Gefährliche Felder 13.7.1978 Werner Zurfluh |
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Ereignisse und Gedanken der letzten paar Tage bis zum 13. Juli 1978:
Es dürfte gerade im Hinblick auf die nächtlichen Erfahrungen von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein, die - zumindest herausragend scheinenden - Tagesereignisse festzuhalten, um eventuelle Auswirkungen auf die Geschehnisse im Schlafzustand (Traum, luzider Traum, Außerkörperlichkeit) feststellen zu können.
Heute (am 12.7.78) habe ich einen Brief an jemanden geschrieben, der sich mit Ufologie beschäftigt und zwei Artikel von Alfred Lischka gelesen, der offensichtlich jemand ist, der wirklich etwas von den mich ganz besonders interessierenden Erfahrungsbereichen (luzider Traum und Außerkörperlichkeit) versteht. Am Abend besucht uns ein befreundetes Ehepaar. Während sie von sogenannten PSI-Phänomenen negativ fasziniert ist, bringt er diesem Bereich eine wohlwollende Skepsis entgegen und bevorzugt z.B. die Bezeichnung 'eksomatisch' für das Kürzel OOB. Beide lehnen jedoch eine systematische und intensive Beschäftigung mit diesen und ähnlichen Dingen ab.
Gestern (am 11.) kam jemand zu Besuch, der - trotz seiner ziemlich kritiklosen Vorliebe für praktische Magie (mit der ich mich nicht beschäftige) - einen sehr guten Eindruck macht. Im Verlaufe des Gespräches wird mir klar, daß es mir in Zusammenarbeit mit diesem Manne gelingen könnte, eine realistische Einstellung der Magie gegenüber zu finden. Die von ihm vorgebrachten philosophischen Konzepte sind erkenntnistheoretisch unausgereift. Er begreift jedoch schnell, worum es mir geht, und vermag auch, die ihm nicht sonderlich geläufigen erkenntniskritischen Gedankengänge in sein Vostellungsgebäude einzubauen. Leider hat er nur wenig Eigenerfahrung und kennt die Außerkörperlichkeit bloß in einer Form, bei der es zu keiner feststellbaren bzw. spürbaren Ablösung des Zweitkörpers kommt. Hellwach im Bette liegend und total bewegungsunfähig werden verschiedene Gestalten sichtbar.
Es scheint dies ein Phänomen zu sein, wie es meine Frau in ihrer frühesten Kindheit bis etwa zum elften Lebensjahr immer wieder erlebt hat: Eine zwergenähnliche Figur wird im Zimmer sichtbar und außerdem großgewachsene, hell- bis dunkelgraue schwebende Wesen mit länglichen Gesichtern, großen Ohren, langen Fingern, dünnen Gliedmassen und rauher, zackenbesetzter Haut. Vor allem die feingliedrigen Gestalten ängstigen sie und verperren ihr den Weg auf die Toilette, so daß sie manchmal (im zweiten und dritten Lebensjahr) das Bett näßt oder - später die angstbedingte Starrheit abschüttelnd - aufsteht und auf den Boden pinkelt. Später gelingt es ihr, an den eher durchsichtigen Wesen, die sie manchmal schmerzhaft stechen, vorbeizurennen und am kompakten, grimmigen 'Zwerg', der eine gewisse Ehrerbietung fordert, vorbeizuschleichen. (Anm.1)
Der sich mit Magie beschäftigende Besucher hat übrigens sofort meine Arbeitshypothese aufgegriffen, daß nur die Handlungen, die nicht zu einem Abaissement (zu einem Absinken oder gar einem Verlust der Bewußtheit und damit der bewußten Eigenverantwortung) führen, anzunehmen sind. Alle anderen sind zu unterlassen. Dies ist das Kriterium der BK (Bewußtseins-Kontinuität), das für mich an erster Stelle steht. Er sagt auch, daß er im Rahmen seiner Arbeit in der Parapsychologie kaum jemanden gefunden habe, mit dem eine länger andauernde Zusammenarbeit möglich gewesen wäre. Die meisten Leute, die sich mit diesem Gebiet beschäftigen, seien sensationshungrig und wollten weder systematisch noch eigenverantwortlich arbeiten.
Am Montag Besuch bei einem Ehepaar. Die Frau hatte mir am Telefon von einigen außerkörperlichen Erlebnissen berichtet, die sich allesamt in den eigenen vier Wänden abgespielt haben. Es ist ihr nie gelungen, diese Grenze zu überwinden. Sie - und speziell ihr Mann - sind nun solche Leute, die nicht verstanden haben, welche Konsequenzen PSI-Erfahrungen haben. Erkenntnistheoretisch sind beide überaus naiv, denn sie 'glauben' an die Naturwissenschaft und meinen, die OOBE mittels naturwissenschaftlicher Methoden beweisen und verifizieren zu müssen.
Am Abend des 12. bin ich doch ziemlich müde nach dem Besuch des zu Beginn erwähnten Ehepaares. Meine Frau und ich gehen etwa um 00:30 (also am 13.) zu Bett. Die Träume dieser Nacht werden nicht notiert, weil mir dafür die Zeit fehlt, denn an diesem Morgen bleibe ich liegen - und bereite mich um 7 Uhr darauf vor, eine KA (Körper-Ablösung) durchzuführen. Die Gelegenheit scheint mir äußerst günstig. Die Nacht ist 'vorbei', d.h. die Träume haben geschehen können. Es ist Morgen. Ich bin noch ziemlich müde, aber bereit und motiviert für eine KA.
13. Juli 1978
Beim Gagele (Anm.2) wird mir zum allerersten Male mit aller Deutlichkeit klar, in welchem Zusammenhang diese Angewohnheit mit der KA stehen könnte. Ich realisiere nämlich ganz bewußt, daß trotz des Hin- und Herwiegens des Kopfes das Ich als bewußte Einheit irgendwie "an Ort", d.h. punktuell in der Mitte, bleibt. Es ist, als würden die Augen bei der rhythmischen pendelartigen Bewegung des Kopfes stets auf denselben Punkt im Zentrum des Gesichtsfeldes fixiert bleiben. Tagsüber ist dies problemlos nachzuvollziehen. Allerdings ohne dieses jetzt bei der Hin- und Herbewegung bei geschlossenen Augen auftretende starke Gefühl einer "gleichbleibend ruhenden Konstanz".Ich überlege mir auch, daß diese "Marotte" für mich seit jeher ein wesentlicher Teil der KA-Technik gewesen ist - gewissermaßen eine von Haus auf "angestammte" Verhaltensweise. Bestimmt hat diese langjährige Praxis unweigerlich zu einer Art "Lockerung" des Zweitkörpers vom physischen Körper geführt - zumindest aber gefühlsmäßig eine Trennung vorbereitet. In unserer Familie läßt sich solch eine schaukelnde Bewegungsweise in der Einschlafphase häufig beobachten. Damit könnte eine Prädisposition angedeutet sein, welche bei mir die KA erleichtert.
Das Geräusch draußen von der Baustelle in der Nachbarschaft nimmt massiv zu, denn mittlerweile ist die Arbeit aufgenommen worden. Ein Kran wimmert, Arbeiter rufen, Hammerschläge hallen. Damit schwindet die morgendliche Stille endgültig. Zu Beginn wirkt der auf- und abschwellende Lärm wie eine leichte, manchmal aber doch heftige Störung, und ich werde immer wieder aus dem "Dämmerzustand" der Übergangsphase herausgerissen. Doch mit der Zeit pendeln sich die Geräusche und der "Dämmerzustand" ein. Schließlich gelingt es, den Zweitkörper vom im Bett liegenden physischen Körper ohne irgendwelches Absinken der Bewußtheit abzulösen. Der Austritt geschieht also unter Beibehaltung eines kontinuierlichen Ich-Bewußtseins ohne Verlust der emotionalen und kognitiven Funktionen!
Der Lärm ist nach der Ablösung immer noch deutlich zu hören. Und es gibt noch ein weiteres Problem neben dem Akustischen, das mir zu schaffen macht. Dabei handelt es sich um eine optische Wahrnehmung. Ist es nun deswegen, weil es mittlerweile in der physischen Wirklichkeit taghell geworden ist, daß auch im außerkörperlichen Zustand die in der Wohnschlafstube herumliegenden und -stehenden Dinge bestens zu sehen und zu identifizieren sind? Auf jeden Fall ist dies eine sehr heikle Lage, denn es ist kein Unterschied auszumachen zwischen dem, was jetzt zu sehen ist und dem, was im innerkörperlichen Zustand mit den physischen Augen erblickt werden könnte. Es stellt sich die Frage, ob der jetzige Zustand etwa doch nicht der außerkörperliche ist! Gerade weil Bewußtseinskontinuität besteht, bin ich total verunsichert.
Also muß erst einmal der Zustand definitiv bestätigt werden. Es ist meist unklug, sich umzudrehen und aufs Bett zu blicken, nur um zu sehen, ob da der schlafende Körper liegt. (Anm.3) Es muß dem ja meiner Meinung nach so sein - denn ich habe ja soeben einen Austritt bewußt erlebt! Würde jetzt also einzig zum Zwecke einer Kontrolle und zur Sicherheit eine Hinwendung zum physischen Körper geschehen, wäre es leicht möglich und sogar sehr wahrscheinlich, daß der Zweitkörper sofort wieder zurückgezogen wird! Solches habe ich schon oft erlebt!
Eine andere Kontrollmethode scheint somit passender: Zur Verandatür gehen und versuchen, die Hand sachte durch das Glas hindurchzudrücken. Es gelingt! Jetzt ist der Zustand eindeutig als außerkörperlich bestimmt! Durch Vorbeugen des Oberkörpers wird der Kopf durch die große Scheibe hindurchgestoßen und mit einem Schritt die Tür auf die Veranda hinaus durchquert. Jetzt geht es hinaus in den Garten.
Es ist - leider auch dieses Mal - so, daß ich mich tagsüber viel zu wenig darauf vorbereitet habe, in eine derartige Situation zu geraten. Sozusagen wie bei einem Flugzeugabsturz, bei dem die Überlebenden sich unverhofft in einer mehr oder weniger mißlichen Lage befinden - ohne ein Konzept zu besitzen, was nun getan, beachtet oder gar beobachtet werden könnte. Von anderen Erfahrungen her ist mir klar, daß die mangelnde Vorbereitung sich im außerkörperlichen Zustand eher fatal auswirkt.Wegen der extrem "labilen" und "aufgewühlten" emotionalen Lage sind kaum mehr wirklich wichtige und wesentliche Änderungen zu bewerkstelligen. Die Aufregung ist einfach zu groß, um durchwegs "cool" zu bleiben und verschiedene Möglichkeiten in Gedanken durchzuspielen und sich dann für eine zu entscheiden! Das geht schon deshalb nicht, weil eine Idee meistens beinahe gleichzeitig mit deren Auftreten umgesetzt bzw. realisiert wird.
Der Spielraum für Änderungen ist äußerst gering! Zudem beeinflussen unbewußte Tendenzen und uneingestandene Komplexe in diesem Zustand "unzensuriert" jedes Vorhaben. Jede Art von Verdrängung versagt, jede Art von Unterlassung rächt sich! Die Gedanken sind rasend schnell, treten alle so ziemlich gleichzeitig auf und sind auf komplizierteste Art und Weise ineinander verschachtelt und miteinander vernetzt. Deswegen habe ich große Mühe, sie jetzt einigermaßen verständlich und linear aufzuschreiben.
Die Aufarbeitung z.B. der Komplexe ist im Tageswachzustand durchzuführen oder zumindest zu beginnen. Auch sind gewisse Überlegungen im Hinblick auf Vorhaben zu machen, die im außerkörperlichen Zustand angegangen werden sollen. Dies hat deswegen zu geschehen, weil nach dem Austritt die Situation völlig anders als gewohnt ist. Deshalb ist es kaum möglich, abrupt innezuhalten und intensiv die Lage zu bedenken - trotz der Kontinuität des Ich-Bewußtseins. Tatsächlich bin ich aus lauter Freude darüber, in diesem Zustand zu sein, viel zu aufgeregt, wenn auch keineswegs unbesonnen. (Anm.4) Es ist mir durchaus möglich, nachzudenken und zu überlegen. Aber irgendwie eilt es. Es gilt offensichtlich, weiterzumachen und vorwärtszukommen. Deshalb gelingt es mir nicht, einfach staunend stehenzubleiben oder gar kritisch in einer fiktiven Kartei nachzuschlagen.
Die Gedanken als solche haben - wie bereits angetönt - eine wesentlich stärkere und sogar treibende Kraft, denn sie werden beinahe schlagartig in Handlungen umgesetzt. Ihre "Trägheit" ist äußerst gering. Die 'bremsenden Filter' in diesem Zustand und auf dieser Ebene sind ganz anders beschaffen als die in der materiellen Realität. Sie lassen - um es mal bildlich auszudrücken - Wasser wesentlich schneller durch. Dieses enorme Tempo ist hier ein zentrales Problem!
Draußen im Garten schießt mit der Gedanke durch den Kopf, daß ich jemanden ganz in der Nähe besuchen könnte. Jetzt um 07:30 ist bestimmt die Mutter, die ihr Kind aufgenommen hat, in der Wohnung. Ihr Mann wird bereits zur Arbeit gegangen sein. Die Gelegenheit scheint günstig, jene schlechten Erfahrungen zu "korrigieren", die im außerkörperlichen Zustand an diesem Ort gemacht wurden.
Ich gehe also in der Helligkeit des Morgens zu einem der Nachbarsgärten hinüber und schwebe auf der linken Seite der dortigen Wohnung zum Balkon im ersten Stock hoch. Oben angelangt, wird der Flug abgebrochen und zu Fuß weitergegangen. Gewisse Details auf dem Balkon lassen sich gut erkennen, doch gelingt es aus Zeitmangel nicht, genauer hinzusehen. Schnell einmal ist die Wohnstube betreten. Ich nehme mir also weder die Zeit noch die Muse, zu verweilen und genauer hinzusehen. Das hätte ich aber - nachträglich gesehen - unbedingt tun müssen, denn schon bald darauf gibt es große Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Sexualität.
Erstaunlicherweise ist das Muster der Tapeten in diesem Raum ungemein nuanciert und zudem in den Farben sehr ausgeprägt. Die Buntheit erinnert an die "cauda pavonis". (Cauda pavonis ist die alchemistische Bezeichnung für das Stadium des radschlagenden Pfaus, der eine Art Blendwerk vorgaukelt und damit zum Ausdruck bringt, daß eine bunte Vielfalt vorherrscht, die eher ablenkt.) (Anm.5)
"Die Musterung der Tapete ließe sich mittels eines Augenscheins im Zustand der Innerkörperlichkeit bestätigen bzw. falsifizieren", denke ich.
Bevor jedoch dieser Gedanke Fuß fassen und damit die Aufmerksamkeit auf die Tapete gerichtet werden kann, wogen aus der Küche merkwürdige Wellen heran, deren Ausstrahlung von einem ausgeprägten "Muladhara-Chakra-Charakter" .(Anm.6) ist. Die heranbrandenden Strahlungswogen sind unterschwellig sehr stark von eher 'banalen' und direkten sexuellen Tendenzen durchtränkt, ja geradezu verseucht.(Anm.7) Zudem sind die vibrierenden Wellen leicht getrübt. Diese Trübung behagt mir überhaupt nicht.Es ist deutlich zu spüren, daß die "Wellen" Ausdruck der unwillkürlichen Absicht sind, mich in eine bloß körperliche Sexualität hineinzubugsieren. Gelänge dies, müßte es fatale Folgen haben, denn es wäre gleichbedeutend mit einem Abaissement, also einem Verlust der Kontinuität des Ich-Bewußtseins, der Bewußtheit. Doch einigermaßen kann ich meine momentane Lage bewußt halten - auch nach einer zweiten "Sex-Welle" von brutaler Nacktheit, die unvermittelt heranrollt. Glücklicherweise ist die Strahlung bald einmal als zu einem Feld gehörig zu identifizieren, das von einer zweiten Frau gebildet wird. Sonst wäre die Welle aufgrund ihres diffusen Charakters nicht lokalisierbar - und würde mich gerade wegen ihrer Unbestimmtheit möglicherweise total überfordern und als bewußtes Wesen "hinwegschwemmen".
"Hoppla", denke ich, "hier treffen zwei Personen zusammen, die bestens zueinander passen! - Was habe ich denn hier zu suchen? Zum Donnerwetter nochmal! - Aha, offensichtlich sind bei mir bezüglich eines Sex auf der körperliche Ebene des Muladhara-Chakra noch dunkle Schatten der Unbewußtheit vorhanden. Dieser Bereich ist also zumindest zum Teil noch ungeklärt und muß demnach dringendst angegangen und bewußtgemacht werden!"
Mich erstaunt ferner die Tatsache, daß die Freundin der hier wohnenden Frau schon um diese Zeit zu Besuch kommt. (Nachdem ich wieder in den innerkörperlichen Zustand hinübergewechselt bin, gehe ich um etwa 9 Uhr zur im außerkörperlichen Zustand besuchten Wohnung und stelle fest, daß die beiden Frauen mitsamt ihren Kindern tatsächlich beisammen sind!) (Anm.8)
Ich gehe langsam in die Küche. Hier sind die Gestalten der beiden Frauen trotz eines gewissen Flirrens gut zu erkennen. Ihr Figuren flimmern nämlich, weil sie von Schattenfiguren sexueller Ausprägung umwogt sind. Auch andere, kleinere Menschen sind anwesend. (Nachträglich kann ich sie als Tochter der einen und als Sohn der anderen Frau identifizieren.)
Die beiden Personen wirken irgendwie als Zentrum von Störungsfeldern, an das sich fast schon schrecklich zu nennende, monsterartige, gesichtslose Wesen angehängt haben, welche die "Schattenseiten" der beiden Frauen widerspiegeln.
"Mist! Da bin ich ja in einen wahren Hexenkessel reingeraten!"
Ich falle bloß deswegen nicht besonders auf, weil all diese Figuren in einem umfassenden Ausmaße unbewußt sind und nur ganz verschwommen realisieren, daß noch jemand anwesend ist, der nicht zu ihnen gehört. Dennoch ist es sehr gefährlich für mich, in Kontakt mit einem derartig strukturierten Feld zu geraten. Eine psychische Zone dieser Art, die meine bewußtseinsfernsten Schattenseiten magnetisch anzieht und überbewertet, bildet einen tosenden Wirbel, dessen Mittelpunkt das rein Sexuelle ist.Rasend schnell überlege ich, daß Sexualität immer eine ungemein wichtige Sache ist. Sie ist deshalb unbedingt genauer zu bedenken - allein schon wegen der Erotik, die in allen Formen einer Beziehung mitspielt. Bei einem niedrigen Bewußtseinsniveau ist es durchaus möglich, daß die bloß körperlich sexuellen, "muladharamäßigen" Figuren ein relativ eigenständiges und ziemlich konstantes "Eigenleben" entwickeln und 'exteriorisieren' - und solche Gestalten direkt anziehen. Dies wird umso eher geschehen, wenn die sexuellen Belange nicht vollumfänglich bewußt gemacht worden sind. Die persönlichen sexuellen Vorstellungen sind stets mit dem eigenen Ich-Bewußtseinsfeld gekoppelt. Dies ist auch der Grund, weshalb sich die fremden Felder an das von mir gebildete Feld anzuheften suchen. Es ist mir wegen der Ungewohntheit der Situation kaum möglich, einer solchen Anheftung zu wiederstehen. Dieses 'Übel' läßt sich nicht abwenden, denn es wird schließlich etwas geboten, das als 'Anhaltspunkt' dient!
Es gelingt mir, die plumpen Anheftungstendenzen zu einer Art von Berührungsoption umzuwandeln. Statt der von den Schattenwesen beabsichtigten wilden Kopulation geschieht eine Art von sanftem Anschmiegen. Diese Berührung beruhigt den fremden "Geist" - und hat sowohl für ihn als auch für mich eine befriedigende Wirkung. So brauchen sich weder die Anziehungskräfte der 'untersten' Ebene bewußtseinsmindernd durchzusetzen, noch muß ich mich versteifen in einer Abwehrhaltung. Mit dieser Berührung geschieht eine ganz andere Art der Verbindung. Diese Art der Erotik ist für die "Fremdmasse" aber derart ungewohnt, daß sie unfähig ist, überhaupt bewußt zu realisieren, was geschieht. Geschweige denn, daß sie in der Lage wäre, den vereinigenden Kontakt "umzupolen" bzw. auf die "unterste Ebene" des Sexuellen zu verlagern. Auf diese Weise gelingt es mir schließlich, mich von den beiden Hauptwesen, die sich wie Kletten an mich angehängt haben, zu lösen.
In der Küche und in der Wohnstube tummeln sich gräßlichste Figuren. Sie alle torkeln ziellos und dumpf umher und scheinen blind und geistlos. Sie stampfen durch die Küche, ohne mich zu sehen. Durch meine Anwesenheit fühlen sie sich höchstens irgendwie gestört und schauen sich mißtrauisch um. Dann gehen sie wieder weiter, als wären sie untote Gestalten auf einem schauerlichen Friedhof. (Anm.9) Vor allem im Gesicht sind einige dieser Wesen verunstaltet und verkrüppelt. Statt eines strukturierten Antlitzes welkt eine rohe Fleischmasse von den Schädelknochen. Sie haben keine Augen und dennoch schauen sie ausdruckslos und stumpfsinnig umher. Auch klobige Gestalten sind anwesend, manchmal graue und schattenhafte, die weder Dimension noch Form haben, und weder hier sind noch dort, weder existieren noch inexistent sind.
Die Wesen bilden ein chaotisches und nur wenig strukturiertes Gewoge, sind orientierungslos, irgendwie in tiefste Sinnlosigkeit verstrickt und Gefangene einer total einseitigen Haltung. Es scheint für sie einzig nur eine auf die rein 'körperliche' Sexualität beschränkte Beziehung orgiastisch-sexueller Natur zu existieren. Etwas anderes ist für sie undenkbar und unvorstellbar! Es wäre also ein Leichtes für mich, jede Art von sexuellen Wünschen auszuleben - ohne irgendwelche Verpflichtungen einzugehen. Ein beiläufig gehegter Gedanke würde genügen, um das entsprechende Szenarium erstehen zu lassen. Von der Möglichkeit, ohne irgendwelche Konsequenzen in ein Meer von Lust und ausschweifendsten Phantasien fallen zu können, geht eine starke Faszination aus.
Für mich bzw. die Kontinuität des Ich-Bewußtseins ist es nun glücklicherweise so, daß das "Sexualfeld" ungerichtet und diffus bleibt - trotz der hohen Energie, mit der es aufgeladen ist. Vielleicht deswegen, weil ein neuer Tag eben erst begonnen hat - und ich nicht sichtbar und erkennbar bin. Deshalb kommt es zu keinem frontalen und direkten Angriff. Und aus diesem Grunde stellt die Berührung eine Art Therapie für diese Wesen dar. Vollumfänglich und optimal kann ich allerdings nicht auf die Situation reagieren, denn alles geschieht rasend schnell. Die Zusammenhänge sind verwischt und fließen ineinander, so daß sie mir zu wenig klar und deutlich werden.
Ich reagiere also ganz spontan und gehe jetzt beim Protokollschreiben auf eine eher "aufspreizende" Art und Weise vor. Wie sonst könnte ich das Geschehen in Worte fassen!? Bei der direkten Konfrontation drängen all die hier geäußerten Gedankengänge zeitrafferartig zu einem hochexplosiven Gemisch zusammen. Neu hinzukommenden Eindrücke prallen rasend schnell und ohne irgendwelche Rückweisungsmöglichkeit auf das Vorhandene. In diesem lebendigen Feld ist ein ständiges Kommen und Gehen. Es ist einem Radio vergleichbar, aus dessen Lautsprecher eine Melodie ertönt, die von einem an- und abschwellenden Rauschen bis beinahe zur Unkenntlichkeit übertönt wird.
Jetzt beim Schreiben lassen sich alle "störenden" Einflüsse ausschalten bzw. auf ein Minimum reduzieren und herausfiltern. Aber während der Erfahrung war das unmöglich. Es ist vielmehr so, als würde ein Radio plötzlich voll aufgedreht - und zudem noch ein TV-Apparat und ein Tonband. Dann verstummt das Radio unvermittelt. Statt dessen heult ein Motor auf und gleichzeitig erschallt ein quietschendes Geschepper irgendeiner Maschinerie usw. usf. - Kaum habe ich das eine identifiziert, da ist auch schon das andere da. Aber auch das müßte identifiziert werden! Das ist sehr schwierig. Es gelingt mir kaum, die auf mich einstürmenden Eindrücke auseinanderzuhalten. Demzufolge bleibt keine Zeit für das geruhsame Innehalten und das reflexive Denken!
Wenigstens bleibt die Kontinuität des Ich-Bewußtseins - wenn auch mit bedrohlich starken Schwankungen - vollumfänglich bestehen. Da gilt es vorsichtig zu sein! Es ist recht mühsam, die Bewußtheit zu halten. Auf die Dauer kann das nur funktionieren, wenn ich es schaffe, hier wegzukommen - sonst wäre ein Abaissement nicht zu vermeiden. Ich müßte unweigerlich unbewußt werden.
Es gelingt mir zu entschlüpfen - mittels eines senkrechten Hinaufschwebens und gleichzeitig eines fluktuierenden Wechsels in eine andere Welt hinein. Es scheint dabei eine Veränderung des Schwingungszustandes zu geben. Mit der nackten Frau, die ich irgendwann während des chaotischen Geschehens von hinten gepackt und seither festgehalten habe, bleibt der enge Körperkontakt während der Übergangsphase über längere Zeit - etwa 10 Minuten - bestehen. Wir sind jetzt in einem unfaßbaren Bereich zwischen zwei strukturierten Welten. Ich schwanke zwischen zwei Möglichkeiten, nämlich der körperlichen Vereinigung und dem loslassenden Ablösen von dieser ungemein massiv gebauten weiblichen Gestalt. Die Tatsache ihrer schieren Körpergröße ist ebenso überraschend wie ihre geballte Kraft.
Die Ablösung als solche bereitet große Mühe. Es ist sogar zu befürchten, daß nur schon wegen des Gedankens, von diesem Wesen wegzukommen, ein Kampf ausbrechen könnte. Bei einer direkten Konfrontation wäre ich unweigerlich der Unterlegene! Zum Glück verhalte ich mich einigermaßen geschickt und erzwinge das Wegkommen nicht einfach brutal. So verschwindet die Frau nach und nach. Sie verliert langsam ihre Festigkeit - wie eisiger Schnee, der von der Sonne weggeschmolzen wird. (Anm.10)
Kaum ist die Gestalt zerronnen, gleite ich - ohne den geringsten Bewußtseinsverlust - in eine andere Welt hinein. Die sichtbar werdende Gegend ist mir völlig unbekannt - eine etwas hügelige Landschaft, die sanft zum Meer absinkt. Die Küste erstreckt sich nach links und rechts - unregelmäßig und in weichen Linien - so weit das Auge reicht. Unten liegt eine kleineres Fischerdorf. Sein Aussehen bzw. der Charakter erinnert mich entfernt an Bilder von griechischen Dörfern. Die sauberen Häuschen mit Ziegeldächern und verschiedenfarbigen Verputzen sind weit ins Land hinein verstreut. Der Himmel ist klar - nicht gerade tief blau, doch angenehm bläulich und freundlich. Und er besitzt eine Ausstrahlung, die ich nicht kenne. Ja, er ist regelrecht getränkt von etwas.
Ich habe keine Ahnung, weshalb und wie es mich zufälligerweise gerade hierher verschlagen hat. Es ist wohl nach dem Verlassen der Wohnung mit den dumpfen Wesenheiten ein hyperraumähnlicher Zwischenbereich durchquert worden. Später merke ich allerdings, daß doch ein gewisses Anziehungsfeld komplexbeladener Natur mitbeteiligt gewesen sein muß, denn ich treffe Bekannte, die offensichtlich hier in dieser Gegend mehr oder weniger zu Hause sind.
Vorerst aber fliege ich gemächlich - ohne mich umzudrehen - ein wenig umher und verschaffe mir einen guten Überblick über das Land und das Meer. Der Aufstieg geschieht in einem Winkel von etwa 60 Grad bis auf eine Höhe von ein paar Kilometern.
(Vielleicht, so überlege ich mir jetzt beim Schreiben, sollte in Zukunft an eine Drehung um die eigene Achse gedacht werden, um eventuell ein Ziel zu sehen oder eine Aufgabe zu erkennen, die zuvor nicht faßbar gewesen ist.)
Zwar sehe ich jetzt in die Weite, aber es ist nichts Besonderes zu entdecken. Die Gegend macht viel eher einen langweiligen Eindruck! Der Ausstrahlung nach zu urteilen, leben hier keine erleuchteten, beweglichen und aktiven Geister - eher Menschen oder Wesen, die sich nicht oder kaum um Angelegenheiten kümmern, die nicht direkt mit ihnen zu tun haben. Sie bleiben unter sich und sehen nicht weiter als bis zum eigenen, ziemlich eingeschränkten Vorstellungshorizont. Sie haben schon gar nicht das Bedürfnis, jemals über den Zaun zu gucken. Weshalb also, frage ich mich nochmals, muß es gerade dieser Ort sein? Dies ist eine Gegend, die mir - wenigstens dem Gefühl nach zu urteilen - sogar gefährlich werden könnte, würde ich mit jemandem von Dingen jenseits der in dieser Welt sichtbaren sprechen.
Nach der Landung im Dorf verhalte ich mich sehr zurückhaltend und vorsichtig und lasse nichts über meine Herkunft bzw. meinen außerkörperlichen Zustand verlauten. Ebenso finden die Angelegenheiten, die mich jetzt gerade beschäftigen, keinerlei Erwähnung. Die mir vom Alltag her bekannten Personen, die hier - für mich überraschenderweise - anzutreffen sind, scheinen nicht im geringsten erstaunt, wie sie mich sehen. Die Frage, wo sie sich jetzt gerade befinden oder weshalb sie mir hier, an diesem fremden Ort, begegnen, interessiert sie keineswegs. Auch nicht die Tatsache, daß sie Bürger verschiedener Welten sein könnten. 'Weitsicht' und komplexes Denken sind für sie kein Thema - an diesem Ort ebensowenig wie im physisch-materiellen Alltag (woher ich sie kenne). Zudem nehmen sie in dieser Sphäre in etwa dieselbe soziale Position ein wie in der physisch-materiellen. Auch hier verfügen sie über eine ansehnliche Menge Geld, das irgendwie gehortet wird. Ihr psychisch-dynamisches Profil ist somit in beiden Ebenen exakt dasselbe.
Sie fordern mich auf, für sie einen Tresor zu öffnen, in dem ihre Papiere und Wertsachen liegen. (Anm.11) Wieso sie es nicht selber tun wollen, ist mir nicht klar. Sie wollen mich aber irgendwie ausnutzen und denken: "Wenn der Werner schon mal hier ist, dann soll er die unangenehme Arbeit auch machen!" Ich tue stillschweigend, wie mir geheißen und vermeide es auf diese Weise, in nutzlose und aggressive Diskussionen verwickelt zu werden, z.B. über den außerkörperliche Zustand oder der Einstellung dem Unbekannten gegenüber. Trotz - oder vielleicht gerade wegen - meiner zurückhaltenden Art gleitet das Ganze immer mehr in ein traumartiges Geschehen ab. Ich fliege zwar nochmals in die Höhe und betrachte die Gegend, sehe aber keinen Grund, die Bewußtseinskontinuität zu halten. Das hat zur Folge, daß ich langsam ins Vergessen abgleite.
Bemerkungen
Ich stehe um 9 Uhr auf, mache Notizen und bedenke
das Erlebnis. - Gerade die letzte Sequenz scheint mir sehr wichtig. Ohne
Motivation, die Kontinuität des Ich-Bewußtseins beizubehalten, dämmert
die Bewußtheit regelrecht dahin. Zusätzlich dürfte das
Desinteresse der (näheren) Bekannten eine Rolle gespielt haben. Ich ließ
mich davon 'anstecken' und geriet in eine Art "Besitztumsfeld", und
zwar ähnlich wie zuvor ins "Sexualfeld". Bequemlichkeit und
Kritiklosigkeit, die Tendenz zum verantwortungslosen Genießen und die
Faszination einer Anpassung, die "etwas bringt" (nämlich Geld in
irgendeiner Form), ließ mich das kritische Ich-Bewußtsein
aufgeben. Für dessen Beibehaltung wäre eine gewissen Anstrengung und
Selbstkritik notwendig gewesen.
Ich muß mir also merken, daß es nicht nur eines geschickten und klugen Verhaltens bedarf, sondern auch einer andauernd zu erneuernden Motivation. Diese kann nur dann genügend stark sein, wenn die Forschungsprojekte in bezug auf die Ausserkörperlichkeit und Bewußtseinskontinuität umfangreich genug sind, um mich bei der Stange zu halten. Hierfür ist sicherlich auch die Kommunikation mit Gleichgesinnten notwendig, die ähnliche Interessen haben. Die heutige Erfahrung hat zentral wichtige Dinge aufgezeigt - und Aspekte, die zum Scheitern führen können. Damit ist ein wesentlicher Schritt zu einer neuen Arbeitshypothese gemacht: Es gilt, auch die verborgenen Anziehungsfelder bewußt zu machen und bewußt zu halten. Dazu gehören die eigenen Komplexe, die wie Magnete wirken. Sie werden auch von "objektiven" Komplexen angezogen, weshalb es notwendig ist, zwischen eigenen und fremden Feldern zu unterscheiden und geschickt auf Fremdeinflüße zu reagieren!
Anmerkungen und Gedanken vom 20.11.92
1978 hatte ich das
Desinteresse-Feld massiv unterschätzt.
Es ist mit Finanziellem gekoppelt ist, wozu eben auch das Kurs-
und Vortragswesen gehört.
(Anm.12) Kurse und Vorträge
führen leicht zu einem "konstanten" und damit abgeschlossenen
(Welt-) Bild. Einerseitgs werden Erfahrungen und Kenntnisse etwa auf dieselbe
Art verkauft, wie beispielsweise in einem Elektrofachgeschäft,
andererseits wird das Wissen vermarktet. Es kommt zu einem Innehalten, zu einem
Stehenbleiben auf bisher bekanntem Grunde und einem Festhalten des Vorhandenen.
Exakt dies hat sich dann in den Jahren nach 1978 teilweise bewahrheitet.
Christoph Roos sandte folgenden Text:
«Als Kind fürchtete ich mich vor einer zwergenähnlichen Gestalt, die hinter dem Vorhang wohnte, und die ich als Knorrli (Figur der Gewürzreklame von Knorr) wiederzuerkennen glaubte. Das gab beim Erzählen zu Heiterkeit Anlaß, da Knorrli - wie die Eltern sagten - ja harmlos aussah. Knorrli aber zeigte seine dunkle Seite offensichtlich nur nachts!
Allerdings liegt das soweit zurück (wz: Christoph ist Jahrgang 1949), daß die "Familiensaga" bereits ihre Schleier darum gewoben hat, und die ewigen Wiederholungen der Geschichte durch Verwandte mir gegenwärtiger sind als das eigentliche Erlebnis.Auch hatte ich längere Zeit Probleme mit Bettnässen, denn - obwohl ich meinte aufgestanden und ins Bad gegangen zu sein - war das Bett nass (wz: ein 'falsches Erwachen'). »
Urs Eiholzer schreibt: "Die Frage, warum Enuretiker nicht aufwachen, um Wasser zu lösen, bleibt weiterhin unbeantwortet" ("Über das Bettnässen und wie man es los wird" (Bern: Huber, 1995:60). Es dürfte im Zusammenhang mit dem hier von Christoph und Cathy Erzählten deutlich geworden sein, daß das Problem etwas anders aussieht, wenn es "von der anderen Seite" her betrachtet wird - nämlich vom Kind aus, das versucht, den Eltern seine Situation verständlich zu machen
«Außerdem konnte es geschehen, daß ich nach einem Alptraum zu meinen Eltern ins Schlafzimmer rannte, um sie aufzuwecken. Sie aber lagen wie tot im Bett und waren durch nichts aufzuwecken - was die Alptraumhaftigkeit und Angst noch steigerte (wz: Christoph ist außerkörperlich und sieht die im Bett liegenden physischen Körper der Eltern). In beiden Fällen hatte ich - so die Erklärung meiner Eltern - nur geträumt. Diese und andere ähnliche Geschichten hatten allerdings für mich schwierige Erkenntnisprobleme zur Folge, da ich nie ganz sicher war, ob das, was ich gerade tat, auch "wirklich" war.
Diese Unsicherheit betraf auch "die Tür" hinter dem Lehnsessel, die nur nachts sichtbar wurde, und hinter der eine Hexe wohnte. Untersuchungen tagsüber gaben nie auch nur den geringsten Hinweis. Hieraus folgerte ich, daß es eine besonders raffinierte Geheimtür sein mußte. Gegenüber den Erwachsenen entwickelte sich eine Art kompensatorischer `Größenwahn', denn sie gaben offensichtlich nur vor, alles besser zu wissen, hatten aber letztendlich doch keine Ahnung, was wirklich passierte..
Es scheint also, daß mein Bewußtsein in den erwähnten Fällen im "falschen" Körper war. Das Körpergefühl und die Umgebung waren aber verglichen mit der Alltagssituation derart gleichartig, daß ich Opfer von Mehrfachverwechslungen wurde.»
Anm.2: Mit Gagele: ist ein schaukelndes
und rollendes Hin- und Herbewegen des Kopfes beim Einschlafen gemeint. Diese
Angewohnheit war in meiner Kindheit sehr stark entwickelt und hat sich später
sukzessive abgeschwächt. Sie wird heute (1997) nur noch selten und in sehr
geringfügigem Masse ganz bewußt zum Zwecke einer Art von meditativer
Eigenrhythmisierung beim Einschlafen eingesetzt. Die Vorstellung, daß
die 'bewußte Aufmerksamkeit' beim Hin- und Herwiegen des Kopfes
gewissermaßen schwebend "in der Mitte" verbleibt, wird durch
diese Bewegungsweise erleichtert. Diese 'Technik' (sie könnte als
'Oszillationstechnik' bezeichnet werden) in Kombination mit einer
Punktmeditation "lockert" irgendwie den Zweitkörper und
erleichtert dadurch den Austritt.
Eine "oszillierende"
Bewegungweise läßt sich auch im Tierreich beobachten. Zärtliche
Verhaltensweisen drücken sich manchmal als Pendelbewegungen des Kopfes
aus. Diese gleichen formal ungemein jenen, mit denen ein Säugling nach
der Brust sucht! Ein Nicken mit dem Kopf kann auch eine Drohgebärde sein
(z.B. bei Meeresechsen auf Galapagos). (Hierzu vgl. Eibl-Eibesfeldt "Der
vorprogrammierte Mensch" S. 82, 206, 217, 221-222.)
Anm.2 Ende - zurück zum Text
«Ich liege im Bett und habe angefangen, mit klarem Bewußtsein von 100-1 rückwärts zu zählen. Dadurch hatte ich es schon öfter geschafft, direkt in einen Traum mit aktivem Bewußtsein zu gelangen. Beim Zählen merke ich deutlich, wie ich mit der Zeit keinen Muskel mehr bewegen kann, doch der Verstand ist noch völlig klar. Ich zähle weiter, bis zu einem kurzen Ruck, nicht sehr heftig, aber spürbar. Ich bin etwas unsicher und weiß nicht genau, wie ich in dieser Situation verfahren soll, erinnere mich aber daran, rolle mich zur Seite und lande neben meinem Bett. Ich bin mir sehr sicher, daß ich aus meinem Körper ausgetreten bin. Was mich aber sofort etwas verwundert, ist die Tatsache, daß ich mich viel einfacher bewegen kann als sonst, nicht mehr so schwerfällig oder träge. Ich stehe auf und will mich selber schlafen sehen, bin aber etwas unsicher und greife nach der Bettdecke. Da setzt sich auf einmal die dort liegende Gestalt (ich selber ???) im Bett auf und sagt: "BUHHH!!!" Ich erschrecke mich, muß aber auch gleichzeitig lachen, von mir selber erschreckt worden zu sein. Ich bin mir durch diese Verwirrung ziemlich unsicher, was ich weiter tun soll, und verlasse den Raum durch die Zimmerdecke. ....»
«Das Erlebnis war mitten in der Nacht, nachdem ich schlaftrunken mir etwas zu trinken geholt hatte und wieder einschlafen wollte - aber wieder mit der Absicht, bewußt zu bleiben. Das nun erlebte Gefühl war so stark und sonderbar - wie beim Achterbahn fahren (was ich übrigens hasse). Ein aus dem Körper Herausziehen - sehr angenehm - mit einem immer stärker werdenden Kribbeln. Zuerst begann das Kribbeln im Kopf, so, als wollte er platzen, aber nicht unangenehm. Dann ging es über den Bauch bis zu den Füßen. Und es war in meinem gesamten Ich. Darauf folgte das Achterbahnfahren - mir fällt einfach keine bessere Beschreibung ein - ziellos ging es rauf und runter, vor und zurück. Ich konnte keine Richtung ausmachen. Obwohl ich mich sehr freute und diese neuen Gefühle und Erfahrungen genoß, konnte ich sie nicht sehr lange halten, so ca. 15 Sekunden und verlor das bewußte Ich.
Ob sich hieran ein Traum anschloß ist mir nicht in Erinnerung geblieben. Jedenfalls war die Erfahrung sehr schön, und ich hatte nur Glücksgefühle und war höchstens etwas unsicher und neugierig, was auf mich zukommen würde.»
Interessant ist hier auch das "Achterbahnfahren", das wohl
dasselbe ist wie das "Floating" (vgl. J.H.M. Whiteman "The
Process of Separation and Return in Experiences Fully <Out-of-the-Body>"
in: Proceedings of the Society for Psychical Research, 50/1953-1956:240-274
(insbesondere S. 255)). Das
"Floating" ist ein Art (meist unwillkürlicher)
Balancezustand, bei dem das Ich sich weder ganz im physischen Körper noch
ganz im Zweitkörper fühlt. Es ist "dazwischen" und pendelt
zwischen dem inner- und dem außerkörperlichen Zustand hin und her.
Das kann sehr unangenehm sein und zu einer Bewegungsunfähigkeit
(Katalepsie) des physischen Körpers führen. Whiteman's Bezeichnung "Floating"
ist treffend, denn "float" ist der "Schwimmer" (wie ein
Korken im Wasser), das "Floß", das "Schwebende". Es
handelt sich um einen echten Schwebezustand (um ein "Hängen").
Anm.4 Ende - zurück zum Text
«Das Verifizieren/Falsifizieren des Tapetenmusters auf der Alltagsebene wäre ein äußerst schwieriges Unterfangen, über das Du Dich leichtfertig hinwegsetzt. - Gerade Muster sind sehr kompliziert und nicht leicht zu erinnern! Würdest Du denn das gesehene Muster unter zwanzig ähnlichen in einem Tapetenmusterbuch herausfinden oder es gar zeichnen können? Der Gedanke an eine Bestätigung lenkt das Geschehen bzw. die Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung: Die Frage, ob auf der Alltagsebene eine bzw. keine solche Tapete vorhanden ist, läßt sie in ihrer Musterung in der gegebenen Situation eigentlich schon "unwichtig" werden. Dabei wäre das Muster als solches gerade eine schöne Illustration für das Problem "your own creation" bzw. "co-creation". Könntest Du im Alltag so eine Tapete entwerfen? Wenn nicht, weshalb sollte es denn im "Traum" einfach so nebenher gehen, daß ein Muster entworfen wird?
Gerade dann, wenn man weiß, wie ähnlich gewisse Dinge auf verschiedenen Ebenen sein können, wäre hier ein Innehalten und Sich-Sammeln sicherlich positiv.
Sehr richtig schießt Dir in diesem Moment der "cauda pavonis" durch den Kopf, der bei Dir allerdings eher abschätzig besetzt zu sein scheint. »
Es besteht nämlich immer die Gefahr, Energien zu zerstreuen, indem vielen verschiedenen Zielen gleichzeitig nachgejagt wird. Es ist also Unterscheidungsvermögen zu entwickeln, damit der Geist auf einen Punkt ausgerichtet werden kann. (Hierzu vgl. Naomi Ozaniec, "Die Chakras". Braunschweig: Aurum, 1993:77-78.)
«Es ist nicht nur eine gewisse Buntheit, die eher ablenkt. Es kann nämlich sehr wohl ein klar strukturiertes Muster sein, das trotz seiner Vielfalt ein einheitliches Erscheinungsbild darbietet. Wenn die Schwanzfedern zusammengefaltet sind, ist nicht viel von der Pracht des Rades zu sehen! Nur wenn der männliche Pfau seine Federn bei seinem ritualisierten Balzverhalten aufspreizt, ist die "cauda pavonis" (von vorn!) zu sehen. Damit in Zusammenhang steht der Regenbogen. Auch Gandalfs Mantel (vgl. "Herr der Ringe" von Tolkien) ist weiß - und enthält doch alle Farben, nachdem er geläutert nach seinem Kampf mit Balrog wiederkehrt.
Das Bild des Meditierenden im 4. Stadium ("Mitte inmitten der Bedingungen" (vgl. Bild in: "Das Geheimnis der goldenen Blüte" (Jung/Wilhelm), Zürich: Rascher 1965:107)) erinnert an ein Pfauenrad. Gerade angesichts der Fülle der Erscheinungen scheint es also wichtig, eine gelassene Haltung zu finden, um nicht von der Vielfalt aufgesogen zu werden und nicht in einer distanzierenden Ästhetisierung zu erstarren.»
Die Verwirklichung des "Regenbogens" bedarf unbedingt einer
verwandelnden, befreienden und erleuchtenden Energie, nämlich der
Kundalini (die als latente Kraft im Muladhara-Chakra ruht).
Anm.5 Ende - zurück zum Text
Das Muladhara-Chakra (= Wurzelchakra) ist das "Tor zur Erde" (Naomi Ozaniec, "Die Chakras", Braunschweig: Aurum, 1993:73), dessen Meditation den Menschen «zum Adepten in allen Arten des Lernens» (Sat-Chakra-Nirupana, Vers 13) macht.
Die Funktion dieses Energiezentrums besteht darin, einen starken Anker zu bieten, der uns mit allen Lebewesen verbindet. Im Unterschied zu den anderen Chakras öffnet sich das Wurzelchakra zur Erde hin, von wo es feinstoffliche geodätische Kräfte aufnimmt und weiterleitet. Dieses Energiezentrum entspricht unseren ursprünglichsten Instinkten und Trieben. Innerhalb des Chakra-Kreises befindet sich ein gelbes Quadrat, das Yantra der Erde. Die Morgendämmerung wird zu den Kindern der mit diesem Yantra verbundenen Göttin 'Privithi' gezählt! Privithi repräsentiert die Stabilität der physischen Manifestationen bzw. der materiellen Formen. (Vgl. Ozaniec 1993:74-77.)
Ich scheine am 13.7.78 mit einem relativ unreifen Bewußtsein in diese Erfahrung hineingegangen zu sein und deswegen auch die Chakra-Ebenen miteinander vermischt zu haben (vor allem die Muladhara-Svadisthana-Achse). Die unwiderstehliche Anziehung zwischen Materie und Geist kam vor allem in Form von "stark erdenden sexuellen Wellen" zum Ausdruck, die sich als ziemlich dichte und eher passive, zombiehafte Emanationen darstellten. Es scheint hier bei mir eine Reihe von Blockaden, Hindernisse, Verwicklungen und Knoten zu geben, welche das Fließen der Kundalini-Kraft bremsen oder sogar verhindern.
«Die spirituelle Praxis hat die Wirkung, solche Hindernisse aus dem Weg zu
räumen ..., damit die verwandelnden Kräfte nach oben fließen können.
Solche psychischen Blockaden können weder mit Kraft noch über den
Intellekt abgebaut werden. Man schafft es nur durch eine innere Bewußtseinsumstellung,
welche die Fesseln des Ich lockert und die Illusionen auf jeder Ebene auflöst.
Innerhalb eines Energiezentrums fungiert ein solcher Knoten als eine überaus
wichtige Sicherung, die zum Erhalt des Status quo beiträgt. Er wirkt wie
eine geschlossene Tür, die das Aufsteigen der Energie über eine
bestimmte Bewußtseinsebene hinaus verhindert, bis das Bewußtsein
selbst den notwendigen Schlüssel kreiert hat.» (Ozaniec
1993:80-81)
Anm.6 Ende - zurück zum Text
Anm.7: Zum Problem der 'sexuellen Wellen' (Christoph Roos):
«Die verschiedenen Körper scheinen zumindest teilweise verbunden und verwoben - und stehen wahrscheinlich in reger Wechselwirkung. Hier scheinen mir auch Koordinationsschwierigkeiten und motorische Probleme ihre Wurzeln zu haben. Ich hatte als Kind oft das Gefühl, meine Arme wären länger - und faßte deshalb in die Luft, statt den zugeworfenen Ball aufzufangen.
Nun geht es ja bei unserer Erziehung zu einem großen Teil um Domestizierung. Zuerst wird das Urinieren und Defäzieren "reguliert" - und zwar dressurartig. Auch die sogenannte Sexualerziehung läuft völlig über den Intellekt. Der Körper als solcher erhält nur kulturell bedingte, kopflastige Anweisungen, die er zu befolgen hat.
Ich könnte mir also vorstellen, daß die "sexuellen Wellen" ganz natürliche Impulse sind, nämlich Energien oder Lebensströme, die von jedem Menschen ausgehen. Sie können selbstverständlich auch empfangen werden, wenn die Wahrnehmung mit dem entsprechenden Chakra direkt geschieht - und nicht bloß indirekt durch einen Filter von anerzogenen Verdrängungsmechanismen, aufgezwungenen Unterdrückungen und einer Unmenge soziokultureller Prägungen.
Daß eine direkte und ungefilterte Konfrontation den Intellekt verwirrt und zum Verlust der Kontinuität des Ich-Bewußtseins führt, ist nicht erstaunlich, denn es handelt sich möglicherweise um eine "rein physiologische" und instinktive Kommunikationsform, die auf Dich zurollt. Die von Dir festgestellte Verschmutzung bzw. Trübung der Wellen könnte ja auch damit zusammenhängen, daß Deine Wahrnehmung getrübt ist. Es könnten aber auch andere Ursachen dafür verantwortlich sein - wie etwa bei der Störung eines Radios durch eine Bohrmaschine. Für das Rauschen ist der Sender nicht verantwortlich zu machen. Und auch die Ohren des Empfängers sind nicht Ursache der Beeinträchtigung.
Mit diesen Überlegungen möchte ich nur einmal von der Vorstellung wegkommen, daß es Schattenaspekte, Komplexe oder Unbewußtheiten sein müssen, die sich "störend" auswirken, denn die psychologische Terminologie greift m.E. zu kurz. Tagsüber werden sozusagen alle Impulse, Reize und Einflüsse herausgefiltert. Das als unpassend Geltende bleibt ausgeschlossen. Beim Überqueren einer Straße ist es durchaus angebracht, die Aufmerksamkeit ganz auf den Verkehr zu richten und andere Reize wie z.B. Bienengesumm oder Blütenduft auszublenden.
Vor etwa drei Jahren wurde ich mitten auf der Straße - in jeder Hand eine Flasche - von einer Wespe in die Stirn gestochen! Die drei Befehle "Achtung auf Autos!", "Flaschen nicht fallen lassen!" und "Wespe abwehren!" - die offenbar durch mein Gehirn jagten - blockierten meine Reaktionsfähigkeit völlig. In einer analogen Situation im außerkörperlichen Zustand wäre ich wohl sofort im Bett erwacht. Denn trotz der Tatsache, daß ich alle drei Faktoren ein- und zuordnen und zudem gewichten konnte, kam es zu einer "Blockade".
Es ist zu fragen, wieviel sich wahrnehmen läßt, ohne daß ein Kontextbezug besteht. Zu denken wäre hier auch an Sinnestäuschungen, Fehlinterpretationen und dem daraus resultierenden falschen Handeln. Könnte es sein, daß zwar alles wahrgenommen, aber nur der Teil verarbeitet wird, der identifiziert und in ein Bezugssystem eingegliedert werden kann?
Sexuelle "Verlockungen" entsprechen vielleicht einem natürlichen Bedürfnis des Körpers (wz: z.B. des physischen - die verschiedenen Körper sind ineinander verschachtelt, füreinander transparent und beeinflussen sich gegenseitig), der sich in der außerkörperlichen Situation nicht im geringsten um das Ich-Bewußtsein und dessen Probleme kümmert. Sex entspricht zudem einer anderen Form des Kommunizierens und findet auf einer anderen Ebene und "Bewußtseinsstufe" statt. Außerdem gilt ja der "kleine Tod" im Orgasmus, das Sich-Verlieren und Sich-Auflösen usw. durchaus als erstrebenswert. Gibt es so etwas wie chakrenentsprechende Wahrnehmung und Kommunikation?»
Anm.8 : Mutter-Kind (Christoph Roos):
«Wieviel "Sexualität" - im weitesten Sinn (ohne nun gerade an Pädophilie zu denken) - spielt sich zwischen Mutter und Kind ab? Das lustvolle Saugen an der Brust gehört ebenso zu einer sexuell-erotischen Beziehung wie das Küssen und Streicheln. Die ersten Beziehungen prägen wohl das spätere Sexualverhalten maßgebend - und es fragt sich, wieviel dann davon "bewußt" und nicht einfach "instinktiv" geschieht.»
Anm.9: Zombieartiges Verhalten der Figuren (Christoph Roos)
«Wenn ich Ameisen zuschaue, verhalten sie sich - von meinem Standpunkt aus betrachtet - völlig idiotisch. Weshalb marschieren sie die Hauswand hoch in den 1. Stock, beineln über den Badewannenrand und dann durch den Gang, das Schlafzimmer und die Terrasse, um nur wieder die Hauwand hinunter in den Garten zu laufen? Nun, ich nehme an, daß sie ihre Gründe haben werden! Und nur weil ich diese Gründe nicht kenne bzw. verstehe, spreche ich ihnen nicht jede "Vernunft" ab
In bezug auf die "Zombies" verwendest Du mehrfach das Wort "dumpf". Sprachlich sind "dumpfe Triebe" und "dumpfe Triebhaftigkeit" geradezu sprichwörtlich. Offenbar sind diese Gestalten von "keines höheren Gedanken Blässe angekränkelt" und schlicht und einfach dazu da, sich auszuleben. Damit wären "Zweck" und "Sinn " ihres Daseins erfüllt..»
Anm.10: Bemerkungen von Christoph Roos:
«Der Text von 1978 ist wohl noch stark von einem jugendlichen Forscherdrang beseelt, die Sache irgendwie in den Griff zu kriegen - ohne allzu viel Rücksicht auf die Privatsphäre anderer Leute. Kurz gesagt, ich finde Dein Vorgehen eigentlich ziemlich unverschämt, nehme jedoch an, daß die ganze Übung nicht bloß ein "außerkörperliches 'über den Zaun fressen'" mit voyeuristischem Beigeschmack sein sollte. (Was nicht heißen soll, daß ich nicht verstehen würde, wenn es einem da den Ärmel hineinnimmt.)
Das Thema Sexualität ist natürlich ein weites Feld. Grundsätzlich stelle ich mir aber schon die Frage, ob außer dem rein hormonell Bedingten zur Arterhaltung in der jeweiligen Inkarnation das Spektrum nicht viel weiter gefaßt werden müßte. Gerade der arterhaltende biologische Teil spielt im außerkörperlichen Zustand keine vordringliche Rolle. Ich könnte mir aber vorstellen, daß es bei der Sexualität zu erheblichen Ebenenüberlappungen, Vermischungen und Verwirrungen kommt.
Sexualmagie, Satanismus und Tantra wären z.B. generell zu bedenkende Stichworte, weil hier versucht wird, Erkenntnis via Wurzelchakra zu gewinnen. Auch die Alpensaga vom "Sennentuntschi" gehört hierhin - wo die Sünde offenbar nicht das Stillen sexueller Gelüste an einer Puppe mit dem Charakter einer Larva war, sondern die versuchte Taufe dieses Wesens, also deren Beseelung!?
Jedenfalls gilt Sex als ekstatisches Erlebnis - und es muß entschieden mehr dahinterstecken als das "Gerammel", das der Zuschauer etwa eines Pornofilms mitkriegt. Der physiologische Aspekt des Geschlechtakts scheint mir hinreichend untersucht, aber wieviel und was spielt sich davon auf der feinstofflichen Ebene ab? Formulierungen wie z.B. "Traumsex ohne Konsequenzen" und "Traumsex sorglos und ohne Folgen genießen" scheinen mir sehr diesseitsbezogen und von einem gut katholischen Schuld und Sühnedenken geprägt. Wer sagt denn, daß auf der anderen Ebene nicht auch "bezahlt" werden muß!?»
Zum Problem 'Tresor' (Christoph Roos):
Zum "Dinge aus dem Tresor holen" kommt mir das Motiv der Schatzsuche bzw. -bergens in den Sinn. Irgendwie soll das an Dich delegiert werden - ein anderer soll also die Verantwortung übernehmen und sich eventuell die Finger verbrennen. Da der Schatz bereits gehortet ist, scheint es sich um traditionelles Wissen zu handeln, dessen Erarbeitung ganz allein Dir überlassen wird. Als Gegenleistung und "Abgeltung" für die Wissensvermittlung würden Dir wohl Geld, Anerkennung und Autorität zugebilligt. Dabei dürften viele Schattenaspekte auf beiden Seiten vorhanden sein. Diese sind aber zu unbewußt, um klar umrissen zu werden, weshalb das Geschehen traumartig wird.
Für mich hat sich heute mit Ach und Krach ein akzeptabler Kompromiß in bezug auf die Problematik "Geld verdienen und genügend Zeit für sich zu haben" ergeben.
Anm.12: Nach 1978 hielt ich diverse Vorträge
und gab einige Kurse. Dies geschah neben meiner Tätigkeit als
Biologielehrer. Die Öffentlichkeitsarbeit war sehr aufwendig und kräfteraubend.
Ich drohte, den Kontakt mit den nächtlichen Erfahrungen zu verlieren. Der
Ausbau der Kurs- und Votragstätigkeit wäre zwar finanziell
interessant gewesen, aber der Preis war zu hoch. Es hätte eine starke
Reduktion der Forschungsprojekte zur Folge gehabt, wenn die "Außenarbeit"
neben der Schule ausgeweitet worden wäre. Ich mußte lernen, daß
ich selbst ein - wenn vielleicht auch fortgeschrittener - Anfänger war. Es
gab aber letzten Endes wohl ein noch viel wesentlicheres Element, das beachtet
sein wollte - und das war der Beginn der MS. Die ersten Symptome traten nämlich
etwa 1980 auf. Daß die Krankheit nicht nur einen anderen Weg eröffnete,
sondern auch von mir verlangte, daß ich ihn beschritt, erkannte ich erst
Jahre später. Die Veröffentlichung dieser Erfahrung gehört - so
wie ich das jetzt sehe - zum neueröffneten Weg. Für mich scheint es
bedeutsam, ganz gemächlich vorgehen zu können (logisch, die MS
erlaubt nur dies) und genügend Zeit zu finden, um 'alte'
Erfahrungsprotokolle aufzuarbeiten und einige Erlebnisse zu erzählen.
Anm.12 Ende - zurück zum Text
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