Astralprojektion 2/3 Don DeGracia |
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Der Text wurde aus
dem Amerikanischen von Werner Zurfluh und Timo Pasternak übersetzt,
bearbeitet, und gegebenenfalls gekürzt. Dabei haben wir uns jedoch stets
darum bemüht, den von DeGracia geäußerten Gedanken gerecht zu
werden und diese keinesfalls zu verändern.
Was die Kommentare und Ergänzungen
betrifft, liegen diese in der alleinigen Verantwortung der betreffenden
Verfasser, nämlich Timo Pasternak (TP) und Werner Zurfluh (WZ)
2.1.1. Okkulte Anatomie
Nachdem bislang die verschiedenen Ebenen aus
okultistischer Sicht definiert worden sind, sollen nun die "Träger des
Bewusstseins" bzw. die "körperlichen Vehikel" beschrieben
werden, die ein wechselwirkendes Interagieren ermöglichen.
Gemäss
der Theorie des Okkultismus besitzen wir fünf Körper:
1.
Physischer Körper
2. Ätherischer Körper
3. Astralkörper
4. Mentalkörper
5. Buddhische Körper
Eine Beschreibung dieser Körper
hat aus zwei Blickwinkeln zu erfolgen. Der erste behandelt vor allem die
Auswirkungen, welche diese Körper innerhalb des normalen Alltaglebens
haben, der zweite beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten
der verschiedenen Körper auf der jeweiligen Ebene.
Es ist zu
betonen, dass diese fünf Körper eigentlich nur unterschiedliche
Aspekte eines einzigen Körpers sind. Die fünf "Teile"
durchdringen sich gegenseitig, funktionieren allesamt gleichzeitig und sind in höchstem
Masse integriert. Das wache Ich auf der physischen Ebene braucht diese fünffache
Körperlichkeit nicht als gesonderte Teile zu problematisieren, denn es
erlebt Wahrnehmungen als etwas Ganzheitliches. Man kann jedoch sagen, dass die fünf
Körper gewissermassen die wichtigsten fünf FUNKTIONEN des Menschen
darstellen.
Die Unterteilung in fünf unterschiedliche Körper scheint
irgendwie willkürlich. Unter Umständen ist sie jedoch durchaus
brauchbar - vor allem wenn es - wie hier - darum geht, verschiedene
Bewusstseinszustände zu beschreiben und zu erklären - und darum, das
Leben auf der physisch-materiellen Ebene zu verstehen.
TP Sollten diese fünf Körper tatsächlich existieren, könnte das viele körperliche (physische) Krankheiten erklären. Denn wenn nämlich die fünf Körper in Wechselwirkung miteinander stehen, dann wird sich die "Krankheit", die einen dieser Körper befallen hat, früher oder später auch auf die anderen Körper auswirken.
Es ist z.B. bekannt, dass sich elektromagnetische Strahlung schädlich auf den (physischen) Körper auswirkt. Der Grund dafür ist vielleicht die Empfindlichkeit des Ätherkörpers (energetischen Körpers) auf diese Strahlung. Robert Monroe schreibt in seinem Buch "Der Mann mit den zwei Leben - Reisen ausserhalb des Körpers" (Knaur Verlag, München 1986, ISBN 3-426-04150-2) auf Seite 162-163: "... 7.7.60 Nachmittag. Dies war ein Experiment, das ich nicht wiederholen möchte. Ich war in dem geladenen Faradayschen Käfig (Gitterdraht aus Kupfer, über dem Boden, Gleichstrom 50 KV). Ich versuchte, mich durch den Käfig zu bewegen. Ich kam gut aus dem physischen Leib heraus, dann schien ich in einem grossen Sack aus flexiblen Drähten verstrickt zu sein. Der Sack gab nach, wenn ich dagegen andrängte, aber ich konnte nicht durch. Ich kämpfte wie ein gefangenes Tier in einer Schlinge und ging schliesslich zurück in den physischen Leib. Wenn ich es jetzt durchdenke, so war es ganz offensichtlich nicht der Draht selbst, sondern das elektrische Feld, das im Grunde die gleiche Gestalt hat wie der Drahtkäfig, aber flexibler ist. ..."
Und auf Seite 263: "... Als der Strom abgeschaltet wurde, gab es kein Problem. ..."
Daraus könnte man also schliessen, dass elektromagnetische Strahlung wirklich auf den ätherischen, und somit auch auf den physischen Körper einwirkt. Ganz ähnlich wird es auch mit den anderen "Körpern" sein. Wenn wir etwa andauernd in einer depressiven Stimmung verharren, hoffnungslos und verzweifelt sind, dann könnte sich das schädlich auf den Mentalkörper (Gefühlskörper) auswirken, und auch hier früher oder später wieder den physischen Körper "anstecken", was sich dann als physische Krankheit manifestieren würde. Es ist ja allgemein bekannt, dass Depression auf die Dauer der Verursacher für viele (auch schwere) Krankheiten sein kann.
a) Der physische Körper:
Der Körper
mit Augen und Ohren, Händen und Füssen, inneren Organen, dem Gehirn
und dem Nervensystem - d.h. die aus Molekülen und Elektrizität
bestehende organische, mit den lebendigen Energien der Erde und der Sonne
pulsierende Körperlichkeit.
Man kann sich den physischen Körper als einen TV-Apparat
vorstellen, der auf einen bestimmten Kanal eingestellt ist. Dabei handelt es
sich um den "Körper-Kanal", der es dem Bewusstsein in erster
Linie einmal ermöglicht, sich auf die physische Welt als solche "einzupendeln"
und einen dreidimensionalen Raum mit einer eindimensionalen Zeit wahrzunehmen.
Nun lässt sich eine derartige "Tuning- (Feinabstimmungs-) Funktion"
in bezug auf die entsprechende Ebene jedem der fünf Körper zuordnen.
Jeder
Körper sollte - wie bereits erwähnt - aus zwei Perspektiven betrachtet
werden:
1. hinsichtlich des normalen Wachlebens, und
2. hinsichtlich der veränderten Bewusstseinszustände.
Der
physische Körper ist der im Wachzustand einzig wahrnehmbare Körper, während
in einem veränderten Bewusstseinszustand (z.B. im Traum) normalerweise der
physische Körper nicht wahrzunehmen ist. Bei der Besprechung der Techniken
zur Herbeiführung einer Astralprojektion wird sich allerdings zeigen, dass
einer der Wege, den Körper zu "verlassen", darin besteht, das
Bewusstsein des physischen Körpers in dem Masse aufzugeben, wie das
Bewusstsein des ätherischen bzw. astralen Körpers zunimmt.
b) Der ätherische Körper:
Für die Okkultisten ist
die ätherische Ebene ein unsichtbarer Aspekt der physischen. Demzufolge
wird der ätherische Körper als ein unsichtbarer Teil des physischen
aufgefasst. Ein Hinweis auf das Aussehen des ätherischer Körpers
ergibt sich aus der Anordnung kleiner Eisenspäne gemäss der
magnetischen Feldlinien um einen Magneten. Herz und Gehirn sind Organe, die
elektrische Felder erzeugen, die nur mittels EKGs und EEGs sichtbar gemacht
werden können. Könnte der Mensch jedoch diese elektro-magnetischen
Felder direkt wahrnehmen, sähe er sie gewissermassen als Teile des ätherischen
Körpers.
Elektrizität pulsiert sozusagen auch andauernd durch die Nerven überall
im Körper. Direkt lässt sich dieses Fliessen energetischer Impulse,
das als Teil des ätherischen Körpers aufgefasst werden kann, nicht
wahrnehmen. Akupunktur und Tantrik beschreiben diesen Energiefluss des ätherischen
Körper - und sie arbeiten damit.
Der ätherische Körper
besteht gemäss gewisser okkulter Lehren aus einer blauen, glühenden
Substanz.
Vom Blickwinkel der Wachheitszustandes des physischen Körpers
her gesehen ist der ätherische Körper die Grundlage aller
Sinnesempfindungen und Wahrnehmungen. Wird etwas mit den Händen ertastet,
mit der Nase gerochen, mit den Ohren gehört oder mit den Augen gesehen, so
werden diese Sinneswahrnehmungen vom ätherischen Körper registriert.
Der wache physische Körper wirkt nur wie eine Sammellinse und ist nicht in
der Lage, diese Funktion im Schlafzustand oder bei Besinnungslosigkeit auszuüben.
Es ist nicht der physisch-organische Körper, der die Dinge wahrnimmt,
sondern der ätherische, der sie dem Bewusstsein zugänglich macht. Der
physische-organische Körper ist bloss eine Maschine, welche die
Empfindungen "übermittelt".
WZ Auch mit dieser- vielleicht etwas verwirrenden - Betrachtungsweise lässt sich der physische Körper als ein "Bruder Esel" (ein Ausdruck des Franziskus) auffassen, mit dem das Ich keineswegs identisch sein muss. Der physisch-materielle-organische Körper ist allemal ein mehr oder weniger brauchbares Hilfsmittel, das dem Bewusstsein Sinneswahrnehmungen vermittelt. Wo genau es allerdings zur Bewusstheit kommt, ist eine offene Frage. Alle Überlegungen zu diesem Punkt sind immer nur behelfsmässig und hängen vom Weltbild und den Paradigmen ab. Manche sind nützlich, andere nicht. Wenn die Betrachtungsweise nicht zu Wahrheiten verabsolutiert oder zu Glaubensartikeln hochstilisiert werden, können sie allemal diskutiert und mit den eigenen Erfahrungen verglichen werden. Die Angelegenheit dürfte ausserordentlich komplex sein, zumal es dabei um sich andauernd wandelnde Wechselwirkungen geht, die ganzheitlich sind und ALLE Ebenen des Seins umfassen. Ausserdem sind Überlegungen stets vom momentanen Wissensstand abhängig.
Vom Standpunkt des "veränderten
Bewusstseinszustandes" aus betrachtet, ist es dem Ich durchaus möglich,
sich mit dem ätherischen Körper unabhängig vom
physischen-organischen zu bewegen. Die entsprechende Erfahrung ist dadurch
gekennzeichnet, dass sich das Ich dabei zentnerschwer vorkommt und sich kaum
oder nur extrem mühsam und zäh bewegen kann. Auch das Gefühl,
sich in einer dunklen und manchmal beängstigenden Gegend zu befinden,
deutet darauf hin, dass die ätherische Körperlichkeit "benutzt"
wird. Robert Monroe beschreibt einmal etwas derartiges, nennt es aber nicht so.
Oft weiss man nicht, dass das Bewusstsein den ätherischen Körper
benutzt. Das geschieht normalerweise beim Erwachen und beim Einschlafen, d.h. im
hypnagogischen Zustand. Man erwacht und versucht zu reden oder sich zu bewegen -
aber es gelingt nicht (WZ dies entspricht dem kataleptischer Zustand) - und es
entstehen Angstgefühle, denn der physische Körper bleibt irgendwie "taub",
bewegungsunfähig und wird nicht wach. Das Ich ist also zufälligerweise
auf der ätherischen Ebene im ätherischen Körper stecken
geblieben. Jene, die dies schon erlebt haben, dürften sich eigentlich glücklich
schätzen, denn es handelte sich um eine "ätherische Projektion"
! Diese Fähigkeit kann "kultiviert" werden, doch sollte man auch
wissen, was in einer solchen Lage zu tun ist
TP Es gibt Versuche, die die Existenz des Ätherkörpers beweisen sollen (wollen). In dem Buch "Astral-Projektion - Anleitung zu ausserkörperlichen Erfahrungen" von James H. Brennan (Bauer Verlag, Freiburg im Breisgau 1991, ISBN 3-7626-0396-0) ist auf Seite 15 dieser Versuch aufgeführt: "... So hat zum Beispiel Dr. Duncan McDougall in Haverhill, Massachusetts, eine Reihe makabrer Experimente durchgeführt, bei denen er das Gewicht einiger seiner Patienten, die an Tuberkulose starben, kontrollierte. Dazu stellte er sie mitsamt ihrem Bett auf eine fein ausjustierte Waage - und wartete. Bei Eintritt des Todes stellte er in vier von sechs Fällen einen Gewichtsverlust zwischen 60 und 75 Gramm fest. Er zog daraus den Schluss, dass ETWAS den Körper verlässt, wenn der Mensch stirbt, und dass dieses Etwas zwar unsichtbar und immateriell, doch immerhin so kompakt war, dass man sein Gewicht messen konnte. ..."
Auch der Gedanke, dass man mit diesem "feinstofflichen" Körper physische Gegenstände wie Wände, Türen usw. durchdringen kann, ist gar nicht einmal so abwegig. Denn schliesslich gibt es zum Beispiel auch die sogenannten "Neutrinos". Sie besitzen nur ein Zehnmillionstel der Grösse, die Elektronen besitzen. In jeder Sekunde wird jeder Quadratzentimeter der Erde (auch wir) von 65 Milliarden Neutrinos getroffen. Aber eben weil sie so klein sind, durchdringen sie einfach alles. Maximal ein einziges Mal in unserem Leben bleibt ein solcher Neutrino in unserem Körper "hängen".
c) Der astrale Körper.
Der Astralkörper besteht - vom Wachzustand des physischen Körpers
im Alltag her betrachtet - aus Emotionen und Wünschen. Diese wirken sich im
Beziehungsumfeld "schwingungs-" und "stimmungsmässig"
aus. Unter Umständen sind sie auch deutlich zu verspüren. Manche
wirken eher düster und beklemmend. Sie "verdunkeln" die Stimmung
und mindern den eigenen Energiepegel. Andere wiederum fühlen sich gut an.
Sie wirken aufhellend und geben Auftrieb. In allen diesen "Schwingungen"
kommt der Astralkörper anderer Personen zum Ausdruck.
In jeder Art von Gemütsregung - sei es nun beispielsweise Wut,
Trauer oder Glück - drückt sich der eigene Astralkörper aus. Und
das Wahrnehmen von Emotionen einer anderen Person mittels "Einfühlungsvermögen"
lässt einen deren Astralkörper fühlen.
Emotionen lassen
sich als blosse Funktionen des limbischen Systems auffassen. Es ist allerdings
zu betonen, dass die Regionen des Gehirns, die in Beziehung zu den Emotionen
stehen, als Verbindungen zwischen dem physischen und dem astralen Körper
betrachtet werden können. Die Wahrnehmung von Gefühlen ist - gemäss
dieser Auffassung - nicht von einem physisch-organischern Körper abhängig.
Nach dessen Ableben wird es demnach weiterhin Gefühle geben, denn diese
entstehen im Astralkörper.
WZ Diese Aussage liesse sich ellenlang diskutieren. DeGracia neigt als Neurophysiologe in seinen späteren Texten eher zu einer "hirnphysiologischen" Sicht, wobei eine reduktionistische Auffassung "dominiert". Dies ist insofern problematisch, als die kausale Reduktion auf "materielle" Gegegebenheiten einen strikten Ausschluss "geistig-seelischer" Phänomene verlangt. Dies kann nur auf Kosten des "multidimensionalen Seins" getan werden. Dabei sollte man/frau sich dessen bewusst bleiben, dass es sich dabei immer nur um eine scheinbare Vereinfachung handelt. Grenzfragen sind nämlich auszuklammern - und es muss so getan werden, als sei das Materielle definierbar, klar begrenzt und bis ins Letzte bekannt. Ein schwieriges - aber manchmal durchaus sehr brauchbares (wenn auch simplifizierendes) - Unterfangen. Allerdings wäre es angebracht, dabei bescheiden zu bleiben und sich der eigenen weltanschaulichen Prämissen bewusst zu bleiben.
Im Hinblick auf den Begriff "veränderter
Bewusstseinszustand" und damit in bezug auf die Astralprojektion als solche
sei gesagt, dass die Mehrheit der OOBEs im Astralkörper stattfindet. Da wir
diesen Körper nachts im Traum, wenn der physische Körper schläft,
benutzen, gleicht die Welt der Astralprojektion sehr stark der Welt der nächtlichen
Träume. Diese Ähnlichkeit beruht somit auf einer Eigenschaft des
Astralkörpers. Später werden noch weitere dieser Eigenschaften zur
Sprache kommen.
d) Der Mentalkörper.
Im normalen Wachzustand
tagsüber wird der Mentalkörper als "mind" (Seele, Psyche)
wahrgenommen, als Gedanken, bildhafte Imaginationen bzw. Phantasien, als Musik
und als Stimmen "im Kopf". All diese Phänomene ereignen sich im
Mentalkörper. - Und wiederum könnte gesagt werden, diese Dinge würden
sich nur im Gehirn ereignen und könnten ohne dieses überhaupt nicht
stattfinden. Ich behaupte jedoch, dass das Gehirn ein KANAL (channel) und damit
eine Art "Maschine" ist, die es dem Mentalen erlaubt, sich auf der
physischen Ebene zu manifestieren. Ohne Gehirn liesse sich das Mentale auf der
physischen Ebene nicht ausdrücken - auf der astralen und der mentalen
Ebenen braucht es hingegen kein physisches Gehirn nicht.
WZ Man kann es vereinfachend so sagen. Allerdings ist zu bedenken, dass im Schlafzustand des physischen Körpers das Gehirn allemal noch vorhanden ist.
Wer die Astralprojektion aus eigener Erfahrung
kennen gelernt hat, kann sich für einen der weiter unten etwas eingehender
diskutierten Standpunkte entscheiden. Hier geht es zunächst bloss darum,
die Ideen des Okkultismus zur menschlichen Humananatomie zu erläutern.
Vom
Blickwinkel eines veränderten Bewusstseinzustandes her betrachtet, erlaubt
es die Verlagerung des Bewusstseins in den Mentalkörper, die Mentalebene
direkt wahrzunehmen. Dies ist - wie bereits erwähnt - sehr schwierig. Mir
ist es jedenfalls noch nie gelungen. In der Bibliographie wird auf Bücher
verwiesen, in denen diese Bereiche beschrieben werden. Der Beschreibung nach müssen
sie ausserordentlich schön sein - aber das hängt wohl von der Stufe
der wahrgenommenen Mentalebene ab.
e) Der buddhische Körper
Der buddhische Körper wurde bereits im Zusammenhang mit den Problemen
von Moral und Ethik der Astralprojektion besprochen. Demnach manifestiert sich
die buddhische Energie im normalen Wachleben als Kreativität, Heiterkeit,
Spontaneität, Weisheit, Mitgefühl, Willenskraft, Einsicht, Genialität,
Charisma und intensiver Spiritualität. Andererseits kann sie sich in Form
von Tod, Krankheit und Verfall (dem hinduistischen Bild von Shiva dem Zerstörer)
ausdrücken. Die buddhische Energie wirkt wie ein für die momentane
Situation notwendiger Wachstumsimpuls.
Vorstellungen wie "Gott", "Tao", usw. beziehen
sich auf die buddhische Energie. Religionen vermitteln buddhische Energie, und
eine der wirklich kraftvollen Quellen für buddhische Energie ist der Tod.
In ihm und durch ihn manifestiert sich die buddhische Energie als die
eigentliche Essenz des LEBENS', welche überall ist und alles
durchdringt. Es gibt nichts wirksameres als buddhische Energie. Sie durchpulst
alles und jedes - egal wie es genannt und vorgestellt werden mag. Buddhische
Energie belebt das gesamte Sein, und die Mystiker sprechen von der
unbeschreiblichen Essenz, die allem zugrundeliegt und alles zu EINER einzigen
Wirklichkeit verschweisst.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass jemand
einzig aufgrund der Lektüre dieser Zeilen lernt, das Bewusstsein auf die
buddhische Ebene einzustellen. Dies dürfte nämlich ungemein schwierig
sein. Es IST allerdings möglich, LSD einzunehmen und auf diese Weise im
Wachzustand in der physischen Welt die buddhische Energie zu erfühlen, aber
es braucht sehr viel Erfahrung, um allein mit Hilfe von LSD die überall
vorhandene buddhische Energie wahrzunehmen.
Obwohl es den Anschein
macht, als wäre es das Schwierigste überhaupt, buddhische Energie zu
erlangen, ist deren Erfassung äusserst erstrebenswert. Im Vergleich zu
diesem Bestreben ist die Astralprojektion als solche bloss Nebensache. Es ist
weitaus bedeutsamer, die buddhische Energie, die sich durch das eigene Wesen äussert,
direkt zu erleben. ...
In bezug auf die Erschliessung der buddhischen
Energie sind die Hinweise und Erklärungen des östliche Okkultismus
kristallklar, während der westliche Okkultismus sich dazu eher undeutlich äussert.
Der östliche Okkultismus in all seinen Yogaformen dient einzig dazu,
Erleuchtung zu erlangen. Dies entspricht dem Sich-Öffnen für die
buddhischen Energien. Dieser Vorgang ist unter vielen Namen bekannt, z.B. als
Erleuchtung, Samasamadi, Mystik, kosmisches Bewusstsein oder Satori (hierzu vgl.
das Buch des Religionsphänomenologen G. van der Leeuw).
Zum
Schluss dieser kurzen Einführung in die "okkulte Anatomie" sei
noch das Wort Aura charakterisiert. Das Wort "Aura" ist ein
Oberbegriff und kann sich sowohl auf jeden einzelnen der nicht-physischen Körper
als auch deren Kombination beziehen. Obwohl viele mit diesem Begriff nur den
Astralkörper meinen, ziehe ich es vor, den einzelnen Körpern ihre
entsprechenden Namen zu geben. Mit "Aura" bezeichne ich also die vier
nicht-physischen Körper (den ätherischen, astralen, mentalen und
buddhischen) in ihrer Gesamtheit.
Die bislang gegebenen Erläuterungen
der Physik und Anatomie des Okkultismus sollen in all ihrer Knappheit einzig
dazu dienen, aufzuzeigen, wie innerhalb der Weltsicht des Okkultismus die
Astralprojektion/OOBE verstanden und gedeutet wird.
Die Okkultisten
lehren also, dass es sieben Ebenen gibt, und dass wir für vier dieser
Ebenen einen Körper besitzen, mit dem wir die jeweilige Ebene wahrnehmen können.
Ein veränderter Bewusstseinszustand wird als Verlagerung der Bewusstheit
von der physischen Ebene bzw. dem physischen Körper auf einen der anderen,
nicht-physischen Körper erklärt, mit dessen Hilfe dann die Ereignisse
auf der jeweiligen Ebene wahrgenommen werden. Aus dieser Theorie heraus ergibt
sich tatsächlich ein sehr gelungener theoretischer Erklärungsansatz für
die Astralprojektion, ein Ansatz, der - wenn es um praktische Erfahrung geht -
gegenüber anderen Theorien gewisse Vorteile hat.
TP Mir fehlt in diesem Text eigentlich der Hinweis darauf, dass das Bewusstsein auch OHNE irgendeine Art von Körper existieren kann. Das bedeutet, dass man dann nur noch aus einem "Bewusstseinspunkt" besteht. Ich habe diese Erfahrung erst sehr selten gemacht, und war jedesmal verblüfft über die Art der Wahrnehmung. Man kann diesen Zustand kaum erklären (ich jedenfalls nicht). Man scheint einen Rundumblick zu haben, wobei ich aber nicht einmal genau sagen kann, ob es sich überhaupt um das "Sehen" handelt, wie wir es aus dem normalen Wachzustand kennen.
Einmal machte ich diese Erfahrung, als ich träumte, ich würde meinen Körper verlassen. Ich träumte, dass ich in unserem Wohnzimmer im Sessel sitzen würde, und hin und her schwankte (in Wirklichkeit lag ich natürlich im Bett). Dann sah ich im Fenster des Wohnzimmers an meinem Spiegelbild, dass ich gar nicht wirklich hin und her schwankte, sondern dass es mein "Zweitkörper" sein musste, der sich gelöst hat. Ich gab mir einen Ruck und "verliess den Körper". Ich fühlte mich wie eine Kugel, hatte einen Rundumblick - was in diesem Augenblick aber nichts Ungewöhnliches zu sein schien - und fiel wie ein Luftballon zu Boden. Beim Aufprall gab ich eine Art "Uff"-Geräusch von mir, wie man es auch tut, wenn man im physischen Körper auf den Brustkorb fällt.
Später dann fiel mir die Analogie zu der Technik auf, mit der Monroe seinen "Zweitkörper" mittels "Bewusstseinspunkt" verliess. Er löste sich zuerst mit seinem "Zweitkörper" vom physischen Körper ab, um dann wiederum als "Bewusstseinspunkt" den "Zweitkörper" zu verlassen.
Spätestens beim "buddhischen Körper" wird es sich wohl nicht mehr um einen Körper handeln, sondern um die Essenz reinen Bewusstseins - ohne jegliche Form. Ich glaube auch nicht, dass es sich beim "Mentalkörper" noch um einen Körper handelt. Sogar der "Astralkörper" ist formbar (Ideoplastie), und kann nach Belieben "umgestaltet" werden.
Wenn man unbedingt von einem Körper sprechen möchte, der dem physischen ähnlich ist, dann bleibt eigentlich nur der "ätherische Körper", doch auch dieser scheint seine Form ändern zu können.)
2.2. Wissenschaftliche Anschauungen
In bezug auf die Astralprojektion gibt es auch "naturwissenschaftliche"
Erklärungsmodelle, von denen hier vor allem die der Psychologen und
Parapsychologen interessieren. Ein paar von ihnen werden nun erläutert und
mit den Ansichten des Okkultismus verglichen. Daraus sollte sich ein brauchbarer
theoretischer Rahmen ergeben.
2.2.1. Parapsychologie - OOBEs
"Astralprojektion" und "OOBE"
(Out-of-Body Experience, ausserkörperliche Erfahrung) meinen dasselbe. Das
Wort "Astralprojektion" ist ein Begriff des Okkultismus, "OOBE"
einer aus der Parapsychologie. Die statistischen Arbeiten von J.B. Rhine an der
Duke Universität in den 30er Jahren zum Thema "parapsychische Kräfte"
können als Geburtsstunde der Parapsychologie als einer "naturwissenschaftlichen
Disziplin" betrachtet werden. Zuvor war die Parapsychologie eher eine etwas
fragwürdige Angelegenheit. Parapsychologie ist - verallgemeinernd gesagt -
an psychischen Fähigkeiten ("PSI-Kräften") interessiert. Es
geht u.a. darum, eine "aussersinnliche Wahrnehmung" (ASW) (engl.: "extra-sensory
perception" (ESP)) mittels Würfel- und Karten-Experimenten statistisch
nachzuweisen.
Aus dem Versuch, die Existenz paranormaler Phänomene
mittels Statistik zu beweisen, ergeben sich für deren Existenz keine
hilfreichen Erklärungen. Tatsächlich wird die Parapsychologie nicht
sonderlich ernst genommen. Okkultisten hingegen erklären die Existenz
psychischer Kräfte mit Hilfe der Theorie der nicht-physischen Körper
und Ebenen. Die paranormale Phänomene ergeben sich aus der Verlagerung des
auf die physische Ebene gerichteten Bewusstseins auf eine der anderen Ebenen. Im
Gegensatz zu den Okkultisten ist es den Parapsychologen nicht gelungen, eine
qualifizierte Erklärung der psychischen Kräfte zu geben. Und -
schlimmer noch - die Vorstellungen des Okkultismus wurden von den
Parapsychologie schlicht ignoriert.
In den letzten 60 Jahren haben die
Parapsychologen eine Unmenge neuer Fachwörter wie z.B. "PSI", "ESP",
"OOBE" und "Remote Viewing" eingeführt, ohne ihnen
jedoch eine klare Bedeutung geben zu können. Auf diese Weise wurde
eigentlich mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen. Viele dieser "verschwommenen
Begriffe" sind mittlerweile zu umgangssprachlichen Wörtern geworden.
Ihnen fehlt jedoch die praktische Bedeutung. ...
Der Begriff OOBE wurde
in den 60er Jahren eingeführt. Dabei wurde die Bezeichnung "Astralprojektion"
mitsamt seinen okkulten Bedeutungen einfach ignoriert. OOBE ist die Abkürzung
für "out of body experience" ("ausserkörperliche
Erfahrung" = AKE) und scheint zu bedeuten, dass der physische Körper
verlassen wird. Nun stellt sich die Frage nach dem *Was verlässt den Körper?*
und die Frage nach dem *Wohin geht es?* ... Die Arbeit mit dem OOBE-Phänomen
führte überraschenderweise zu Ergebnissen, welche die Parapsychologen
nicht erwartet hatten.
Eines der Experimente bestand beispielsweise
darin, dass in einem verschlossenen Raum ein Stück beschriebenes Papier
hingelegt wurde, das dann von einer in einem angrenzenden Raum liegenden Person
nach gelungener Projektion im OOB-Zustand gelesen werden sollte. Die Ergebnisse
dieser Experimente waren sehr unterschiedlich und keineswegs einfach zu
interpretieren. Meistens schlugen sie fehl, denn entweder gelang die Projektion
nicht oder dann konnte die Botschaft auf dem Papier nicht richtig gelesen werden
- oder es gelang nicht einmal, OOB in den verschlossenen Raum hineinzugehen.
Was also resultiert aus diesen Experimenten? Im Gegensatz zu den
Okkultisten, die ihre Prämissen ausdrücklich darlegen, versäumen
es die Parapsychologen, die ihren Experimenten innewohnenden Voraussetzungen
anzugeben. Es wird in der Parapsychologie zwar davon ausgegangen, dass "Etwas"
den Körper verlässt und irgendwohin geht, aber das "Was?"
wird in der Versuchsanordnung nicht direkt hinterfragt. Die Tatsache, dass
erwartet wird, dass Projizierende in der Lage sind, Informationen zurückzubringen,
deutet darauf hin, dass angenommen wird, dass es das Bewusstsein ist, das "den
Körper verlässt".
Noch wichtiger ist allerdings die
Frage nach dem *Wohin geht das körperlose Bewusstsein?* Die Beantwortung
dieser Frage ist bei Berücksichtigung obiger Versuchsanordnung naheliegend.
Offensichtlich erwarten Parapsychologen von einer Person, dass sie nach
gelungener Projektion in einen benachbarten Raum geht. Das bedeutet, dass davon
ausgegangen wird, dass das, *was den Körper verlässt, in der
physischen Welt bleibt*. Dies ist der springende Punkt für das Verständnis
des Begriffes "OOBE". Es wird nämlich von der Parapsychologie
vorausgesetzt, dass bloss eine Welt - nämlich die physische - existiert.
Andere Ebenen gibt es nicht. Ich verwende in meinen Texten den Begriff "OOBE"
natürlich nicht in diesem Sinne.
Der Mangel an Erfolg derartiger
Experimente hat einige Parapsychologen dazu veranlasst, ihre Vorstellungen zu überdenken.
Es wird nun z.B. von D. Scott Rogo und Lawrence LeShan die Möglichkeit in
Betracht gezogen, dass eine Projektion NICHT in der physischen Welt stattfindet
- dass es also irgendeine nichtphysikalische Welt geben muss. D. Scott Rogo
deutet sogar an, dass die Überlegungen des Okkultismus die richtige Erklärung
für die OOBE sein könnten. Rogo lernte selber, OOBEs herbeiführen
und zu erleben und kam aufgrund seiner eigenen Erfahrungen zu dieser
Schlussfolgerung. Sein Buch "Leaving the Body" ist eine bedeutende
Informationsquelle, die sehr zu empfehlen ist. Im allgemeinen klammern sich die
Parapsychologen jedoch immer noch an die Vorstellung, dass die paranormalen Kräfte
(oder "PSI", wie sie es nennen) - einschliesslich der OOBEs - blosse
physische Phänomene sind. ...
2.2.2. Psychologie - Luzides Träumen (lucid dreaming)
Wer mit der akademischen Psychologie vertraut
ist, weiss, dass es etliche Schulen mit z.T. ziemlich unterschiedlichen Ansätzen
gibt, z.B. die analytische Psychologie von Sigmund Freud, die komplexe
Psychologie von Carl Gustav Jung, die Psychologie von Abraham Maslow, der
Behaviorismus (Verhaltenspsychologie), die kognitive Psychologie, die
Psychiatrie, die physiologische Psychologie und die Neurologie. Die
verschiedenen Ansätze werden hier nur stichwortartig in bezug auf die
Astralprojektion besprochen. Dabei soll verdeutlicht werden, dass derartige
Vorstellungen durchaus existieren - und sie lassen sich mit den Ideen der
Parapsychologie und des Okkultismus vergleichen.
In der Psychologie
sind viele veränderte Bewusstseinszustände beobachtet und theoretisch
erklärt worden. Die Astralprojektion wird unterschiedlich bezeichnet, etwa
als "luzides Träumen", "Dissoziation", "Nahtoderfahrungen"
oder "hypnagogischer Zustand". So weit ich das aufgrund meiner
Kenntnis der psychologischen Literatur beurteilen kann, hat bislang niemand all
diese Erfahrungen unter einer einheitlichen Theorie zusammengefasst. Auch das Träumen
wurde nicht klar mit der Astralprojektion in Verbindung gebracht.
In
den letzten paar Jahren sind eine Menge Bücher über das luzide Träumen
von Psychologen veröffentlicht worden. In diesen Bücher werden z.T.
recht brauchbare "Techniken" angegeben, die das luzide Träumen
ermöglichen. Was jedoch fehlt, ist das Verständnis des luziden
Traumes. Aussagen wie "Keiner weiss, was ein luzider Traum ist" deuten
bloss darauf hin dass der betreffende Buchautor nicht weiss, worum es geht.
Derartige Bücher vermitteln zwar "technisch-praktische"
Kenntnisse, aber die theoretischen Ansätze sind eher ungenügend. Eine
Theorie wäre jedoch nicht nur wichtig für das Verständnis des
Projektionsgeschehens, sondern auch für das Gelingen einer OOBE. ...
Luzide
Träume SIND Astralprojektionen. In einem luziden Traum ist das Ich sich der
Tatsache bewusst, dass es sich in einem Traumzustand befindet. Die Okkultisten
sagen bekanntlich, dass der Ort, der im Traum aufgesucht wird, die Astralebene
sei. Diese Auffassung wird von der modernen Psychologie nicht akzeptiert. Sie
bietet eine viel "harmlosere" Erklärung der Projektionserfahrung
an und bezeichnet diese als "luziden Traum".
Interessanterweise
können Psychologen das Träumen als solches nicht erklären. Einige
bezeichnen es als eine "lebhafte Halluzination des Gehirns während des
Schlafes", andere arbeiten mit dem "kollektiven Unbewussten". Die
Freudianer betrachten Träume als symbolischen Bereich, in dem das Verdrängte
zum Ausdruck kommt. All diese Betrachtungsweisen sind bis zu einem gewissen
Grade richtig. Allerdings sind sie in höchstem Masse unvollständig und
bestenfalls ein etwas durcheinandergeratenes Mosaik widersprüchlicher
Gedanken zur Natur des Traumes und der Erfahrung des luziden Träumens. Im
schlimmsten Falle führen die Überlegungen der Psychologen zu den Träumen
in ein intellektuelles Labyrinth. Es wäre reine Zeitverschwendung, sich auf
den Fachjargon und die Spekulationen der Psychologie einzulassen. Diese stiften
nur Verwirrung und unterstützen die Projektionsversuche in keinem Moment.
Zusammenfassend
gesagt ist das Wort "Astralprojektion" ein Begriff des Okkultismus, "OOBE"
ein Begriff der Parapsychologie und "luzides Träumen" einer aus
der Psychologie. Letztere kann aber keine überzeugende und vollständige
Erklärung dafür anbieten, wie Träume entstehen und was ihre Natur
ist.
TP Schon sehr oft habe ich mir die Frage gestellt, warum das Erlebnis der "ausserkörperlichen Erfahrung" immer wieder so einen starken Eindruck bei mir hinterlässt, der mich geradezu zu einem Paradigmenwechsel zwingt. Ich kann nicht definitiv sagen, dass DAS der Grund ist, aber die bis jetzt für mich beste Erklärung fand ich in dem Buch "Traum-Yoga" (Traum-Yoga; von Namkhai Norbu; herausgegeben und eingeleitet von Michael Katz; Otto Wilhelm Barth Verlag; Erste Auflage der Sonderausgabe 1998; ISBN 3-502-62481-X). In einem abgedruckten Interview zwischen dem tibetischen Meditationsmeister Namkhai Norbu und seinem Schüler Michael Katz - der Autor des Buches - heisst es:
«Michael Katz: Worin liegt der Unterschied zwischen Traumzustand und dem normalen Wachzustand?
Namkhai Norbu: Die Erfahrungen im Wachzustand sind konkreter mit unseren Verhaftungen verknüpft, während im Traum eine gewisse Distanz herrscht. Daher das Gefühl des Unwirklichen im Traum; es besagt, dass wir zumindest etwas ahnen von der Natur unserer Verhaftungen.
M. K.: Gibt es für einen Lama oder jemanden, der in der Übung schon sehr weit fortgeschritten ist, noch einen grundlegenden Unterschied zwischen der Traumerfahrung und der Erfahrung im Wachzustand?
N. N.: Wenn es gelingt, die Erfahrung wirklich ganz auf den "einen Nenner" zu bringen, wird man vielleicht in beiden Zuständen dieselben Prinzipien antreffen und in der gleichen Verfassung sein. Dann ist das Leben wahrhaft ein Traum.
M. K.: Welche Beziehung besteht zwischen dem Maya-Körper (der "Illusions-Körper", der durch die Praxis eines der "Sechs Yogas des Naropa" entwickelt wird), wie er in den Sechs Yogas des Naropa (die auf Naropa, einen Mahasiddha der Kagyud-Tradition, zurückgehen) erörtert wird, und dem Träumen?
N. N.: Das Träumen ist der Hauptweg zur Realisierung des Maya-Körpers. Wenn Du den Maya-Körper erfährst, wirst du ohne weiteres verstehen, wie das Träumen funktioniert.
M. K.: Was hat man davon, dass man den Maya-Körper entwickelt?
N. N.: Die Entwicklung des Maya-Körpers erlaubt dir das vollkommene Erfassen des Unwirklichen.
M. K.: Wenn man den Maya-Körper entwickelt, kann man ihn dann im Wachzustand und im Schlaf projizieren?
N. N.: Es ist möglich, weil dann alle Erfahrung zu EINER Erfahrung geeint ist.»
Das scheint es also zu sein, was so einen starken Eindruck bei mir hinterlässt. Es ist nicht nur so, dass eine "ausserkörperliche Erfahrung" den Traum als Realität erscheinen lässt (aufgrund des kontinuierlich bestehenden Bewusstseins beim Übergang von Wachen zum Schlafen oder umgekehrt), sondern man kann es auch umdrehen: Sie kann die Realität als Traum wirken lassen. Eben als unzertrennlich, einheitliche Erfahrung, wobei beide Zustände die gleiche Gültigkeit haben - alles ist relativ. Das zu verarbeiten, ist ein wirklich "harter Brocken".
2.3. Zusammenfassung
Manche mögen sich fragen: "Gibt es
einen Unterschied zwischen 'Astralprojektion', 'OOBE' und 'luzidem Traum'?".
Die Antwort lautet, dass die drei wichtigsten Benennungen der in Frage stehenden
Erfahrung und deren Herkunft deutlich darauf hinweisen, dass die verwendeten
Bezeichnungen einzig jeweils in EINER ANDEREN WELTANSCHAUUNG gründen. Die
unterschiedlichen Wortbezeichnungen sind bloss eine Folge der unterschiedliche
Sicht und Interpretation der Welt. Sie bezeichnen allerdings allemal exakt
DIESELBE Erfahrung, nämlich die Projektion.
Aus den einleitenden
Bemerkungen ergibt sich ein gewisses Verständnis in bezug auf die
verschiedenen Auslegungen. Diese können natürlich nach Belieben
gewichtet werden. Es ist jedoch sinnlos, OHNE EIGENES ERLEBEN über die
Bedeutung dieser drei Begriffe zu sprechen. In erster Linie muss es also um das
ERLERNEN der Projektion gehen.
Wie lassen sich die drei Sichtweisen -
d.h. Astralprojektion/ Okkultismus, OOBE/Parapsychologie und luzider Traum/
Psychologie - zueinander in Beziehung setzen? Meiner - auf eigenen Erfahrungen
mit veränderten Bewusstseinszuständen beruhenden - Meinung nach
beziehen sich die drei Begriffe auf exakt dasselbe Phänomen, bzw.exakt
dieselben Erfahrungen. Ein Versuch, die drei Begriffe auf drei verschiedene Phänomene
zu beziehen, macht keinen Sinn.
... Es gibt grundsätzlich zwei -
einander ausschliessende - Wege, die Natur des menschlichen Bewusstseins zu
betrachten:
1. Die "materialistische Sicht":
Das menschliches Bewusstsein ist einzig und allein das Produkt des Gehirns
und somit rein physisch. Die Ursache des Bewusstseins ist eine Folge chemischer,
physikalischer und biologischer Gesetze. Dieser Meinung sind Parapsychologen und
Psychologen.
2. Die "okkultistische Sicht":
Das menschliches Bewusstsein ist NICHT physisch, sondern in seiner
fundamentalen Essenz NICHT-PHYSISCH. Der physische Körper ist NICHT die
Ursache des Bewusstseins, sondern ein Fahrzeug (Vehikel), durch das sich das
Bewusstsein in der physischen Welt ausdrückt. Sowohl die verschiedenen
Schulen des Okkultismus als auch die meisten Religionen beruhen auf diesem
Axiom.
Die entsprechenden Verallgemeinerungen sind folgendermassen zu
gewichten: Zunächst mögen Psychologen und Parapsychologen keine
Materialisten sein. Jede einzelne Person hat - unabhängig von der
akademisch-wissenschaftlichem Ausbildung - einen persönlichen Glauben, und
dieser Glaube sagt etwas über die physischen Bedingungen aus. In der
Wissenschaft wird die Idee des Okkultismus, das Bewusstsien sei NICHT
ausschliesslich materialistisch zu erklären, NICHT anerkannt. Viele
Parapsychologen und Psychologen sind reine Materialisten (insbesondere
statistische Parapsychologen und Behavioristen).
Wichtiger noch ist
die Tatsache, dass die höheren Schulen und die Universitäten die
Meinung vertreten, der physische Körper sei die alleinige URSACHE des
Bewusstseins. Darauf gründet das akademische Denken und darauf beruht die
akademische Arbeit z.B. von Medizin, Anthropologie, Soziologie, Physik und
Biologie. Und nichts könnte im Kontext moderner Universitäten
befremdlicher wirken als okkultistisches Gedankengut.
Für unsere
Zwecke ist es nicht weiter wichtig, die angesprochenen Vorstellungen zu
diskutieren. Hier geht es einzig um deren Brauchbarkeit in bezug auf den
Versuch, SELBST zu projizieren, denn manchmal bereitet die Praxis grosse
Schwierigkeiten. Theorien beschreiben Erfahrungen immer nur unvollständig,
denn Theorien beruhen auf einer bestimmten Weltanschauung und gewichten die Phänomene
unterschiedlich.
3. Radiowellen-Theorie des Bewusstseins
Die im folgenden erläuterte Theorie benutze ich persönlich
zur Erklärung meiner eigenen Projektionen. Die "Radiowellen-Theorie
des Bewusstseins" enstand bei mir aus dem Bedürfnis heraus, die
einzelnen Ereignisse der Astralprojektion einheitlich zu sehen und unter einem
gemeinsamen Nenner zusammenzufassen. Grundsätzlich stützt sich die "Radiowellen-Theorie
des Bewusstseins" auf die Anschauungen des Okkultismus. Die Existenz
nicht-physischer Ebenen, die vom Bewusstsein 'aufgesucht' werden können,
wird vorausgesetzt. Ich nehme dies deswegen an, weil ich in manchen meiner
Projektionen an Orten gewesen bin, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den
entsprechenden Orten der physischen Ebene hatten. Meistens handelte es sich
dabei um das Schlafzimmer und das Haus, in dem ich wohne. Aus der genaueren
Untersuchung der Umgebung während der Projektion und dem anschliessenden
Vergleich mit den Gegebenheiten auf der physischen Ebene ergaben sich jedoch
stets zahlreiche Unterschiede. Die Schlussfolgerung aus diesen Beobachtungen
war, dass die Örtlichkeit der Projektion definitiv NICHT dem Ort der
physische Welt enstpricht..
Ausserdem liess sich immer wieder
beobachten, dass ich manchmal *irgendwohin* projiziere und andere Male wiederum
*nirgendwohin*. Die erstere Art von Örtlichkeit nenne ich "Ereignis"
(episode), die letztere "Leere" (void).
Ein Ereignis kann
an irgendeinem Ort stattfinden, denn es gibt viele verschiedene Örtlichkeiten
innerhalb einer Ebene, z.B. eine sonnige Wiese, eine seltsame farbig-abstrakte
Landschaft, eine dunkle und unheimliche Stelle voller Zombies, ein
Einkaufszentrum, ein Haus in einer Vorstadt. Jedesmal, wenn die Projektion an
einem bestimmten Ort stattfindet, bezeichne ich diese als "Episode"
bzw. als Ereignis.
Die Leere ist total anders, nämlich wie ein
vollkommen dunkler und inhaltsleerer Ort, an dem kein Laut zu vernehmen ist. Bei
mir führt eine Projektion beinahe ebenso oft in die Leere wie in die
Ereignishaftigkeit. Oft befinde ich mich gleich nach der Projektion (dem
Austritt) in der Leere. Manchmal "verklingt" die momentane Episode
auch und löst sich in ein "leeres Nichts" auf - und ich 'schwebe'
in der Leere. Ich habe gelernt, die Leere auszublenden und in eine Episode hinüberzuwechseln,
worüber noch zu berichten sein wird. Die Leere als solche ist weder
absonderlich noch muss sie beunruhigen. Sie ist vielmehr ein sehr friedlicher
und extrem ruhiger Ort. Ich selber bin jedoch weit mehr an der Erforschung von
Dingen interessiert, die sich im "Irgendwo" ereignen als an der Leere
des "Nirgendwo"!
Was die episodenhaften Ereignisse betrifft,
ist zu sagen, dass sie irgendwo - auch an den seltsamsten Orten - stattfinden können.
So stand ich einmal auf einer Wolke und spielte Gitarre mit einem freundlichen
Geist. Ein anderes Mal ritt ich auf einem sprechenden Nashorn durch einen Wald.
Oder dann küsste ich ein hübsches Mädchen inmitten einer
lieblichen Welt voller pastellfarbener Rot- und Gelbtöne. Einmal sah ich
einen Geist mit einem ausgehöhlten Kürbis-Kopf in einem unterirdischen
Gang. Dann war einmal in einem fremdartiges Haus ein Küchenboden zu sehen,
der aus kleinen, regenbogenfarbenen menschlichen Körpern bestand, die sich
schlängelnd bewegten! Es gab auch abstrakte Felder, die beim Herumbewegen
andauernd ihre Farben wechselten. Viele Male befand ich mich an jenen wahrhaft
gruseligen Orten, die von verrotteten Körpern und grotesken Kreaturen
belebt sind. Oft sind es Stellen, die ich kenne, wie z.B. das ehemallige
College, mein Haus oder ein Gebäude aus meiner Nachbarschaft. Und wieder
andere Malle befinde ich mich an Orten, die ich niemals zuvor gesehen habe. Die
Gebäude mancher Ebenen sind mir völlig unbekannt und muten sehr
seltsam an. Häuserfluchten scheinen endlos und Hallen bis in alle Ewigkeit
hintereinander gestaffelt. Es gibt also eine unglaublich reichhaltige Vielfalt
von Dingen zu entdecken und zu ergründen.
An dieser Stelle sei auf
eine bislang nicht erwähnte okkultistische Idee hingewiesen, die besagt,
dass es innerhalb einer Ebene verschiedene Unterebenen gibt, die stufenartig
gestaffelt sind. In der Theosophie werden jeweilen pro Ebene deren sieben
Unterebenen angegeben. Es ist wie im physischen Bereich, wo es Festes, Flüssiges
und Gasförmiges, Feuer-, Hitze- und Lichtartiges gibt. Derartige
Abstufungen gibt es im Okkultismus innerhalb jeder der einzelnen Ebenen. Die
Farben des Regenbogens ergeben gewissermassen eine grobe LANDKARTE der
Unterebenen ("Regionen") - rot, orange, gelb, grün, blau, Indigo
und violett. Rot ist die unterste (langwelligste) Farbe im Spektrum, Violett die
höchste (kurzwelligste). Die einzelnen Unterebenen innerhalb einer Ebene
gehen fliessend wie die Farben des Regenbogens ineinander über - und auch
die einzelnen Ebenen als solche haben keine festen Grenzen.
Die
Astralebene - um diese als Beispiel zu nehmen - wird von einem "Regenbogen"
gebildet, in dem sich ein ganzes Spektrum von Emotionen zeigt. Im "roten"
Bereich sind die niedrigsten und schlechtesten menschlicher Emotionen wie Hass,
Ärger, Gier, Lust und Neid angesiedelt, während am anderen, "violetten"
Ende die positiven menschlicher Gefühle wie Freundlichkeit, Glück, Wärme
und Mitleid beheimatet sind. Es gibt natürlich auch hier jede Art von
Kombination zwischen diesen zwei Enden des Spektrums.
Die Idee der
Unterebenen ist deshalb von Bedeutung, weil sie eine Art Landkarte liefert.
Diese kann bei einer Projektion sehr hilfreich sein und einem die Orientierung
erleichtern. Jeder Ort äussert sich in seiner eigenen "Schwingung".
Und diese kann gefühlsmässig wahrgenommen werden. Manche Orte wirken
eher beängstigend, manche lichtvoll und beglückend. Andere wiederum fühlen
sich garstig an oder erzeugen ein Gefühl der Normalität und
Vertrautheit. Diese Schwingungen bzw. Gefühle erlauben einem eine bessere
Orientierung innerhalb einer Ebene.
Die Fähigkeit, sich während
einer Projektion zu orientieren, ist sehr nützlich und nicht einfach nur
eine intellektuelle Übung. Beispielsweise gab es Zeiten, da projizierte ich
an Orte mit unangenehmen Schwingungen. Der betreffende Ort konnte jedoch als
eine Unterebene der unteren Stufe erkannt und anschliessend verlassen werden. Es
wäre aber auch möglich gewesen, an dem Ort zu verbleiben und ihn
genauer zu erforschen. Unter Umständen mag dies eine gute Übung sein.
Robert
Monroe, der Autor von drei exzellenten Büchern über OOBEs, spricht von
"Gruppen" ("rings" - WZ Bereichen, Zonen), womit im
wesentlichen die Unterebenen gemeint sind. Die mit dieser Bezeichnung verbundene
Bedeutung entspricht allerdings nicht den theosophischen Vorstellungen. Die von
Monroe in seinem zweiten Buch "Far Journeys" angegebene Landkarte
zeigt die verschiedenen Bereiche. Die "GRUPPEN" ENTSPRECHEN den
BEWUSSTSEINZUSTÄNDEN und damit dem, was ich mit der Metapher des
Regenbogens ausgedrückt habe. Die unklarsten Bewusstseinszustände gehören
zu den untersten Zonen.
Durchschnittliche Menschen sind weder
besonders schlecht noch besonders gut und damit einer Gruppe zugehörig, die
etwas weiter aussen anzusiedeln ist. Jenseits dieser beiden Bereiche sind jene
Menschen beheimatet, die sich religiösen, politischen oder intellektuellen
Idealen verpflichtet fühlen und alles daran setzen, diese
aufrechtzuerhalten. Noch weiter aussen befinden sich Zonen, die Bewusstseinszuständen
entsprechen, die von höchster Würde, Weisheit und Spiritualität
sind. Und jenseits dieser Bereiche finden sich dann keine menschlichen
Bewusstseinszustände mehr.
Damit ist klar, dass Monroes "Gruppen"-Einteilung
grosse Ähnlichkeiten mit den von den Okkultisten beschriebenen Ebenen hat.
Wichtig ist dabei die Tatsache, dass Monroes Beschreibungen der Bereiche AUF
SEINEN EIGENEN PERSÖNLICHEN ERFAHRUNGEN BERUHT. Er ist kein Okkultist und
beschreibt seine Erfahrungen mit eigenen Worten - aber nur dies macht Sinn.
OOBEs
sind dadurch gekennzeichnet, dass in ihnen eine stufenweise Abfolge zum Ausdruck
kommt. Ob zur Beschreibung der Stufen die theosophische Idee der Unterebenen
oder Monroes Gruppeneinteilung verwendet wird, ist egal. Das "Niedrige"
korrespondiert stets mit dem, was der Mensch als "schlecht" erachtet,
das "Höhere" mit dem, was als "gut" befunden wird. Das
ganze Spektrum von den schlimmen bis zu den besseren Orten lässt sich
kartographieren und als Orientierungshilfe bei den Projektionen verwenden.
Was
hat dies nun mit der "Radiowellen-Theorie des Bewusstseins" zu tun?
Die"Radiowellen-Theorie des Bewusstseins" ist zunächst einmal
eine Beschreibung die Organisation der Unterebenen bzw. "Gruppen", die
auf meine eigenen Projektionserfahrungen beruht. Der Grund für die Analogie
mit einem Radio ist der, dass ich einerseits Ereignisse (Episoden) erlebe, die
auf Unterebenen stattfinden. Andererseits aber gibt es auch die "Leere".
Die Radio-Metapher beruht auf der Funktionsweise eines Empfangerätes. Mit
einem Hin und Her der Wählscheibe lassen sich bekanntlich einzelne Sender
genau einstellen. Aber es gibt auch Bereiche, die ZWISCHEN den Stationen liegen,
d.h. unscharfe Zonen mit einem mehr oder weniger starken RAUSCHEN. Eine
Erlebnisepisode entspricht der Feineinstellung einer Radiostation, die Leere dem
Rauschen zwischen den Stationen, wo nichts zu empfangen ist. Der hier vertrete
Standpunkt des Okkultismus besagt, dass veränderte Bewusstseinszustände
dadurch enstehen, dass die bewusste Aufmerksamkeit vom der physischen Welt
abgezogen wird und sich auf eine der anderen Ebenen verlagert. Diese Verlagerung
entspricht der Einstellung eines Radios auf eine bestimmte Empfangsfrequenz, und
ich benutze dieses Modell zur Beschreibung meiner Projektionserfahrungen. Die "Wahl
des Senders" erfolgt gemäss der oben angegebenen Reihenfolge der
Unterebenen bzw. Gruppen, und es scheint tatsächlich so, als gäbe es
eine Abstufung der "Radio-Stationen" des Bewusstsein von den
schrecklichsten und hässlichsten Bereichen bis hin zu unglaublich schönen
und edlen.
Eine letzte Bemerkung zum Modell der Radiostationen. Ich
sprach oben von "Ausblendung" bzw. dem Verschwinden eines
episodenhaften Ereignisses und dem Aufkommen der Leere. Gerade dies ist ein
ungemein wichtiger Aspekt meiner Projektionserfahrungen. Ich bezeichne sie als
Verlust der "Feinabstimmung" (lock-mold). Unter "Feinabstimmung"
ist das genaue Einpendeln auf eine Sendestation/Ebene gemeint. Wenn eine Station
nicht genau erfasst werden kann, kommt es zu einem Empfang, der stark von
Rauschen überlagert wird. Dadurch wird eine Feinabstimmung mittels der Wählscheibe
notwendig. Dieser Vergleich mit einem Radio bringt treffend zum Ausdruck, was
bei einer Projektion geschieht. IN einer Episode ist das Bewusstsein auf eine
bestimmte Unterebene EINGEPENDELT, in der Leere hingegen besteht keine
Feinabstimmung.
Projektionen kännen im Hinblick auf die Qualität
der Feinabstimmung charakterisiert werden. Ist sie gut, dann fühlt sich das
Ich sehr stabil und das Wahrnehmungsvermögen auf der betreffenden Ebene
funktioniert bestens. Ist sie schlecht, überwiegt analog zum Radio das
Rauschen und das Ich fühlt sich sehr instabil, das Wahrnehmungsvermögen
ist dürftig und schwankend. Eine schlechte Feinabstimmung während
einer Projektion hat bei mir zur Folge, dass normalerweise das Sehvermögen
als erstes schwindet, dann das Tasten und dann das Hören. Mit anderen
Worten, bei einer ungenügenden Feinabstimmung auf eine der Unterebenen
beginnt zunächst das Sehvermögen wie ein flackerndes Lich zu blinken
und hin und her zu schwanken. Mal ist es besser, mal ist es schlechter - bis es
schliesslich gänzlich schwindet und die Blinheit überwiegt. Bei meinen
Projektionsversuchen fand ich allerdings eine Anzahl von Tricks, durch deren
Anwendung sich die Feinabstimmung stabilisieren liess.
Feinabstimmung
ist ein wesentliches Merkmal meiner Projektionserfahrungen, denn bei jeder
einzelnen Projektion bin ich mir deren Qualität bewusst. Vermutlich ist es
so, dass Feinabstimmung gerade bei den ersten Projektionsversuchen von grosser
Bedeutung ist. Eine Kontrolle wäre also wichtig. Um diesen Sachverhalt zu
erläutern, seien nun ein paar Teile einiger meiner persönlichen
Erfahrungen erzählt. Damit lässt sich das Phänomen der
Feinabstimmung im praktischen Erfahrungsumfeld aufzeigen.
1) «... Die Tür erwies sich als Eingang in eine Burg. Dies wunderte mich sehr, aber ich erinnerte mich daran, dass die Räume auf der Astralebene stets voller Überraschungen sind. Dies hier war ein riesiger und reichhaltig geschmückter Ort, dessen Ausstattung recht modern schien. Ich lief herum und kam schliesslich zu einem Zimmer, hinter dessen Fenster ein langes, geschindeltes Dach zu erkennen war. Ich kletterte durchs Fenster und sah draussen auf dem Dach ein Mädchen. Die Sonne schien und ich fühlte mich sehr gut. Das Mädchen und ich sprachen miteinander, aber ich kann mich nicht an den Inhalt des Gespräches erinnern. Alles schien ziemlich normal und typisch, obwohl es mir vollkommen unbekannt war. Da ich mich - neugierig geworden - in der Nachbarschaft etwas umsehen und sie erforschen wollte, ging ich zum Dachrand. In dem Moment, als ich mich dazu anschickte, loszufliegen, begann die Feinabstimmung schwächer zu werden, mein Bewusstsein schwand und ich erlitt ein Blackout. ...»
2) ". . Irgendwie kam ich in mein Schlafzimmer zurück und war mir dabei halbwegs der physischen Umgebung bewusst [meine Augen waren geschlossen, aber es waren Geräusche zu hören]. Aber trotz der geschlossenen Augen war mein Zimmer zu sehen, so, als wäre ich erwacht. Genau vor mir schwebte ein Ding. Ich starrte es an - und es schien mich anzustarren. Dieses Etwas erinnerte mich stark an ein Insekt, obwohl es die Grösse von eineinhalb Fuss hatte. Auf einem kugelförmigen Rumpf ragten dünne Extremitäten in alle Richtungen heraus. Sie sahen aus wie Beine. Auf dem langen schlanken Hals sass ein Kopf. Das Gesicht war dem einer Gottesanbeterin oder dem einer Nonne in ihrem Gewand ähnlich. Das Wesen war sehr neugierig und schien mich zu studieren. Zuerst wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Konnte dies ein astraler Dämon sein? Oder sonst irgendeine Kreatur der Astralebene? Aber dann verlor ich die Feineinstellung und langsam wurde das Szenarium meines Zimmers mitsamt der schwebende Kreatur ausgeblendet. Da lag ich nun im Bett und spürte meinen Körper. Ich dachte: "Verdammt, da ist das Physische zu dominant geworden. Es waren ja Geräusche zu hören ..."
3) "... Da war ich wieder zurück in meinem Bett, voll bewusst, und wollte nochmals projizieren. Ich richtete mich also auf, stieg aus meinem Körper und flog durch die Decke durch und gleich anschliessend durch eine zweite - und war wieder im Körper. Ich sprang wieder raus und stand sogleich in meinem Zimmer. Aber die Feinabstimmung war irgendwie wackelig. Es schien noch ein Fenster in meinem Zimmer zu sein, das auf der pysischen Ebene nicht existierte. Ich sprang durch das Fenster mitten in einen Raum, der - der Geräuschkulisse nach zu urteilen - den Eindruck eines Restaurants machte. Meine Feinabstimmung war jedoch sehr instabil. Ich konnte nichts sehen, nur hören. Das Sehvermögen funktionierte nur für einen Moment, aber das genügte, um zu erkennen, dass es da noch ein weiteres Fenster vor mir gab. Es war gut zu spüren, das der Raum ausserhalb dieses Fensters gewaltige Dimensionen haben musste. Als würde der Raum an den Himmel angrenzen. Würde ich aus dem Fenster gucken, dann könnte ich nur die Weite des Himmels überall um mich herum sehen. Ich dachte, dass dies ein Ort war, an dem die Verstorbenen sind. Aus irgendeinen Grund assoziierte ich nämlich diesen Himmelsraum mit den himmlischen Gefilden. Das Sehvermögen schwand, aber trotzdem sprang ich aus dem Fenster. Die Geräusche um mich herum machten den Eindruck, als gehörten sie zu einem Einkaufszentrum oder einem Basar. Viel war zu hören. Da waren Leute, die irgendwelche Dinge verkauften. Gesprächsfetzen schwirrten durch die Luft. Ich dachte: "Das muss ein Einkaufszentrum im Himmel sein." Während der ganzen Zeit hing ich am Fenstersims und hatte Höhenangst. Für einen Moment rastete das Sehvermögen wieder ein und ich sah Güter, die überall herumschwebten. Da war nirgendwo ein Boden. Ich erinnerte mich daran, fliegen zu können. Also lockerte ich meinen Griff und sprang vom Sims weg. Nach einem Fall von etwa 30 Fuss begann ich im Raum zu schweben. Und wieder schwand das Sehvermögen, aber ich hörte Leute, die in der Lage waren, mich zu sehen. Sie lachten mich aus, weil ich mich ungewöhnlich verhielt. Ich hielt an, um zur Mauer zurückzukommen, von der ich gerade weggesprungen war. Ich fand den Sims wieder. Hier blieb ich hocken, ohne irgendetwas sehen zu können. Ich war also blind, konnte aber ein Radio hören, aus dem deutlich Werbespots erklangen. Dann verlor ich die Feineinstellung und war wieder in meinem Körper. ... "
Diese drei Beispiele illustrieren das Problem
der Feineinstellung, das bei allen meinen Projektionen eine Rolle spielt.
Zusammenfassend sei folgendes gesagt:
1. Unterebenen können als "Radio-Stationen"
betrachtet werden, die das Bewusstsein anwählen und auf deren Frequenz es
sich abstimmen kann..
2. Die Leere gleicht dem Rauschen zwischen den Radio-Stationen, das
jedwelche "saubere" Wahrnehmung verunmöglicht.
3.
Durch die Feineinstellung entsteht ein Gefühl für die Qualität
der Abstimmung während einer Projektion.
4. Die mystische Sicht des Bewusstseins
Folgene Überlegungen sind m.E. dafür geeignet,
den einleitenden Theorie-Teil zum Abschluss zu bringen und zusammenzufassen:
Jeder
der unterschiedlichen Gesichtspunkte zum Thema "Astralprojektion" mag
gewisse Vorteile haben und könnte ellenlang diskutiert werden. Ich persönlich
versuche jedoch, derartige Diskussionen zu vermeiden. Allerdings empfehle ich
dringendst, mit möglichst vielen Standpunkten vertraut zu werden - nicht
nur in bezug auf die Astralprojektion.
Die Astralprojektion ist
innerhalb des Kontextes der gesellschaftlich anerkannten Vorstellungen über
die Realität eine äusserst dramatische Erfahrung. Im Vergleich zur
Frage, wie der Mensch lernen kann, in Verbindung mit der buddhischen Ebene zu
kommen, ist sie jedoch relativ harmlos. Dies bedeutet, dass die Astralprojektion
als solche NICHT das Ziel aller Bemühungen darstellt. Vielmehr ist es von überragender
Bedeutung, die Energien der buddhischen Ebene in das Leben einfliessen zu
lassen.
Für viele Leute ist das physische Leben die einzige
Realität - und das Traumleben wird als unwirklich aufgefasst. Durch das
Erlernen der Astralprojektion gerät diese Ansicht stark ins Wanken, denn
mit einem Male erscheint einem der Traum bzw. die Projektion in einem gewissen
Sinne als ebenso real wie das physische Alltagsleben. Es kommt zur Einsicht,
dass jede Art von bewusster Erfahrung eher einem Traum gleicht. Auch das
physische Leben erscheint dann ein seltsamer Traum zu sein, ein Traum, der - wie
alle Träume - eines Tages enden wird. Sind die Grenzen der persönlichen
Erfahrung erst einmal zur Genüge erweitert, wird einem sofort klar, dass es
NUR DAS BEWUSSTSEIN gibt. Es ist prinzipiell egal, welche Form das Bewusstsein
annimmt oder auf welcher Ebene es sich manifestiert. Diese Dinge sind relativ.
Das Absolute im Leben ist einzig das BEWUSSTSEIN: meines, Ihres, das eines
Baumes, eines Hundes, eines Planeten, eines Gottes - alles ist Bewusstsein.
Das
altbekannte Klischee, dass das "Leben ein Traum" sei, lässt
erahnen, worum es hier geht- nämlich um Erfahrungen, die dazu geeignet
sind, eine Verwandlung herbeizuführen - eine Verwandlung des Weltbildes,
der Einstellung, der Wahrnehmung von sich selbst und dem Leben. Es geht um eine
Verwandlung, die es einem erlaubt, sich als bewusst wissendes Wesen in das Leben
einzubringen. Ich nenne dies "die Erschliessung der buddhischen Ebene",
Jeff Wiley nennt es "die Erkennnis des Grossen Traumes". Darum geht
es!
ENDE VON Datei 2 und 3
AP_02.
TXT/AP_03.TXT
FILE 2/3 of 15 - CompuServe Astral Projection Class by Don
DeGracia, 1994
Astral Projection Class on CompuServe by Don DeGracia.
Amerikanischen Texte: © 1994 Don DeGracia
Ohne ausdrückliche
Erlaubnis des Autors und der Übersetzer und Kommentatoren darf von diesem
Material nichts veröffentlicht werden. - Don DeGracia hat sich
freundlicherweise damit einverstanden erklärt, daß seine Texte übersetzt
und kommentiert werden.
Konvertierung zu HTML Mai 1999
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©Werner
Zurfluh