bezogene Anschauung, für die alles
Seiende im eigenen Ich beschlossen ist und nur Inhalt des Ichs sein kann. Außerhalb
des eigenen Ichs gibt es demnach keine Objektwelt und auch keine selbständigen
Subjekte. Der Solipsismus in dieser extremen Form ist im Alltag praktisch nicht
anwendbar und wird hier auch nicht verwendet. Manche Menschen tun allerdings
so, als würde alles auf Gedeih und Verderb einzig und allein von ihnen abhängen
(vgl. Machtmißbrauch). Träume und andere Schlaferfahrungen dagegen
werden als bloße Konstruktionen des Subjekts bezeichnet. Hier findet also
der extrem-subjektivistische Idealismus, der theoretische Solipsismus, ein
weites Betätigungsfeld. Der solipsistische Standpunkt wird in bezug auf
die nächtlichen Ereignisse nicht angezweifelt, sondern wird sogar in
vielen Psychotherapien konsequent verwendet.
Solipsismus kann aber auch
die Ansicht heißen, daß die selbständige Realität der
Objektwelt nicht beweisbar sei. Diese Position, die mit dem selektiven
Subjektivismus verwandt ist, scheint mir - in bezug auf sämtliche
Erfahrungen rund um die Uhr - passender zu sein. - Historisch-quellenmäßige
Angaben zum Solipsismus in: Eisler
Bd. 3 1930: 104-106. (Inhalt)
- Synonyme
Die Bezeichnungen stehen alle
in einem direkten Zusammenhang mit der Erfahrung der Außerkörperlichkeit
im Gegensatz zum Erlebnis der materiellen physischen Leiblichkeit und benennen
manchmal einfach den dabei bewußt erlebten nichtphysischen Zweitkörper.
- Es gibt für diesen Seinszustand bzw. Erfahrungsbereich Dutzende von
Bezeichnungen. Es wird dabei kein Unterschied zwischen dem Gesamtkorpus von
Bewußtseinsinhalten und der Kontinuität des Ichs gemacht bzw. wird
dies schlicht nicht problematisiert. Es würde eine eingehende Untersuchung
bedingen, den Zusammenhang zwischen der Verwendung der verschiedenen
Bezeichnungen und der Theorie, in deren Rahmen sie gebraucht werden,
aufzuzeigen.
Abrollen, AKE (Außerkörperliche Erfahrung),
altered states of consciousness, âme vitale, anthropos pneumatikos,
astral double, astrale Elevation, Astralexistenz, Astralexkursion, Astralkörper,
Astralprojektion, Astralwanderung, Ätherkörper, Auferstehung,
Auferstehungskörper, Aura, außerhalb-des-Körpers-sein, Außerkörperlichkeit,
Austreten, Ausklinken, Ba, Bardo-Körper, being "out" ,
Bilokation, body of electricity, body of formative forces, corpus subtile,
Diamantkörper, disembodiment, dissociate, Doppelgänger, dormiens
vigila (Alchemie), double, ecsomatic experience, Eidolon, Ekstasis,
electromagnetic body, élévation astrale, energy body, Entrückung
des Geistes, ESP- Projection, etheric body, etheric double, etheric projection ,
Exkursion, exsomatisch, Exteriorisation , Externalization, fântomes des
vivants, feinstofflicher Körper, Fliegen, fließender Körper,
flimmernder Körper, flying (floating, soaring, jumping, etc.), four-
dimensional body, Geistkörper, Geistreise, health body, Hellschlaf,
Hexenausfahrt, Himmelfahrt, Himmelsreise, Hochfliegen, human double, Hypnose,
KA, Kama Rupa, kesdjun body, Klartraum, Kosha- Zustand, Larva, leaving the body,
Leuchtkörper, Levitation, Lichtkörper, Linga Shirira, lucid dream ,
Mantelfahrt, Mentalkörper, mystischer Tod, Nachtfahrt, Nervengeist,
Oszillation, out-of-body experience (OOBE and OBE) , parasomatic body, petite
mort, Phantasms of the living, Phantom, Phönix, Plasmamasse, Pneuma,
Pranamayakosha, psychic navigation , psychic travel, remote viewing ,
scheinender Körper, Schlaflosigkeit, Scintilla, Seelenausfahrt
(Seelenfahrt, Seelenflug), Separatio, slipping out (walking out, vibrating out)
, somatic double, Somnambulismus, soul body (soul travel), spirit body (spirit
travel), spiritual body (spiritual travel), Statuvolismus, strahlender Körper,
Theta-Aspekt, Trance, traveling clairvoyance, traveling telepathy, Tulpa,
Tulku, vehicle of cosmic vitality, vehicle of vitality, Verdoppelung, vital
body, Wunschkörper, Yid Lus, Zweites Gesicht, Zweites Leben, Zwilling (Inhalt)
- Traum, luzider
Luzidus heißt "lichtvoll",
"unzweideutig klar". In einem luziden Traum erkennen die Träumer,
daß sie sich im Traumzustand befinden bzw. außerkörperlich
sind. Sie sind sich dieser Tatsache voll bewußt. Um keiner Täuschung
zu unterliegen, sollte in jedem Falle eine Bewußtseinskontrolle durchgeführt
werden.
Der Wechsel vom normalen zum luziden Traum (Klartraum) entspricht
einem Pradigmenwechsel, denn die bisher geltende Auffassung dessen, was das
Ich-Bewußtsein in einem Traum ausmacht, wird "ersetzt" durch
ein neues Selbstverständnis des Ich, das nun im Gegensatz zum vorherigen
Zustand und zu seiner damaligen Existenz als Traum-Ich ganz genau weiß,
daß es sich im Traumzustand befindet. Dies macht die Bewußtwerdung
der Identität mit der Auffassung , welche dem Ich im Traum keine
Bewußtheit bzw. Luzidität zubilligt, notwendig. (Inhalt)
- Traum, normaler
In einem normalen Traum
ist nur ein Traum-Ich vorhanden, das sich seines Zustandes nicht bewußt
ist. Ein normaler Traum kann zu einem luziden Traum werden, wenn das Traum-Ich
erwacht - ohne deshalb in den schlafenden Körper zurückzukehren bzw.
die Ereignisebene zu wechseln. (Inhalt)
- Traum, präluzider
Der praeluzide
Traum ist meines Erachtens die häufigste Art des Träumens. Denn in
einem Traum haben man und frau meistens eine vage Ahnung von ihrem Zustand. Die
Träumer und Träumerinnen erinnern sich auch an gewisse Dinge, sind
aber unfähig, sie in einen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Sie bleiben
irgendwie sich selbst, ohne sich ihrer Identität ganz gewiß zu sein.
Es ist ein Schweben zwischen den Welten, eine Heimatlosigkeit ohne feste
Anhaltspunkte, ein blindes Herumtasten in einer fremden Wirklichkeit. Die
Antwort scheint auf der Zunge zu liegen, aber die Worte sind unauffindbar. Das
praeluzide Ich sucht, aber es weiß nicht, wonach. Es ist unzufrieden -
und weiß nicht, weshalb. Das geringste Aha-Erlebnis würde genügen,
um die Wende zur Luzidität herbeizuführen. (Inhalt)
- Tunnel
Die Durchquerung eines
tunnelartigen Gebildes, z. B. in Form eines Erdloches, Ganges oder einer Höhle,
kann eine bildliche Umsetzung der Ablösung und des Ebenenwechsels sein.
Ideoplastische Vorstellungen wirken sich besonders stark bei der Überschreitung
von Zustandsgrenzen aus. Im Moment des Hinüberwechselns (z. B. vom innerkörperlichen
in den außerkörperlichen Zustand) geschieht etwas Objektives. Dieses
Ereignis wird vom erlebenden Subjekt bildlich ausgeformt. Dabei kommen
gesellschaftliche und individuelle Ideen zum Ausdruck, die mit jenem
Erfahrungsfeld verbunden sind, in dem der Wechsel in irgendeiner Form eine
Rolle spielt. Ein blitzartiger Zustands- oder Ebenenwechsel ist für das
Ich - vor allem das unerfahrene - "unvorstellbar". Es kann sich nicht
mehr orientieren und wird bewußtlos. Tunnelvorstellungen (die oft im
Zusammenhang mit Nahtoderlebnissen (NDE) berichtet werden) sind in solchen Fällen
ein Selbstschutz, der den Zerfall der Bewußtseins-Kontinuität
verhindern hilft. Sie haben insofern einen Objektcharakter, als sie ebenso
unentbehrlich sind wie Türrahmen, Röhren oder Glasfaserkabel. Die
Konkretisierung des Überganges hängt nur von der Zustands- und
Vorstellungsform ab, die das Ich einnimmt, um einen Ebenenwechsel zu
vollziehen. Das Ich als Bewußtseinspunkt (ein von aller Körperlichkeit
leeres Ich) braucht keinen äußeren Rahmen, um irgendwelche
Leerstellen zwischen den Wirklichkeitsbereichen auszufüllen. Für das
Ich in einem Zweitkörper müssen körperliche Gestaltungen
vorhanden sein, die nicht im Widerspruch zur Zustandsform stehen. Um "leibhaftig"
von einem Hier zu einem Dort zu gelangen, braucht es "handfeste" Übergänge.
Derartige Konstruktionen sind aber durchaus entbehrlich - allerdings braucht es
zur Verwirklichung der Formlosigkeit ein extrem stabiles Ich und einen
Geisteszustand, der auf dem langen Weg der Gelassenheit schon ein gutes Stück
vorwärtsgekommen ist. Formen können aber hilfreich sein, wenn es
darum geht, einen horizontalen oder einen vertikalen Ebenenwechsel zu
vollziehen.
Bei einer horizontalen Verlagerung kommt es meistens zu einer
momentanen Überlagerung der Ebenen, zu einer Vermischung der Welten (zu
einer Ebenenüberlappung). Dabei überblendet dann die eine Wirklichkeit
die andere. Dämmerung, Nebel, einsetzender Regen sowie landschaftliche Übergangsformen
wie lockerer Baumbestand, verstreut herumliegende Felsen usw. eignen sich gut
zur Darstellung des horizontalen Wechsels. Es gibt auch markante Grenzlinien
und -zonen: Felsabsturz, Schlucht, Waldrand, Fluß, Gebirge, Meer, Wüste.
Zu erwähnen sind ferner: Zaun, Mauer, Tür, Fenster und Spiegel. In
beinahe jedem Märchen wird von diesen Dingen erzählt. Auch die
vertikalen Übergangsformen spielen eine wichtige Rolle. In "Frau
Holle" ist es ein Brunnenschacht, in einem anderen Märchen die Treppe
in den Keller (vgl. z. B. "Der Räuberbräutigam"). Bei Michael Harner sind es
tunnelartige Felsengänge, die dem Schamanen den Weg in einen anderen
Wirklichkeitsbereich eröffnen. Hexen fliegen durch den Kamin, Jack
klettert an einer Bohnenranke hoch, Jakob sieht Engel eine Leiter
hinuntersteigen und im Zauberer von von Oz trägt ein Wirbelsturm die
Heldin ins Märchenreich hinüber. (Inhalt)
- Weltbild
Ein Weltbild beruht auf einer
Reihe von sehr erfahrungsfernen Voraussetzungen, die weder ausdrücklich
ausgewiesen noch in Frage gestellt werden. Diese als selbstverständlich
aufgefaßten Grundlagen der persönlichen Anschauung werden einfach
verwendet und als Bestandteil des gesunden Menschenverstandes betrachtet. Sie
bilden eine Art Grundgefühl, das als emotionaler Hintergrund die eigene
und die allgemein verbindliche Lebensweise und Lebensauffassung bestimmt.
Dieser Hintergrund gilt als unerschütterlich, unveränderbar und ewig.
(Formulierung unter Verwendung von Kanitscheider
1979:9-11. (Inhalt)
- Zustandskontrolle
Um sich
seines Zustandes gewiß zu sein, wird außer- und/oder innerkörperlich
eine Kontrolle durchgeführt. Dabei werden die jeweils möglichen
Handlungs- und Wahrnehmungsweisen mittels verschiedener Techniken geprüft
- z. B. wird versucht, mit der Hand einen bestimmtens Gegenstand zu
durchdringen, eine Gedankenform zur Manifestation zu bringen oder zu fliegen.
Dieses Vorgehen erlaubt eine optimale
Anpassung an die Gesetzmäßigkeiten der verschiedenen Zustände.
Rätsel, die in Märchen aufgegeben werden, sind wegen der Forderung,
sie ebenenadäquat zu lösen, auch eine Form der Zustandskontrolle. Sie
verlangen nämlich von der im Märchen handelnden Person, daß sie
"aus dem schillernden Ineinander" der Rätsel-Oberfläche "den
Kern des Wirklichen" hervorholt. Und dieser Kern ist im anderweltlichen
Bereich ein anderen als im alltäglichen.
Es ist
besonders wichtig, bei einer Luzidität im 'Traumzustand' (also angesichts
der erkannten Lage, daß sich der physischen Körper im
Schlafzustand befindet, während das Ich hellwach ist) eine
Zustandskontrolle durchzuführen und sich seines momentanen Zustandes zweifelsfrei
zu vergewissern! Wegen der Kontinuität des Ich-Bewußtseins gibt es
ja keinen Unterschied zur Bewußtheit des Ichs im 'Wachzustand des
Körpers'. Eine automatisch geschehende Anpassung wäre aber sinnlos,
denn eine neue Situation braucht neue Mittel. Bezüglich der möglichen
Verhaltensweise sind nämlich große Differenzen zwischen den Zuständen
vorhanden. Es ist ähnlich wie bei einem Sprung ins Wasser: der physische Körper
kann schwimmen, aber unter Wasser nicht atmen. An Land kann er atmen,
aber nicht schwimmen. (Außerkörperlich kann der Zweitkörper
unter Wasser durchaus atmen. Da mir dies niemand gesagt hat, mußte ich es
mittels 'trial and error' selbst herausfinden!) So ist es mit der Fähigkeit,
sich fliegend fortzubewegen: Außerkörperlich ist dies möglich,
innerkörperlich hätte ein Flugversuch ohne das Hilfsmittel eines
Flugapparates fatale Folgen.
Wir sind es im Alltag gewohnt, andauernd
Zustandskontrollen durchzuführen und uns je nach Situation
unterschiedlich zu verhalten. Auch wenn dies nicht ausdrücklich und bewußt
geschieht, reagieren wir situationsadäquat. Es ist zu einer Art
von Reflex geworden, das Verhalten tagsüber automatisch anzupassen.
Allerdings - das wird schnell einmal vergessen - mußte dies von Grund auf
gelernt werden. Spätestens in dem Moment, wenn luzid geträumt
wird und es außerkörperliche Erfahrungen zu bestehen gilt, sollte
das Ich sich daran erinnern, daß es immer wieder darum geht, sich einer
neuen Lage bewußt zu werden, flexibel zu bleiben und sich in einer
ungewohnten Erfahrungssituation neu anzupassen - und unter Umständen von
Grund auf etwas Neues zu lernen. (Inhalt)
- Zweitkörper
Der Zweitkörper
ist der bei einem Austritt sich vom physischen Leib ablösende Körper,
den das Ich während seines außerkörperlichen Zustandes als
Vehikel benutzt.
Verwandte Bezeichnungen: âme vital, Astralkörper,
Auferstehungsleib, Ba, Bardo-Körper, body of electricity, body of
formative forces, Diamantkörper, Doppelgänger, Eidolon, etheric body,
etheric double, fântomes des vivants, feinstofflicher Körper, fließender
Körper, Flimmerkörper, four-dimensional body, Geistkörper,
health body, Ka, Kama Rupa, kesdjun body, Larva, Leuchtkörper, Lichtkörper,
linga sharira, Mentalkörper, Nervengeist, parasomatic body,
pranamayakosha, Phantom, Phönix, Plasmamasse, Pneuma, somatic double,
spirit body, spiritual body, strahlender Körper, Tulpa, Tulku, vehicle of
cosmic vitality, vital body, Wunschkörper, Yid Lus, Zwilling.
Man
kann den Zweitkörper als feinstofflich bezeichnen, weil das Ich im außerkörperlichen
Zustand eine Durchdringung von Gegenständen erlebt, die der Alltagswelt
zugehörig zu sein scheinen. Damit ist nichts über die physikalische
Meßbarkeit des Zweitkörpers und der durchdrungenen Materie
ausgesagt, sondern bloß etwas über die Erfahrungsgewißheit.Burkhard
Heim hat einen theoretischen Lösungsansatz für die physikalische Meßbarkeit
des Zweitkörpers in Form einer einheitlichen Feldtheorie der Materie und
Gravitation geliefert. Hierzu vgl. Heim
1975, 1976 und Brand 1976.
Auch in der Literatur begegnet man zuweilen der Problematik des Zweitkörpers,
vor allem im Zusammenhang mit dem Schatten. Z. B.: Adalbert Chamisso "Peter
Schlemihl"; Robert Louis Stevenson "Dr. Jekyll and Mr. Hyde";
Oscar Wilde "Das Bildnis des Dorian Gray"; George du Maurier "Peter
Ibbetson". Über Verdoppelungserscheinungen und Seelenexkursionen vgl.
auch Jaffé 1958: 179-213.
(Inhalt)
Literaturverzeichnis
Brand, Illo. "Neuere Theorien der
Gravitation und die qualitative Erklärung für einige physikalische
Wirkungen der UFOs." In.: Ungewöhnliche Gravitationsphänomene:
Empirische Erfassung und theoretische Untersuchungen beobachteter
Schwerkraft-Störungen im atmosphärischen Umfeld unidentifizierter
Flugkörper. Hg. Illo Brand, MUFON-CES. München: Schneider,
1976:148-220.
zurück zum Text
Bradbury, Raymond. Der illustrierte Mann. Zürich: Diogenes,
(1951) 1962
zurück zum Text
Derib und Job. Yakari und Nanaboso. Reinbek bei Hamburg:
Carlsen, (1978) 1979.
zurück zum Text
Dorsch, Friedrich. Psychologisches Wörterbuch. 7. umgearb.
u. erw. Auflg. Bern: Huber, 1963.
zurück zum Text
Eddington, Arthur Stanley. Philosophie der Naturwissenschaft.
Bern: Francke, (1939) 1949.
zurück zum Text
Eisler, Rudolf. Wörterbuch der philosophischen Begriffe.
4., völlig neu bearb. Auflg. Berlin: Mittler, Bd.1:1927; Bd.2 1929;
Bd.3:1930.
zurück zu Funktionen emotionale
zurück zu Solipsismus
Fischer, Reinhard. Raumfahrt der Seele: Erlebnisse im Umkreis der
Mentalprojektion. Freiburg i.Br.: Bauer, 1975.
zurück zum Text
Harner, Michael. Der Weg des Schamanen: Ein praktischer Führer
zu innerer Heilkraft. Ansata; Interlaken, (1980) 1982.
zurück zum Text
Heim, Burkhard. "Der kosmische Erlebnisraum des Menschen."e;
in: Imago Mundi Bd.3. Hg. Andreas Resch. Innsbruck: 1975:13-59.
Heim, Burkhard. Grundgedanken einer einheitlichen Feldtheorie der
Materie und Gravitation. Vortrag, gehalten am 25. November 1976 bei MBB,
Ottobrunn.
zurück zum Text
Hoffmeister, Johannes. Wörterbuch der philosophischen Begriffe.
Hamburg: Meiner, 1955.
zurück zum Text
Huber, Guido. Das Fortleben nach dem Tode. Hrsg. Peter Ringger.
Zürich: Origo, 1957
zurück zum Text
Jaffé, Aniela. Geistererscheinungen und Vorzeichen: Eine
psychologische Deutiung. Zürich: Rascher, 1958.
zurück zum Text
Jung, Carl Gustav. Erinnerungen, Träume, Gedanken. Zürich,
Rascher, (1961) 1962.
zurück zum Text
Kanitscheider, Bernulf Philosophie und moderne Physik: Systeme,
Strukturen, Synthesen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1979
zurück zum Text
Norman, John. Gor - die Gegenerde. München: Heyne, (1966)
1973. (Heyne SF Nr.3355)
zurück zum Text
Roos, Christoph. Shayawaya: Fantastische Comics zwischen Traum und
Wirklichkeit, Bd. 1-5. Bremen: Stellmann, 1977-81.
zurück zum Text
Simak, Clifford D. Invasionen: SF Stories. München:
Goldmann, (1977) 1979. (Goldmann SF Nr.23310) - Es sind die Geschichten "Ewiger
Herbst" (1971) S.84-110 und "Reise in die Vergangenheit" (1975)
S.111-128.
zurück zum Text
Whiteman, J.H.M. "The Process of Separation and Return in
Experiences Fully 'Out-of-the-Body'". In: Proceedings of the Society
for Psychical Reaearch, 50. 1953-1956:240-274.
zurück zum Text
Zelazny, Roger. Corwin von Amber. München: Heyne, (1970)
1977. (Heyne SF Nr.3539)
zurück zum Text
Textanfang
Konvertierung zu HTML März 1996 / Januar 2001
Homepage: http://www.oobe.ch
e-mail: werner.zurfluh@surselva.ch
©Werner
Zurfluh